Главная | Обратная связь | Поможем написать вашу работу!
МегаЛекции

Auswertung der Messergebnisse




Langsame Entstehungsprozesse

 

Die Bildung von Erdgas und Erdöl aus den Muttergesteinen vollzieht sich unvorstellbar langsam im Laufe von Jahrmillionen. Dabei finden mehrere komplexe Abläufe gleichzeitig und in verschiedenen Stufen hintereinander statt. Die wesentlichen Schritte sind stets eine Aufspaltung des organischen Materials der abgestorbenen Lebewesen in einfache organischchemische Verbindungen (wie Methan, Benzol, etc.) und eine teilweise Wiederanlagerung dieser Verbindungen untereinander zu komplexeren Molekülen.

Voraussetzung sind stets höhere Temperaturen. Diese sind dann gegeben, wenn das Muttergestein durch Überlagerung mit anderem Gesteinsmaterial in größere Tiefen gelangt und dort durch die natürliche Wärme aus dem Erdinneren langsam aufgeheizt wird. Man spricht dabei von der „Reifung“ des Muttergesteins. Erdgas bildete sich größtenteils bei Temperaturen zwischen 120° und 180° C etwa 4.000 bis 6.000 m unter der Erdoberfläche. Für die Bildung von Erdöl liegt die optimale Temperatur zwischen 65° und 120° C, wie sie in einer Tiefe von 2.000 bis 4.000 m herrscht.

 

Zusammensetzung

von Erdgas und Erdöl

 

Infolge der vielfältigen chemischen Vorgänge mit unterschiedlichen Ausgangsmaterialien und unterschiedlichen äußeren Umständen sind Erdgas und Erdöl keine chemisch reinen Stoffe, sondern Gemische verschiedener Substanzen. Die verwertbaren Bestandteile sind stets Verbindungen, die ganz oder überwiegend aus Kohlenstoff und Wasserstoff bestehen. Daher werden Erdgas und Erdöl zusammenfassend als Kohlenwasserstoffe bezeichnet.

Erdgas besteht vor allem – im Normalfall zu etwa 90 % – aus Methan (CH4). Neben Bestandteilen an höheren Kohlenwasserstoffen wie Äthan, Propan und Butan sind fast immer nicht brennbare Bestandteile wie Kohlendioxid (CO2) und Stickstoff (N2) vorhanden. Etwa 40 % der inländischen Erdgasreserven enthalten in unterschiedlich hohen Konzentrationen Schwefelwasserstoff (H2S), der aus dem Erdgas entfernt werden muss, bevor es verbraucht werden kann.

Erdöle sind Gemische aus Kohlenstoff- und Wasserstoffverbindungen, die je nach Anzahl derin ihnen enthaltenen Kohlenstoffatome leichtflüssige oder schwerflüssige bis feste Substanzen sind.

 

Ansammlung in Lagerstätten

 

Die bei der Entwicklung des Muttergesteins entstandenen gasförmigen und flüssigen Kohlenwasserstoffe konnten zum großen Teil nicht im Muttergestein verbleiben, da dieses durch die Last der darüber liegenden Schichten zusammengepresst wurde und damit einen großen Teil des ursprünglichen Porenraumes verlor. Sie stiegen infolgedessen in durchlässigen Schichten durch den Porenraum oder entlang von Klüften nach oben, da sie leichter waren als Wasser, das normalerweise den Porenraum zwischen den Gesteinskörnern füllt.

An manchen Stellen erreichten die aufsteigenden Kohlenwasserstoffe die Erdoberfläche. Dann bildeten sich „Ölkuhlen“, so bei Wietze in der Nähe von Celle und in Oelheim bei Peine, oder es entstanden „ewige Feuer“, wie z.B. im Iran. Wenn aber Öl und Gas auf ihrem Weg nach oben auf eine undurchlässige Gesteinsschicht stießen – wie Salz, Mergel oder Ton – und deshalb nicht weiterwandern konnten, sammelten sie sich darunter an.

Unter günstigen Umständen trafen sie unter der undurchlässigen Schicht, der Abdeckung, ein poröses, speicherfähiges Gestein an, z. B. einen Sandstein oder einen klüftigen Kalkstein. Lag dieses Speichergestein überdies nicht waagerecht, sondern wares etwa durch Bewegungen der Erdkruste verbogen, konnte sich das nach oben wandernde Erdgas oder Erdöl an den höchsten Stellen der Verformungen im Speichergestein dauerhaft zu einer Lagerstätte ansammeln.

Eine Ansammlung von Kohlenwasserstoffen wird jedoch nur dann als Lagerstätte bezeichnet, wenn ausreichende Mengen vorhanden sind und die Durchlässigkeit des Speichergesteins groß genug ist, um eine wirtschaftliche Förderung zu erlauben. Sehr viel häufiger sind Vorkommen von geringen Mengen an Kohlenwasserstoffen, bei denen die Bedingung der Wirtschaftlichkeit nicht erfüllt ist.

 

Задание 1. Переведите семьи слов:

а) der Verwes ungsvorgang, die Verwes ung, verwes en, der Verwes ungsprozess, verwes lich, das Verwes ungsprodukt, die Verwes ungsmasse.

