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Begriffsbestimmung




Der Satz ist nicht die oberste Einheit der syntaktischen Ebene. Die Bestimmung des Satzes als die kleinste kommunikative Einheit und somit kleinste Redeeinheit impliziert (предполагает) das Vorhandensein grö ß erer Einheiten, die ebenfalls eine kommunikative Funktion haben und ganzheitlich strukturiert sind.

Eine Ä uß erung besteht nur selten aus einem Satz. Zum vollstä ndigen Ausdruck eines Gedankens wird gewö hnlich eine Folge von Sä tzen benö tigt.

Die Satzfolge, die eine Ä uß erung bildet, ist aber nicht nur durch ein Thema und eine kommunikative Absicht, das heiß t semantisch und funktional, zu einem Ganzen gekoppelt (связаны), sondern auch durch mannigfaltige sprachliche Signale zu einer strukturellen Ganzheit geprä gt. Man war zum Beispiel schon ziemlich lange darü ber im Klaren, dass viele grammatische Komponenten der Satzgestaltung (Gebrauch von Pronomen und Pronominaladverbien, Artikelwahl, Wortstellung und sonstige Ausdrucksmittel der kommunikativen Satzperspektive, Tempuswahl u. a. m. ) bei der Behandlung von isolierten Sä tzen keine ausreichende Erklä rung finden kö nnen und dass ihre Wirkung die Satzgrenze ü berschreitet. Sie strukturieren nicht den einzelnen Satz, sondern haben eine satzverflechtende oder vertextende Funktion. So kann zum Beispiel der Gebrauch des Pronomens es und die Artikelwahl im nachstehenden Beispiel nur unter Berü cksichtigung ihrer Funktion bei der Prä gung eines grö ß eren syntaktischen Ganzen verstanden werden und nicht bei der Analyse einzelner Sä tze:

Im Kanal lag ein Boot; sie mieteten es und schwammen dahin. Ein Schwan kam ihnen entgegen. Der Schwan und ihr Boot glitten lautlos aneinander vorü ber. (H. Mann)

Das Pronomen sie (... sie mieteten... ) und die Anfangsworte Im Kanal... verweisen ihrerseits auf einen grö ß eren Kontext, auf das Vorhergesagte.

Das Satz- und kapitelerö ffnende Hiermit... im nachstehenden Auszug aus dem Roman „Buddenbrooks" verbindet die ganze Satzfolge mit der Beschreibung des Sommeraufenthalts Tony Buddenbrooks in Travemü nde, die im Roman die drei vorausgehenden Kapitel in Anspruch nimmt, und ist ebenfalls im Rahmen des Einzelsatzes nicht erklä rbar:

Hiermit begannen schö ne Sommerwochen fü r Tony Buddenbrook, kurzweiligere und angenehmere, als sie jemals in Travemü nde erlebt hatte. Sie blü hte auf, nichts lastete mehr auf ihr; in ihre Worte und Bewegungen kehrten Keckheit und Sorglosigkeit zurü ck. (Th. Mann)

Rü ckverweisende Funktion hat im obigen Beispiel auch das Adverb mehr (im Satz... nichts lastete mehr auf ihr — eine Anspielung auf die Werbung Grü nlichs, von der fü nf Kapitel vorher berichtet wurde). Das mehrfach wiederholte Pronomen sie, ihr strukturiert die zitierte Satzfolge als Ganzheit.

Ebenfalls nur bei der ganzheitlichen Betrachtung der Satzfolge kann der Tempuswechsel Prä teritum — Plusquamperfekt im nachstehenden Beispiel erklä rt werden (er stellt eine kausale Beziehung zwischen den Sä tzen her): Marcel erwachte mit entsetzlichen Schmerzen inder Schulter. Bü rger Buzot hatte ihn auf die falsche Seite gelegt... (Bredel)

Diese den Rahmen eines Satzes ü berschreitenden grammatischen sowie zahlreichen hier nicht behandelten lexikalischen Mittel der Satz Verflechtung (сплетение) veranlassten (побуждает) viele Sprachforscher schon seit geraumer Zeit von einer syntaktischen Einheit zu sprechen, die grö ß er als ein Satz ist. Diese wurde ein „komplexes syntaktisches Ganzes", „eine Ganzheit hö herer Ordnung als der  Satz", „eine supraphrastische Ganzheit" bzw. „transphrastische Ganzheit" „Satzgemeinschaft", manchmal auch „Text" genannt. Der Begriff blieb aber bis zur letzten Zeit ziemlich vage, weil vor allem keine klare strukturgebundene Definition der in Frage stehenden syntaktischen Einheit und noch weniger eine strukturgebundene Delimitation (Abgrenzung, разграничение) dieser Einheit vorlag.

