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Kapitel 4. Fünftes Kapitel




Kapitel 4

1. Antworten Sie auf die Fragen!

· Was plant Frau Holzmann?

· Womit beschä ftigen sich die Zwillinge im Garten des Waldrestaurants?

· Welchen Plan haben die Schwestern?

· Was ist das Ziel ihres Planes?

· Wie verlä uft das Gartenfest?

· Wie verabschieden sich Lotte und Luise voneinander?

 

2. Ergä nzen Sie!

· Alle freuen sich auf das … mit ihren Eltern.

· Die Mä dchen … Bleistifte in der Hand.

· „Vor dem Kochen … ich mich am meisten“, sagt Luise.

· „Trude soll dich am ersten Tag …“, sagt Luise.

· Sie haben einen geheimen Plan voller Phantasie und ….

· Lotte … vor Freude Purzelbä ume.

 

3. Bestimmen Sie das Geschlecht!

…Tombola … Restaurant … Schulweg … Gutenachtkuss …Geschwisterglü ck …Gartenfest … erste Preis … Signal  

4. Schreiben Sie die Pluralformen der Substantive!

der Rollschuh der Bleistift das Rezept der Eierkuchen die Mitschü lerin der Zopf  

5. Schreiben Sie die 3 Grundformen und das Hilfsverb!

verlassen essen lesen vergessen aufschreiben tauschen wachsen winken fahren  

6. Ü bersetzen Sie!

Каникулы подходят к концу. Фрау Хольцман планирует прощальный праздник. Дети украшают веранду и сад. Они вешают фонари и гирлянды, готовят лотерею. Луиза и Лотта сидят в саду ресторана. Перед ними лежат тетради и карандаши. Девочки обсуждают свой план. Они не скажут родителям, что им все известно. Луиза хочет поехать к маме в Мюнхен с косичками как у Лотты. Лотта хочет поехать к папе в Вену, с локонами как у Луизы.

Сестры хотят понять, почему родители живут раздельно и помирить их.

Fü nftes Kapitel

Mü nchen Hauptbahnhof, Bahnsteig 16. Die Lokomotive steht still und ruht aus. Im Strom der Reisenden bilden sich kleine Gruppen. Heimkehrende Mä dchen umarmen ihre glü cklichen Eltern. Beim ersten Erzä hlen vergiß t man sogar, daß man erst auf dem Bahnhof und noch nicht zu Hause ist!

Allmä hlich wird der Bahnsteig aber doch leer. Zum Schluß wartet nur noch ein einziges Kind, ein kleines Mä dchen mit Zö pfen und Schleifen. Bis zum gestrigen Tag trug es Locken. Bis zum gestrigen Tag hieß es Luise Palfy.

Das Kind setzt sich—mutig und ä ngstlich zugleich — auf seinen Koffer. Es ist nicht leicht, im Bahnhof einer fremden Stadt auf seine Mutter zu warten, die man nur von einer Fotografie her kennt, und die nicht kommt!

Frau Luiselotte Palfy, geborene Kö rner, nennt sich seit sechseinhalb Jahren (seit ihrer Scheidung) wieder Luiselotte Kö rner.

Sie arbeitet als Bildredakteur einer Wochenzeitschrift. Sie wurde im Verlag aufgehalten, weil im letzten Augenblick noch aktuelles Material eintraf.

Endlich hat sie ein Taxi gefunden. Endlich hat sie eine Bahnsteigkarte gelö st. Endlich hat sie in schnellem Lauf den Bahnsteig 16 erreicht.

Der Bahnsteig ist leer!

Nein! Ganz hinten sitzt ein Kind auf einem Koffer! Die junge Frau lä uft so schnell sie kann ü ber den Bahnsteig!

Dem kleinen Mä dchen auf dem Koffer zittern die Knie. Ein unerwartetes Gefü hl ergreift das Kinderherz. Diese junge, glü ckliche, diese wirklich lebendige Frau ist ja die Mutter!

„Mutti! “

Luise rennt der Frau entgegen und legt ihr stü rmisch die Arme um den Hals.

„Mein Liebling“, flü stert die junge Frau und weint. „Endlich, endlich habe ich dich wieder! “

Der kleine Kindermund kü ß t leidenschaftlich ihr Gesicht, ihre Augen, ihre Lippen, ihr Haar — ja sogar das Hü tchen!