б) das Gestein, das Gestein smaterial, die Mutter gestein e, die Gestein sverwitterung, das Speicher gestein, die Erdölmutter gestein e, der Gestein sschicht, gestein bildend, die Gestein skörner

 

Задание 2. Выпишите из текста все химические элементы и переведите их.

 

Задание 3. Найдите в тексте слова, схожие по значению с данными:

naß, reich, tiefliegend, die Entstehung, isolieren, die Ansammlung, erschweren, der Zugang, die Senkung, die Umgestaltung, befördern, die Erfindung, verlaufen, die Splitterung, die Komponenten,die Durchdringungsfähigkeit.

 

Задание 4. Прочитайте и переведите текст, пользуясь словарем.

 

Задание 5. Ответьте на вопросы, используя существительные, данные под чертой:

1. Was ist Ausgangsmaterial für die Bildung von Erdgas und Erdöl?

2. Was führte dazu, daß organische Reste weitgehend vom Luftzutritt nicht verwesen konnten?

3. Was war in Sümpfen behindert?

4. Was war die Voraussetzung für die Bildung des Erdgases?

5. Was bildet beim Erdöl das Ausgangsmaterial?

6. Was vollzieht sich unvorstellbar langsam im Laufe von Jahrmillionen?

7. Was wird zusammenfassend als Kohlenwasserstoffe bezeichnet?

 

Erdgas und Erdöl, die Reste der organischen Substanz von Lebewesen, die „Inkohlung“, die Umweltbedingungen, der Zutritt von Luftsauerstoff, die Bildung von Erdgas und Erdöl aus den Muttergesteinen, große Mengen an Kleinstlebewesen.

 

Задание 6. Говорится ли в тексте о влиянии условий окружающей среды на образование природного газа и нефти?

 

Задание 7. Ответьте на вопросы:

1. Was ist Ausgangsmaterial für die Bildung von Erdgas und Erdöl?

2. Welche Gesteine sind die „Muttergesteine“ für die Entstehung von Erdgas und Erdöl?

3. Was ist unter der „Inkohlung“ zu verstehen?

4. Wieviel Grad beträgt die optimale Temperatur für die Bildung des Erdgases? Des Erdöls?

5. Welche Zusammensetzung hat das Erdöl? Das Erdgas?

6. Unter welchen Umständen konnte sich das wandernde Erdgas oder Erdöl an den höchsten Stellen der Verformungen im Speichergestein zu einer Lagerstätte ansammeln?

7. Welche Ansammlung von Kohlenwasserstoffen kann als Lagerstätte bezeichnet werden?

 

IV. SUCHE MIT

GEOPHYSIKALISCHEN

VERFAHREN

 

Die Suche nach Erdgas- und Erdöllagerstätten ist mit außerordentlich hohen Kosten und wirtschaftlichen Risiken verbunden. Deshalb kommt es darauf an, die Gebiete einzugrenzen, in denen gute Erfolgschancen für die Aufsuchung von Lagerstätten bestehen. Hierzu dienen geowissenschaftliche Untersuchungen, die der Bohrtätigkeit vorausgehen. Das mit Abstand wichtigste geophysikalische Verfahren ist heute die erst gegen Ende der achtziger Jahre entwickelte 3D-Seismik, die es ermöglicht, den Aufbau des Untergrundes bis in Tiefen von 5.000 bis 6.000 m in einer vorher nicht erreichbaren Genauigkeit dreidimensional zu erkunden.

 

Seismische Untersuchungen

 

Das Verfahren beruht wie beim Echo auf dem Prinzip der reflektierten Schallwellen. Bei den Messungen werden durch kleine Sprengungen in flachen Bohrlöchern, durch Vibratoren entlang von Wegen oder durch Luftpulser im Wasser künstlich Schwingungen ausgelöst, die von den verschiedenen Gesteinsschichten im Untergrund an die Oberfläche zurückgeworfen werden. Dort werden die zurückkehrenden Schallwellen mit ihren gesteinsspezifischen Informationen von hochempfindlichen Geophonen registriert, in elektrische Impulse umgewandelt und in einer zentralen Messeinrichtung digital aufgezeichnet.

Bei der früher ausschließlich und heute nur noch vereinzelt angewendeten 2D-Seismik werden die Schusspunkte und Geophone in einer geraden Linie angeordnet. Die Auswertung erbringt ein zweidimensionales vertikales Schnittbild der Erdschichten nur unterhalb dieser Linie, das oftmals nicht alle interessierenden geologischen Aspekte erfassen kann.

Zu aussagefähigeren Ergebnissen führt dagegen die 3D-Seismik. Hierbei werden mehrere Linien von Schallquellen und Geophonen netzförmig angeordnet. Die Messpunkte befinden sich in Abständen von in der Regel 50 m und

Auswertung von Messungen werden aus verschiedenen Richtungen vielfach

beschallt. Dadurch wird eine so hohe Informationsdichte erreicht, dass sich die Sicherheit der Vorhersage gegenüber der 2D-Seismik praktisch verdoppelt.

