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Text: Arktis: Energiebedarf und Umweltschutz in Einklang bringen




(Teil 1)

Die Arktis – gefrorene Einöden, unberührte Wildnis, seit Generationen Heimat für indigene Völker, deren Kultur jahrtausendealte Wurzeln hat. Land und Meer sind reich an außergewöhnlichen Wildtieren.Gleichzeitig gilt die Arktis als nahezu unerschlossene Quelle für Öl und Gas. Das macht sie interessant für Länder, die nach sicheren Ressourcen für ihre künftige Energieversorgung suchen. Dänemark, Norwegen, die USA, Russland und Kanada beanspruchen Gebiete in der Arktis. Die Konkurrenz ist verständlich. Der Geologische Dienst der Vereinigten Staaten (USGS) kam in einer Bewertung der weltweiten Öl- und Gasvorräte zu dem Ergebnis, dass in der Arktis 25 % des geschätzten nicht entdeckten Öls und Gases liegen.

Vor einem halben Jahrhundert wagten sich die Ölunternehmen zum ersten Mal in die Arktis. Später löste die Ölkrise der 1970er eine Suche nach neuen, außerhalb des Nahen Ostens gelegenen Energiequellen aus, was weitere Vorstöße in die Arktis zur Folge hatte.

Erfahrungen aus der Vergangenheit führen die möglichen Risiken bei der weiteren Erschließung der Arktis vor Augen. Schon vor Jahrzehnten löste die Ankunft von Erkundungsteams auf der entlegenen sibirischen Jamal-Halbinsel Proteste unter den Ureinwohnern aus, die ihre nomadische Lebensweise bedroht sahen.Im Jahre 2006 riefen in Alaska unbemerkte Korrosionsschäden mit Ölaustritten im Prudhoe-Bay-Feld die Herausforderungen bei der Arbeit in der Region ins Gedächtnis zurück.

Die Unternehmen arbeiten heute daran, die Auswirkungen ihrer Tätigkeit auf das empfindliche Ökosystem der Arktis zu verringern, suchen den Kontakt zur Bevölkerung vor Ort und verbessern ihre technischen Verfahren zur Vermeidung von Ölkatastrophen und zur Beseitigung der Folgen von Ölaustritten, falls diese trotz allem auftreten sollten. So wird immer mehr Öl in Tankern mit doppelter Wandung transportiert, wodurch das Risiko einer Ölkatastrophe im Falle einer Schiffshavarie verringert wird. Außerdem achten die Unternehmen bei der Konstruktion ihrer Ausrüstung auf Widerstandsfähigkeit unter harten Bedingungen wie etwa niedrigen Temperaturen und Treibeis, das Schäden verursachen kann. Ein Beispiel hierfür ist das integrierte Großprojekt zur Erschließung der Öl­ und Gasressourcen rund um die Sachalin­Insel vor Russlands Ostküste. Shell ist an dem von Gazprom geführten Projekt als Partner beteiligt. Nach Aufnahme der Produktion werden Öl und Gas durch Unterwasserpipelines von den offshoren Plattformen zur Insel befördert. Doch das Meer ist von Dezember bis Mai vereist, und die scharfkantigen Unterseiten der Packeisschollen können in flachem Wasser tiefe Furchen in den Meeresboden graben und dabei die Pipelines beschädigen. Zudem würde man ein Leck unter Wasser erst nach dem Wegschmelzen des Eises bemerken. Um die Pipelines zu schützen, wurden sie vier bis fünf Meter tief unter dem sandigen Meeresboden vergraben. Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme sind sie mit elektronischen Leckerkennungs-systemen und Ventilen ausgestattet, die den Ölstrom unterbrechen, sobald der Druck abfällt.