* * *

Sowohl im Restaurant als auch in der Kü che des Wiener Hotels „Imperial“ sind Stammgä ste wie Angestellte frö hlich und aufgeregt, denn ihr Liebling, die Tochter des Opernkapellmeisters Palfy, ist wieder dal

Lotte, — Verzeihung! — Luise sitzt wie gewö hnlich auf ihrem Stuhl mit den zwei hohen Kissen und iß t mit grö ß ter Ü berwindung gefü llte Eierkuchen.

Die Stammgä ste kommen, einer nach dem anderen, zum Tisch. Sie streicheln das kleine Mä dchen und fragen, wie es ihm im Ferienheim gefallen hat. Zugleich legen sie kleine Geschenke auf den Tisch wie Schokolade, Pralinen und Buntstifte. Dann nicken sie dem Kapellmeister zu und gehen an ihre Tische zurü ck. Heute wird ihnen das Essen endlich wieder richtig schmecken!

Am besten schmeckt es freilich dem Herrn Kapellmeister. Obwohl er immer glaubte, daß eine „wahre Kü nstlernatur“[57] im Leben einsam bleiben muß, und seine Ehe daher ein Fehler war, wird ihm warm ums Herz, als die Tochter schü chtern seine Hand ergreift.

Ach, da kommt der Kellner Franz schon wieder mit einem neuen Eierkuchen.

Lotte schü ttelt den Kopf. „Ich kann nicht mehr! “ „Aber Luise! “ sagt der Kellner erstaunt. „Es ist doch erst der fü nfte! “

Nachdem Herr Franz den Eierkuchen betrü bt in die Kü che zurü ckgetragen hat, sagt Lotte: „Weiß t du was, Vati, ab morgen esse ich immer das, was du iß t! “

„Nanu“, ruft der Herr Kapellmeister erstaunt. „Was ist denn geschehen? “

Und dann erscheint der alte Herr Strobel mit Peperl. Peperl ist sein Hund. „Schau, Peperl! “ sagt er lä chelnd, „wer wieder da ist! Geh hin und sag Luise guten Tag. “

Peperl wedelt mit dem Schwanz[58] und lä uft an Palfys Tisch, um Luise, seiner alten Freundin, guten Tag zu sagen.

Am Tisch beschnuppert Peperl das kleine Mä dchen, lä uft aber gruß los zu seinem Herrn zurü ck. „Was ist denn los? “ ruft Herr Strobel. „Erkennst du deine beste Freundin nieht wieder! Bloß weil sie ein paar Wochen auf dem Lande war? Und da reden die Leute immer vom sicheren Instinkt der Tiere! “

Lottchen aber denkt: „Ein Glü ck, daß die alten Herren nicht so klug wie der Peperl sind! “

* * *

Der Herr Kapellmeister und seine Tochter sind mit den Geschenken der Stammgä ste, dem Koffer und der Puppe zu Hause in der Rothenturmstraß e eingetroffen. Resi, die Haushä lterin, zeigt groß e Wiedersehensfreude.

Aber Lotte weiß von Luise, daß Resi unaufrichtig ist[59]. Vater merkt natü rlich nichts. Mä nner merken nie etwas!

Er nimmt eine Theaterkarte aus der Brieftasche, gibt sie der Tochter und sagt: „Heute abend dirigiere ich Humperdincks „Hä nsel und Gretel“[60]. Resi bringt dich ins Theater und holt dich nach Schluß wieder ab. “

„Ohl“ Lotte strahlt. „Kann ich dich von meinem Platz aus sehen? “

„Natü rlich! “

„Und siehst du manchmal zu meinem Platz? “

„Na selbstverstä ndlich! “

„Und darf ich dir dann winken? “

„Ich werde sogar zurü ckwinken, Luise! “

Dann klingelt das Telefon. Am anderen Ende hö rt man eine Frauenstimme. Der Vater antwortet ziemlich einsilbig. Dann legt er den Hö rer auf und hat auf einmal keine Zeit mehr. Er muß noch ein paar Stunden allein sein um zu komponieren. Denn schließ lich ist er nicht nur Kapellmeister, sondern auch Komponist. Und komponieren kann er nicht zu Hause. Nein, dafü r hat er sein Atelier in der Ringstraß e. „Also, auf Wiedersehen morgen mittag im, Imperial! “ „Und ich darf dir in der Oper zuwinken, Vati? “ „Natü rlich, Kind. Warum denn nicht? “

Der Vater kü ß t die Tochter auf die Stirn, setzt den Hut auf und schlä gt die Tü r zu.

Das kleine Mä dchen geht langsam zum Fenster und denkt bekü mmert ü ber das Leben nach. Die Mutter darf nicht zu Hause arbeiten. Der Vater kann nicht zu Hause arbeiten.