 

Datenverarbeitung im

Rechenzentrum

 

Mit der Feldvermessung ist erst die Basisarbeit getan. Danach folgt im Rechenzentrum eine aufwändige Datenverarbeitung mit Hilfe leistungsfähiger Rechner. Diese haben die Einführung der 3D-Seismik überhaupt erst möglich gemacht, denn nur sie können die riesigen Datenmengen in einer vertretbaren Zeit verarbeiten. Das Endergebnis der Verarbeitung sind Datensätze, mit denen die seismischen Informationen ortsgetreu den Untergrundpunkten zugeordnet werden.

 

 

Auswertung der Messergebnisse

 

Die ermittelten Daten stehen für die Auswertung ein Team von Geologen, Geophysikern, Petrophysikern und Lagerstätten-Ingenieuren zur Verfügung. Interpretiert wird heute ausschließlich am Bildschirm. Mit einer leistungsfähigen Software können die Eigenschaften der untersuchten unterirdischen Horizonte einzeln oder kombiniert zu Karten und Profilen aufbereitet werden. Auf den Karten des Untergrundes wird der Verlauf der Gesteinsschichten räumlich sichtbar. Damit lassen sich die Bereiche erkennen, in denen gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Suche nach Erdgas oder Erdöl bestehen. Innerhalb eines Bereichs können die Fachleute sogar die Zonen umreißen, in denen stärkere Konzentrationen an Kohlenwasserstoffen zu erwarten sind. Die entscheidende Frage jedoch, ob im Untergrund tatsächlich eine wirtschaftlich verwertbare Ansammlung von Erdgas oder Erdöl vorhanden ist, lässt sich selbst nach der gründlichsten geophysikalischen Vorarbeit nicht sicher beantworten. Endgültige Klarheit hierüber kann nur eine Bohrung für seismische Untersuchungen Bohrung bringen.

Пояснения к тексту:

1. digital – цифровой

2. Team - коллектив

3. Software - программное [математическое] обеспечение (ЭВМ)

 

Задание 1. Найдите в тексте эквиваленты следующим словам и выражениям:

1) поиск месторождений нефти и газа, геофизические методы, неглубокие буровые скважины, слои горной породы, полевые геодезические работы, структура подстилающей породы, внедрение трехмерной сейсморазведки

2) der Bohrtätigkeit vorausgehen, erkunden, Sprengungen in flachen Bohrlöchern, vertikales Schnittbild der Erdschichten, stärkere Konzentrationen an Kohlenwasserstoffen, verwertbare Ansammlung von Erdgas oder Erdöl

 

Задание 2. Составьте словосочетания из существительных и подходящих по смыслу прилагательных и переведите их:

 

Untersuchungen, Gesteinsschichten, Verfahren, Informationen, Geophonen, Schnittbild, Aspekte, Datenverarbeitung, Rechner, Horizonte, Suche, Klarheit   hochempfindlichen, verschiedenen, geowissenschaftlich, zweidimensionales, erfolgreich, gesteinsspezifischen, unterirdisch, geophysikalisch, aufwändig, endgültig, geologisch, leistungsfähiger,  

 

Задание 3. Дополните устойчивые словосочетания подходящим по смыслу глаголом:

 

bestehen, beruhen, ankommen, stehen, bringen, bestehen

Auf dem Prinzip..., gute Klarheit..., zur Verfügung..., gute Chansen..., es... darauf..., gute Voraussetzungen.

 

 

Задание 4. Выпишите главную мысль текста, используя сложноподчиненные предложения:

 

Es sei bemerkt, daß... 2. Es sei betont, daß... 3. Es sei hervorgehoben, daß... 4. Es sei gesagt, daß... 5. Es sei erwähnt, daß...

 

Die Suche nach Erdgas- und Erdöllagerstätten ist mit außerordentlich hohen Kosten und wirtschaftlichen Risiken verbunden. Geowissenschaftliche Untersuchungen gehen der Bohrtätigkeit voraus. Das wichtigste geophysikalische Verfahren ist heute 3D-Seismik. Die 3D-Seismik führt zu aussagefähigeren Ergebnissen. Im Rechenzentrum folgt eine aufwändige Datenverarbeitung mit Hilfe leistungsfähiger Rechner. Die ermittelten Daten stehen für die Auswertung ein Team von Geologen, Geophysikern, Petrophysikern und Lagerstätten-Ingenieuren zur Verfügung.

 

Задание 5. Найдите в тексте абзац, в котором сравнивается двухмерная и трехмерная сейсмология.

 

Задание 6. Ответьте на вопросы:

 

1. Ist die Suche nach Erdgas- und Erdöllagerstätten kostenspielig? Wie kann man die Kosten senken?

2. Welche Typen von seismischen Untersuchungen sind zu nennen?

3. Welche Unterschiede gibt es zwischen 2D- und 3D-Seismik?

4. Aus welchen Fachleuten besteht das Team, die die geologischen Daten auswerten?

 

V. BOHRTECHNIK

 

Das Rotary-Verfahren

Moderne Tiefbohranlagen arbeiten heute vorwiegend nach dem Rotary-Verfahren. Hierbei wird durch dieselelektrischen Antrieb über den Drehtisch und die darin verankerte Mitnehmerstange das Bohrgestänge mit dem Bohrmeißel gedreht. Durch die Drehbewegung zertrümmert der Meißel das Gestein und vertieft das Bohrloch stetig. Bei dieser Arbeit wird der Meißel je nach Härte der durchbohrten Schicht mehr oder weniger schnell stumpf und unbrauchbar. Er muss dann ausgewechselt werden.