Die Unternehmen ergreifen außerdem Maßnahmen, um gegebenenfalls die Folgen eines Ölaustritts eindämmen zu können. Da die meisten Ölsorten leichter als Wasser sind, werden routinemäßig lange schwimmende Sperren eingesetzt, um ausgelaufenes Öl Bürsten zu zuführen, die das Öl in Sammeltanks abschöpfen. In der Arktis haftet Öl aber oft auf der porösen Oberfläche von Eisblöcken, die schwer zu säubern sind und die Sperren durchbrechen können. Mit Unterstützung des Umweltinstituts des finnischen Umweltministeriums wurde eine Lösung entwickelt, die dieses Problem umgeht: Ein am Rumpf eines Schiffs installierter Metallrahmen setzt das Öl frei, indem er die Eisblöcke abwechselnd aus dem Wasser hebt und unter die Wasseroberfläche drückt. Nachdem das Öl abgetrennt worden ist, wird es von einem mit Bürsten ausgestatteten Förderband abgeschöpft. Dieser Ansatz funktioniert jedoch nicht überall, sondern hängt stark von der Beschaffenheit des Eises ab. Diverse Unternehmen und Behörden untersuchen gemeinsam weitere Verfahren zur Ölrückgewinnung unter unterschiedlichen arktischen Bedingungen und kümmern sich darum, dass diese weithin verfügbar sind.

Außerdem müssen Energieprojekte in der Arktis auf den Schutz der Ökosysteme und der Tierwelt achten. Die arktische Vegetation reagiert sehr empfindlich auf Umweltverschmutzung und erholt sich zudem nur langsam. Ist die Pflanzenwelt geschädigt, werden Vögel und kleine Säugetiere in Mitleidenschaft gezogen, denen die Vegetation Schutz und Nahrung bietet. Das Bohren, Baggern und andere industrielle Betriebsabläufe können sich auf das Tierleben im Meer auswirken. Zum Beispiel liegen in den Gewässern vor der Sachalin­Insel die Nahrungsgründe des westpazifschen Grauwals – einer Spezies, die durch den kommerziellen Walfang nahezu ausgerottet wurde. Die eisfreie Zeit, in der offshore­Anlagen für das Öl­ und Gasprojekt der Insel gebaut werden könnten, fällt mit der Nahrungssaison der Wale im Sommer zusammen. Der WWF und andere Umweltschutzorganisationen befürchteten, dass von dem bei den Bauarbeiten an der offshore­Pipeline entstehenden Lärm und dem Risiko einer Kollision mit den Bauschiffen eine Gefahr für die Wale ausgehen könnte. Sakhalin Energy, die Betreibergesellschaft des Joint­Venture-Projekts, ließ sich von unabhängigen Walschutzexperten beraten und änderte im Jahre 2005 die Trasse der Pipeline. Mit Unterstützung der Weltnaturschutzorganisation (IUCN) schuf Sakhalin Energy außerdem ein unabhängiges Wissenschaftlergremium. Auf Anraten des Gremiums senkten die Ingenieure die Schallemissionen beim Pipelinebau und beugten Zusammenstößen durch Maßnahmen wie Geschwindigkeitsbegrenzungen und auf den Schiffen mitfahrende Beobachter vor. Das Gremium wird die Lage über einen Zeitraum von 5 Jahren überwachen. Shell hat vor einiger Zeit eine weitreichende Vereinbarung über die Zusammenarbeit mit der IUCN unterzeichnet und kann so bei künftigen Projekten in empfindlichen Gebieten wie der Arktis auf Beratung zu Sozial­ und Umweltfragen zurückgreifen.

Aufgabe 57

57.1 Was macht die Arktis so attraktiv für viele Länder?

57.2 Ist es möglich, „in der Arktis schlummernde Energiequellen anzuzapfen und dabei die Umwelt zu schützen und die Kultur der indigenen Bevölkerung zu bewahren“?

57.3 Führen Sie Beispiele der internationalen Zusammenarbeit in der Arktis an.

57.4 Erzählen Sie über die Maßnahmen, die dazu gerichtet sind, die möglichen Risiken einer Katastrophe zu verringern.

57.5 Beweisen Sie, dass das barbarische Eingreifen in das Ökosystem der Arktis schwere Folgen haben kann.

57.6 Ist es möglich, Energiebedarf und Umweltschutz in Einklang bringen?

Aufgabe 58

58.1 Lesen Sie den Text!

58.2 Prägen Sie sich folgende Wörter und Wendungen ein:

stiften

die Behausung

profitieren

der Abnehmer

zur Verfügung stellen

genehmigen

die Herausforderung

58.3 Wiederholen Sie Rektion der Verben:

festhalten

angewiesen sein

eingehen

58.4 Ergänzen Sie durch Infinitive:

eine nervöse Koexistenz

Schaden

den Weg

Bedenken

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