Erst in den 60er- Jahren kam ein entscheidender Umschwung in die Erforschung transphrastischer Mittel und entsprechender Einheiten. Er ist der Entwicklung einer neuen Disziplin, der Textlinguistik, zu verdanken, die durch die raschen Fortschritte der Kommunikationswissenschaft und durch das funktional-pragmatische Herangehen an die Sprache angeregt wurde. Als ein Zweig der Textlinguistik entwickelte sich auch die Textgrammatik.

Der Grundbegriff der Texttheorie ist Text. Wie ernst es der modernen Linguistik um den Text als Forschungsgegenstand ist, zeigen folgende Aussprü che: „Wir reden normalerweise nicht in vereinzelten Wö rtern, sondern in Sä tzen und Texten" [273]. „Es wird, wenn ü berhaupt gesprochen wird, nur in Texten gesprochen" [102]. „Die oberste und unabhä ngigste sprachliche Einheit ist nicht der Satz, sondern der Text" (Dress1er). „Nur texthafte und textwertige Sprache ist das Kommunikationsmittel zwischen Menschen" [102].

Als Text bezeichnet man jedes Stü ck zusammenhä ngender Rede, angefangen mit einer schlichten Ä uß erung im Alltag bis zu einer Novelle, einem Roman, einer publizistischen Schrift oder einer wissenschaftlichen Abhandlung, da sie alle Erzeugnisse der kommunikativen Sprechtä tigkeit der Menschen sind.

Die konkrete Forschung auf dem Gebiete der Textlinguistik und -grammatik hat gezeigt, dass lexikalische und grammatische Verflechtungsmittel zwei Arten von Verbindungen zwischen den Komponenten des Textes herstellen. Lexikalische und grammatische Verflechtungsmittel helfen der Aufeinanderbeziehung ganzer Kapitel sowie Kapitelabschnitte und beteiligen sich an deren Strukturierung; sie bestimmen also die Komposition des Grosstextes und seiner Teile mit; fü r das Russische sehr interessant und ausfü hrlich. Lossjewa nennt diese Art von Verbindungen Distanzverbindungen. In unseren Beispielen siehe dazu das satzerö ffnende Hiermit..., das Wort mehr sowie die Wortwahl im Satz Nichts lastete mehr auf ihr... (der Auszug aus den „Buddenbrooks" ).

Eine andere Art der Verbindung, von Lossjewa Nachbarbindung genannt, dient zur strukturellen Verflechtung einer Folge von Nachbarsä tzen und strukturiert sie zu einer transphrastischen Ganzheit oder Satzgemeinschaft. Vgl. in demselben Beispiel das Pronomen sie, sowie die anderen Beispiele auf.

Die Textlinguistik ist bestrebt, diese Momente dadurch auseinander zu halten, dass sie zwischen Text = Groß text, Gesamttext und Teiltext, Untertext, Kleintext unterscheidet [Sсhmidt]. Aber auch in dieser Verwendung bleiben die Termini Teiltext, Kleintext u. Ä. nicht eindeutig linguistisch, sie schweben zwischen Linguistik, Literaturwissenschaft und Rhetorik, da mit Teiltext auch solche stilistisch-kompositorischen Begriffe aus dem Bereich von Literaturwissenschaft und Rhetorik wie Abschnitt des Textes, Absatz gemeint werden kö nnen. Einige Sprachforscher dagegen sehen vom Groß text und seinen Kompositionsteilen ab und bezeichnen mit Text nur diejenige dem Satz ü bergeordnete syntaktische Einheit, die auch „transphrastisches Ganzes" bzw. „Satzgemeinschaft" genannt werden kann.

Pfü tze bestimmt den Text wie folgt: „Ich verstehe unter Text eine bestimmte sinn- und zweckvoll geordnete Menge von Sä tzen oder satzwertigen Einheiten (Elementen), zwischen denen Relationen mit Bedeutungen bzw. Funktionen bestehen, d. h. eine strukturierte Gesamtheit, die als eine linguistische Einheit einen komplexen Sachverhalt im Bewusstsein als relativ abgeschlossene Sinneinheit darstellt". Horst Isenberg definiert den Text als „eine Folge von Sä tzen", deren Vertextungsmechanismus zu untersuchen ist.

Es ist zweckmä ß ig, zwei Einheiten der Textebene zu unterscheiden:

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