Für eine 5.000-m-Bohrung werden ca. 30 Meißel benötigt. Zum Wechseln des Meißels wird das Bohrgestänge nach und nach aus dem Bohrloch Top-Drive-Antrieb gezogen, auseinandergeschraubt, im Bohrturm abgestellt und anschließend wieder eingebaut. Ein solcher Vorgang – „round trip“ genannt – erfordert bei größeren Tiefen viel Zeit; bei 4.000 m dauert ein Meißelwechsel 12 bis 14 Stunden. Immer mehr Bohranlagen werden heute mit einem sogenannten Top-Drive-Antrieb – einer Variante des Rotary-Verfahrens – versehen, der gegenüber dem Drehtischantrieb besondere Vorteile bei Richt- und Horizontalbohrungen bietet. Dieses Verfahren wurde ursprünglich für Offshore-Anlagen (Bohrplattformen im Wasser) entwickelt, wird aber immer häufiger auch bei Bohrungen an Land (onshore) eingesetzt. Beim Top-Drive-Verfahren sitzt der Antrieb auf dem Bohrturm und treibt das Bohrgestänge von oben an. Beim herkömmlichen Rotary-Verfahren erfolgt der Antrieb über den Drehtisch. Ein Top-Drive-Antrieb hat den Vorteil, dass die Bohrung viel seltener zum Einbau einer neuen Bohrstange unterbrochen werden muss. Beim Antrieb über den Drehteller muss nach jedem Bohrfortschritt von der Länge einer Bohrstange der Bohrvorgang gestoppt werden, um eine neue Bohrstange einzubauen. Beim Top-Drive-Antrieb kann dagegen die Länge von drei Bohrstangen (insgesamt 27 m) ohne Unterbrechung gebohrt werden. Dies spart Zeit und damit Kosten.

 

Untertage-Antrieb

 

Ein anderes modernes Bohrverfahren ist das Turbinenbohren. Dabei sitzt die antreibende Turbine unmittelbar über dem Bohrmeissel. Mit Hilfe der Spülflüssigkeit wird die Turbine durch hydraulischen Druck angetrieben. Dieses Verfahren wird vor allem bei Ablenkbohrungen eingesetzt, d. h. bei Bohrungen, die in einer vorbestimmten Tiefe ihre Richtung gezielt verändern sollen. Dieses sogenannte Richtbohren wird u. a. angewendet, wenn Lagerstätten unterhalb von Ortschaften oder besonders zu schützenden Gebieten vermutet werden. Es leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Umwelt.

 

Horizontalbohren

 

In zunehmendem Umfang kommt die Horizontalbohrtechnik zum Einsatz, bei der innerhalb der Lagerstätte horizontal gebohrt wird. Sie erlaubt es, ein Feld mit einer geringeren Anzahl von Bohrungen zu erschließen. In jüngster Zeit sind in Deutschland eine Reihe von Bohrungen mit der Horizontalbohrtechnik durchgeführt worden, die weltweite Beachtung gefunden haben. Die geologischen Verhältnisse in Deutschland erfordern technischen Fortschritt bei den verwendeten Bohrtechniken, die dann auch in anderen Regionen der Erde eingesetzt werden können.

 

Spezielle Bohrtechniken

 

Neben den beschriebenen, häufig angewendeten Bohrtechniken gibt es verschiedene spezielle Bohrtechniken, die in Abhängigkeit von den örtlichen und geologischen Verhältnissen eingesetzt werden. Bei Bohrmeißel Aufschlussbohrungen wird beispielsweise zunehmend das „slim hole drilling“ angewendet, bei dem durch Wahl eines kleineren Bohrlochdurchmessers der Zeit- und Materialaufwand für die Bohrung verringert und damit die Bohrkosten gesenkt werden.

Bohrkosten

 

Für eine heute typische Bohrung von 5.000 m Tiefe entstehen Kosten in Höhe von 7 bis 12 Mio.?. Mit zunehmender Tiefe steigen die Bohrkosten überproportional an. Das ist besonders gravierend, weil nach der weitgehenden Erforschung der flacheren Horizonte in Deutschland immer tiefer gebohrt werden muss.

 

Sicherung des Bohrlochs

 

Um die Bohrlochwand während des Bohrens zu stützen und das vom Bohrmeißel zerkleinerte Gestein zu entfernen, wird eine „Spülung“ – das ist im wesentlichen eine wässrige Tonlösung – mit hohem Druck durch das Bohrgestänge bis zum Bohrmeißel gepumpt. Sie tritt in den Ringraum zwischen Gestänge und Gebirge ein und steigt dort wieder nach oben. Die Spülflüssigkeit kühlt zugleich den Meißel, verhindert unerwünschte Zuflüsse aus den Formationen und schützt wasserführende Schichten des umgebenden Gesteins vor Abflüssen aus dem Bohrloch. Um diese Funktionen stets erfüllen zu können, muss die Spülflüssigkeit das richtige spezifische Gewicht und die geeignete Zusammensetzung haben. Die Spülung allein reicht jedoch nicht aus, um die Bohrlochwand dauerhaft zu stützen. Deshalb wird das Bohrloch in gewissen Abständen gegen Einsturz abgesichert, indem Stahlrohre einzementiert werden. Mit zunehmender Tiefe nimmt der Durchmesser der eingezogenen Rohre teleskopartig ab.