Aber Lotte gibt diese Gedanken bald auf[61]. Dank der mü tterlichen Erziehung ist sie ein energisches und praktisches Persö nchen. Sie nimmt ihr Heft mit den Notizen und beginnt, die Zimmer der schö nen Wohnung fü r sich zu entdecken.

Dann setzt sie sich an den Kü chentisch, auf dem das Haushaltsbuch liegt. Wie sie es von zu Hause gewö hnt ist, rechnet sie die Ausgaben nach[62].

Dabei fä llt ihr folgendes auf: Erstens hat sich Resi, die Haushä lterin, fast auf jeder Seite verrechnet. Und zweitens hat sie sich immer zu ihrem Vorteil verrechnet[63].

„Was machst du denn da? “ Resi steht in der Kü chentü r. „Ich habe in deinem Buch nachgerechnet“, sagt Lotte leise, aber bestimmt.

„Was sind denn das fü r neue Moden? “ fragt Resi bö se. „Du sollst nicht hier, sondern in der Schule rechnen! “

„Ich werde jetzt immer bei dir nachrechnen“, erklä rt das Kind ruhig und springt vom Kü chenstuhl. „Wir lernen in der Schule, aber nicht fü r die Schule, hat die Lehrerin gesagt. “

Damit marschiert Lotte aus der Kü che, und Resi blickt ihr erstaunt nach.

* * *

Jetzt ist es Zeit, von Luises und Lottes Eltern zu berichten, und warum sie geschieden sind.

Der Herr Kapellmeister Ludwig Palfy ist ein Kü nstler, und Kü nstler sind bekanntlich seltsame Lebewesen. Viele tragen Hü te mit einem breiten Rand und wehende Krawatten. Herr Palfy aber ist ordentlich gekleidet, sauber und fast elegant. Aber sein Innenlebenl Das ist kompliziert! Wenn ihm eine neue Melodie einfä llt, muß er allein sein, um sie sofort niederzuschreiben. Das passiert manchmal auch in einer groß en Gesellschaft. „Wo ist denn Palfy? “ fragt dann der Hausherr. Und irgendjemand antwortet: „Ihm ist wahrscheinlich wieder eine Melodie eingefallen. “ Der Hausherr lä chelt zwar sauersü ß [64], denkt aber: „So ein unhö flicher Mensch! “ Man kann doch nicht einfach weglaufen. Doch der Kapellmeister Palfy, der kann es!

Er lief auch aus der eigenen Wohnung fort, als er noch verheiratet war. Er war damals noch ganz jung, verliebt, ehrgeizig, glü cklich und zugleich auch verrü cktI

Doch zu Hause schrien dann die kleinen Zwillinge Tag und Nacht. Deshalb zog er mit seinem Flü gel in ein Atelier in der Ringstraß e, als die Wiener Philharmoniker sein erstes Klavierkonzert urauffü hrten[65].

Und da er nun ganz in der Welt der Musik lebte, kam er nur noch sehr selten zu seiner jungen Frau und den schreienden Zwillingen.

Luiselotte, Palfy, die damals kaum zwanzig Jahre alt war, fand das nicht sehr schö n. Auß erdem erzä hlte man ihr, daß ihr in seinem Atelier nicht nur Noten malte, sondern mit Opernsä ngerinnen Gesangsrollen studierte. Deshalb beantragte sie die Scheidung[66].

Nun konnte der Kapellmeister soviel allein sein, wie er wollte. Fü r Luise sorgte ein tü chtiges Kindermä dchen. In seinem Atelier in der Ringstraß e kü mmerte sich um ihn — wie er es selbst gewollt hatte — kein Mensch.

Das gefiel dem Kapellmeister aber auch nicht.

О diese Kü nstler! Sie wissen wirklich nicht, was sie wollen! Doch er komponierte und dirigierte fleiß ig und wurde von Jahr zu Jahr berü hmter. Und wenn er mit sich unzufrieden war, konnte er in seine andere Wohnung gehen und mit seinem Tö chterchen Luise spielen.

Immer wenn in Mü nchen in einem Konzert neue Werke von Ludwig Palfy aufgefü hrt wurden, kaufte sich Luiselotte Kö rner eine Eintrittskarte. Sie saß dann mit gesenktem Kopf in einer der letzten, billigen Reihen und hö rte aus der Musik ihres geschiedenen Mannes, daß er nicht glü cklich war. Trotz seiner Erfolge und trotz seiner Einsamkeit.

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