 

Geologische Auswertung

 

Jede Bohrung wird geologisch sorgfältig ausgewertet. Das erfordert eine Reihe verschiedener Beobachtungen, Messungen und Untersuchungen. Die mit der Spülung ausgetragenen Gesteinsbröckchen und die mit ringförmigen Spezialmeißeln erbohrten Gesteinskerne erlauben es dem Geologen in Verbindung mit physikalischen Messungen und Laboranalysen, Aufschluss über die durchbohrte Schichtenfolge, die Gesteinsart sowie Inhalt und Eigenschaften des Gesteins zu gewinnen.

Um beurteilen zu können, ob eine Bohrung fündig ist oder nicht, sind Informationen über Porosität, Wasser- oder Kohlenwasserstoff-Sättigung, Permeabilität (Durchlässigkeit), Temperatur, Druck, Verlauf der Formationen und die mineralogische Zusammensetzung des Gesteins unerlässlich. Zur Ermittlung dieser Daten dienen Spezialmessgeräte (Sonden), die am Kabel in das Bohrloch eingefahren werden und die benötigten physikalischen Parameter messen. Die durch das Kabel übertragenen Daten werden auf einem Diagramm (Log) und gleichzeitigauf elektronischem Datenträger aufgezeichnet. Fachleute werten diese Informationen entweder gleich an der Bohrung oder später im Rechenzentrum aus und vergleichen sie mit vorhandenen Daten. Erdgas- oder erdölführende Moderne Bohranlage Formationen lassen sich dann mit großer Wahrscheinlichkeit erkennen. Die genaue Gliederung der erbohrten Trägerformationen erlaubt eine Bewertung des neuen Fundes. Im längerfristigen Durchschnitt wurde in Deutschland nur etwa jede sechste Aufschlussbohrung wirtschaftlich fündig. Dies verdeutlicht das erhebliche Risiko und den hohen Kapitalbedarf bei der Suche nach Erdgas und Erdöl.

 

Feldesentwicklung

 

Nach der Entdeckung eines Erdgas- oder Erdölvorkommens werden in einer zweiten Phase Erweiterungsbohrungen niedergebracht, die weitere Informationen über die Ausdehnung des Feldes liefern. Mit Hilfe aufwändiger physikalischer Untersuchungen und Berechnungen lässt sich dann ermitteln, wie hoch die förderbaren Reserven sind. Hierzu wird zunächst aus der Fläche der Lagerstätte und der Mächtigkeit des Speichergesteins das öl- oder gasführende Gesteinsvolumen ermittelt. Davon nimmt aber nur der Porenraum den Lagerstätteninhalt auf. Von dem insgesamt vorhandenen Porenvolumen muss das in allen Lagerstätten vorhandene Haftwasser abgezogen werden, um den für Kohlenwasserstoffe verbleibenden Porenraum zu erhalten. Danach ergeben sich nur 10 bis 20 % des Gesteinsvolumens als Gehalt an Erdgas oder Erdöl, von dem wiederum nur ein Teil gewonnen werden kann.

Um das in der Lagerstätte enthaltene Erdgas oder Erdöl mit möglichst wenigen Produktionsbohrungen zu erschließen, müssen viele geologische, physikalische, technische und wirtschaftliche Faktoren berücksichtigt werden. Anzahl, Abstand und Art der Bohrungen in einem Feld sind ausschlaggebend für die Kosten der Förderung.

Bohrungen, die nicht auf Erdgas oder Erdöl stoßen, werden verfüllt. Das genutzte Gelände wird wieder in den gleichen Zustand gebracht, den es vor Beginn der Bohrarbeiten hatte.

 

Пояснения к тексту:

1. „round trip“ (англ.) – pейс, спускоподъёмная операция (подъём инструмента, смена долота, опорожнение колонковой трубы и спуск инструмента на забой)

2. Top-Drive - верхний привод

3. slim hole drilling – бурение трубами малого диаметра

4.? – Euro

5. nach und nach – постепенно, мало-помалу

6. Log, n - диаграмма каротажа

 

Задание 1. Назовите известные вам сложные слова, в которых в качестве составной части употребляется существительное die Bohrung.

 

Задание 2. Поставьте вместо точек подходящие по смыслу отделяемые приставки из данных под чертой:

 

1. Beim Top-Drive-Verfahren sitzt der Antrieb auf dem Bohrturm und treibt das Bohrgestänge von oben.... 2. Mit zunehmender Tiefe steigen die Bohrkosten überproportional.... 3. Die Bohrspülung tritt in den Ringraum zwischen Gestänge und Gebirge... und steigt dort wieder nach oben. 4. Mit zunehmender Tiefe nimmt der Durchmesser der eingezogenen Rohre teleskopartig.... 5. Fachleute werten diese Informationen entweder gleich an der Bohrung oder später im Rechenzentrum... und vergleichen sie mit vorhandenen Daten. 6. Der Porenraum nimmt aber nur den Lagerstätteninhalt....

 

auf-, an-, ein-, ab-, aus-, an-

 

Задание 3. Назовите эквиваленты приведенных сокращений, переведите:

 

d.h., ca., bzw., º С, u.a., SKE, usw., T (t), u. a., uzw., z.B., z.T., z.Z.

zirka (circa), das heißt, zur Zeit, unter anderem(en), beziehungsweise, Steinkohleneinheit, Grad Celsius, und so weiter, zum Beispiel, Temperatur, und andere, und zwar, zum Teil

 

Задание 4. Переведите, обращая внимание на значение причастий:

 

die verankerte Mitnehmerstange, die durchbohrte Schicht, die vorbestimmte Tiefe, die verwendete Bohrtechnik, die erbohrten Trägerformationen, die beschriebene Bohrtechnik, das zerkleinerte Gestein, die geeignete Zusammensetzung, die eingezogenen Rohre, die ausgetragenen Gesteinsbröckchen;

die antreibende Turbine, der zunehmende Umfang, die weitgehende Erforschung, wasserführende Schichten, erdölführende Formationen, gasführende Gesteinsvolumen, verbleibenden Porenraum, die zunehmende Tiefe, die zu schützenden Gebiete

 

Задание 5. Укажите номера абзацев, где содержатся ответы на вопросы:

 

1. При каком способе бурения используется промывочная жидкость?

2. Для чего используется промывочный буровой раствор?

3. Какой способ бурения является наиболее благоприятным для окружающей среды?

4. Какой информацией нужно располагать, чтобы знать является ли буровая скважина нефтеносной?

5. Чем объясняется значительный риск при разведочном бурении?

6. Было ли в последнее время разведочное бурение рентабельным?

 

Задание 6. Ответьте на вопросы:

 

1. Welche Bohrtechniken gibt es?

2. Wie erfolgt das Rotary-Verfahren?

3. Welche Vorteile hat das Top-Drive-Antrieb?

4. Wie nennt man anders das Turbinenbohren? Wie erfolgt es?

5. Was ist unter Horizontalbohrtechnikzu verstehen?

6. Wovon ist die Anwendung der speziellen Bohrtechniken abhängig?

7. Was kostet eine typische Bohrung?

8. Was ist die Spülung? Wozu dient sie?

9. Wie erfolgt geologische Auswertung?

10. Welche Parameter sind bei der geologischen Auswertung unerlässlich?

11. Wozu dienen Erweiterungsbohrungen?

12. Was tut man, wenn Bohrungen auf Erdgas oder Erdöl nicht stießen?

 

VI. ERDGASGEWINNUNG

 

Förderung

 

Zur Förderung von Erdgas wird in das verrohrte und zementierte Bohrloch ein Steigrohr eingebaut, das bis zum tiefsten Punkt der Lagerstätte reicht. Damit das Gas aus der Gesteinsschicht, in der sich das Erdgas befindet, in dieses Rohr eintreten kann, wird sein unterstes Teilstück mit Hilfe kleiner Sprengsätze zur Lagerstätte hin geöffnet. Übertage (obererdig) ist das Bohrloch mit einem Eruptionskreuz erschlossen, in dem sich mehrere Absperrvorrichtungen befinden. Zusätzlich verhindert ein untertage (untererdig) eingebautes Ventil, dass Erdgas unkontrolliert austritt.

Aufgrund des natürlichen Lagerstättendrucks können im allgemeinen etwa 75 % des Gasinhaltes aus dem Trägergestein gewonnen werden. Dieser günstige Ausbeutegrad beruht darauf, dass Erdgas aufgrund seines Aggregatzustandes gute Strömungseigenschaften besitzt und in den Lagerstätten unter vergleichsweise hohem Druck steht.

Mit fortschreitender Förderung und abnehmendem Lagerstättendruck vermindern sich die Produktionsraten, so dass zusätzliche Bohrungen erforderlich werden können. Reicht der natürliche Druck für eine Einspeisung in das Hochdrucktransportsystem nicht mehr aus, werden zwischen Sonde und Transportnetz Verdichter zur Druckerhöhung installiert.

Aus tiefliegenden Erdgaslagerstätten, z. B. in den Formationen des Rotliegenden oder Karbon, können bei sehr gering durchlässigem Gestein oftmals keine für eine wirtschaftliche Produktion erforderlichen Förderraten erzielt werden. Eine Verbesserung der Förderrate lässt sich durch die moderne Horizontalbohrtechnik und unter bestimmten Voraussetzungen durch Anwendung des sogenannten Frac-Verfahrens erreichen. Dieses zielt darauf ab, die Durchlässigkeit der Lagerstätte durch die

Erdgassammelplatz.

 

Schaffung von künstlichen Fließwegen zu steigern. Dabei wird das Gestein durch Einpressen einer mit Spezialsand beladenen Flüssigkeit unter hohem Druck aufgebrochen (daher die Bezeichnung Frac- Verfahren). Ein hydraulischer Druck von rund 1.000 bar erzeugt im Gestein Risse von mehreren 100 m Länge. Diese werden mit einem Stützmittel gefällt, das aus Spezialsand besteht. Es soll die Risse im Gestein offen halten und damit über die künstlichen Risse dauerhaft bessere Fließbedingungen für das Erdgas schaffen. Frac-Verfahren sind in Deutschland schon vielfach erfolgreich angewendet worden.

 

Söhlingen Z-13 –

technisch richtungsweisende Produktionsbohrung

 

Ein Beispiel für eine Produktionsbohrung, bei der sowohl die Horizontalbohrtechnik als auch das Frac-Verfahren angewendet worden sind, ist die im Jahre 1999 durchgeführte Bohrung „Söhlingen Z-13“. Nachdem bereits 1994/ 95 bei der Bohrung Söhlingen Z-10 die Horizontalbohrtechnik mit Frac-Verfahren kombiniert wurde, ist es mit Söhlingen Z-13 gelungen, fast 5.000 m unter der Erde in einer Horizontalbohrstrecke von über 1 km insgesamt fünf Fracs durchzuführen. Die Gesamtbohrstrecke belief sich auf 6.240 m.. Mit Hilfe dieser Hochtechnologie ist es möglich, aus einem sehr dichten Gestein Erdgas in großen Mengen wirtschaftlich zu fördern.

 

Aufbereitung

 

Das aus der Tiefe kommende Erdgas wird übertage zunächst in Trocknungsanlagen behandelt. Diese scheiden mitgefördertes Lagerstättenwasser, flüssige Kohlenwasserstoffe und Feststoffe ab. Der noch verbliebene Wasserdampf wird dem Gas unter Verwendung von Glykol entzogen.

Das aus der geologischen Formation des Zechsteins geförderte schwefelwasserstoffhaltige Erdgas, das sogenannte Sauergas, erfordert eine spezielle Aufbereitung. Dieses Gas wird durch gesonderteund wegen der Gefährlichkeit des Schwefelwasserstoffs zusätzlich gesicherte Rohrleitungen in zentrale Aufbereitungsanlagen transportiert, wo ihm in chemisch-physikalischen Waschprozessen der Schwefelwasserstoff entzogen wird. Das Erdgas verlässt die Aufbereitungsanlagen in verbrauchsfähiger Qualität. Der Schwefelwasserstoff wird in elementaren Schwefel umgewandelt und dient hauptsächlich der chemischen Industrie als Grundstoff. Die Schwefelproduktion aus der Erdgasgewinnung beträgt in Deutschland rund 1 Million Tonnen pro Jahr.

 

Versorgung

 

Das aufbereitete Erdgas wird in das überregionale Transportnetz eingespeist. Dies geschieht zumeist an zentralen Übergabepunkten, an denen die Gase der einzelnen Felder mit ihren unterschiedlichen Energiedichten (Brennwerten) zu einer einheitlichen Verkaufsqualität zusammengemischt werden.

Das aus deutschen Quellen gewonnene Erdgas dient der Versorgung des heimischen Wärmemarktes. Es wird von den Produzenten an Ferngasgesellschaften, örtliche Gasversorgungsunternehmen, aber auch unmittelbar an größere Industriebetriebe geliefert.

Die Verbraucher benötigen das Erdgas zu verschiedenen Zeiten in unterschiedlichen Mengen. So wird im Winter beträchtlich mehr verbraucht als im Gastrocknungsanlage Sommer. Auch die einzelne Woche hat einen bestimmten Abnahmerhythmus. Selbst im Verlauf eines Tages schwankt der Bedarf von Stunde zu Stunde in weiten Grenzen. Diesem fortwährenden Auf und Ab müssen die Erdgasproduzenten und Gasversorgungsunternehmen Rechnung tragen Leitzentralen mit komplizierter Elektronik überwachen und steuern die Entnahme von Erdgas aus den einzelnen Bohrungen mit ihren unterschiedlicheDruckverhältnissen und Qualitätsmerkmalen und sorgen nach Maßgabe des jeweiligen Bedarfs für die Verteilung an die Verbraucher.

Bei der Förderung von schwefelwasserstoffhaltigem Erdgas besteht keine nennenswerte Flexibilität, da aus technischen und wirtschaftlichen Gründen eine gleichmäßige Beschäftigung der Produktions- und Aufbereitungsanlagen erforderlich ist. Auch die Importe müssen aufgrund der bestehenden Lieferverträge großenteils in relativ konstanten Mengen abgenommen werden.

 

Speicherung

 

Zur Anpassung an saisonale Schwankungen des Bedarfs, muss die Förderung aus schwefelwasserstofffreien Erdgaslagerstätten flexibel gehandhabt werden. Das Ab- und Zuschalten von Abnehmern mit unterbrechbaren Verträgen trägt ebenfalls zur Flexibilität bei. Vor allem aber ist der Betrieb von Speichern erforderlich. Diese dienen dazu, im Sommer die Differenzmenge zwischen dem Gasaufkommen und dem niedrigeren Absatz aufzunehmen und im Winter, wenn der Bedarf die Anlieferungen übersteigt, Gas in das Versorgungsnetz abzugeben.

Für die sichere Einlagerung großer Erdgasmengen eignen sich vorzugsweise natürliche und künstlich geschaffene unterirdische Speicher. In Deutschland stehen rund 40 Untertagespeicher zum Ausgleich zwischen Bedarf und Aufkommen zur Verfügung. Ein großer Teil dieser Speicher befindet sich in ausgeförderten Erdöl- und Erdgaslagerstätten. Ein Beispiel dafür ist der größte Erdgasspeicher Westeuropas, der in dem ehemaligen Feld „Rehden“ errichtet wurde.

Die größte Rolle spielen die sogenannten Porenspeicher. Bei ihnen wird der Porenraum von porösen Gesteinen – wie z. B. in ausgeförderten Erdgaslagerstätten – für die Speicherung genutzt. Porenspeicher können – je nach Größe der geologischen Struktur, den gesteinsphysikalischen Eigenschaften und der Tiefe – zwischen 100 Mio. m³ und mehreren Mrd. m³ Gas fassen. Davon steht rund die Hälfte der eingelagerten Gasmenge für Zweсke des Lastausgleichs als sogenanntes Arbeitsgas zur Verfügung. Der Rest, das sog. Kissengas, dient als Druckpuffer und zur Fernhaltung des Lagerstättenwassers von den Speicherbohrungen. Bei Kavernenspeichern wird der Speicherraum als Hohlraum durch einen Solprozess in unterirdischen Salzstücken geschaffen. Dabei pumpt man Größter europäischer Erdgasspeicher Süßwasser über eine Bohrung in das Salzlager. Das Süßwasser löst Salz auf und wird als Sole wieder an die Oberfläche gepumpt und dann fachgerecht entsorgt. Bei einer mittleren Kaverne beträgt das Fassungsvermögen an nutzbarem Gas etwa 30 Mio. m³. Dazu kommt eine als Druckpuffer erforderliche Kissengasmenge von 10 bis 30 Mio. m³.

Zu Beginn des Jahres 2000 verfügten die in Deutschland bestehenden Untertagegasspeicher über ein Arbeitsgasvolumen von über 16 Mrd. m³. Ein weiterer Ausbau ist im Gange.

 

Offshore-Förderung

in der Nordsee

 

Seit Herbst des Jahres 2000 wird aus dem ersten Offshore-Projekt im deutschen Wirtschaftsgebiet der Nordsee Erdgas gefördert. In einer Entfernung von rund 300 km vor der deutschen Küste ist im sogenannten „Entenschnabel“ (die Bezeichnung beschreibt die Form des deutschen Wirtschaftsgebietes in der Nordsee, eine Förderplattform errichtet worden, mit der schätzungsweise 1,2 Mrd. m³ Erdgas pro Jahr gefördert werden. Die Plattform steht in einer Wassertiefe von 48 Metern. Die Deckaufbauten mit den Prozessanlagen und den Unterkünften wiegen insgesamt 2.700 Tonnen. Während der Förderung sind acht Personen ständig auf der Plattform stationiert.

Die Erdgas-Lagerstätte befindet sich in einer Tiefe von 2.600 m und umfasst schätzungsweise 13,5 Mrd. m³ Erdgas. Sie ist mit zwei Produktionsbohrungen mit einer Länge von jeweils rund 3.800 m erschlossen, wovon jeweils 1.000 m horizontal in die Erdgaslagerstätte gebohrt wurden.

 

Задание 1. Найдите в тексте эквиваленты следующим словам и словосочетаниям:

die Gewinnung von Erdgas, die Einspritzung der Flüßigkeit, sich erstrecken, umfassen, passieren, brauchen, die Nachfrage, die Abnahme, achtgeben auf..., es gibt keine Flexibilität, die Arbeit der Produktions- und Aufbereitungsanlagen, es ist nötig, die Auslandsware, die Anlagerung, disponieren über...

 

Задание 2. Объясните образование следующих существительных, переведите:

die Einspeisung, das Steigrohr, der Druck, das Einpressen,die Absperrvorrichtungen, der Verdichter, das Eruptionskreuz, der Verbraucher, der Verlauf

 

Задание 3. а) Вспомните образование причастия II от глаголов, переведите:

einbauen, erschließen, gewinnen, installieren, aufbrechen, erzielen, anwenden, kombinieren, behandeln, transportieren, bohren

б) Образуйте словосочетания по образцу:

Образец: die Erdöllagerstätte bohren – Die Bohrung der Erdöllagerstätte

Erdgas aufbereiten, das Bohrloch verrohren, das Steigrohr einbauen, die Produktionsraten vermindern, die Bohrung durchführen, Erdgas fördern, Ventil einbauen, Erdgas liefern, große Erdgasmengen einlagern, Erdöllagerstätte ausfördern, die Förderplattform errichten

 

Задание 4. Сделайте анализ сказуемого, определите функцию глагола sein, имея в виду, что в данном упражнении он употребляется как самостоятельный, а также как вспомогательный в составе именного сказуемого (в том числе устойчивого словосочетания), а т.ж. в составе других конструкций.:

1. Übertage (obererdig) ist das Bohrloch mit einem Eruptionskreuz erschlossen. 2. Frac-Verfahren sind in Deutschland schon vielfach erfolgreich angewendet worden. 3. Ein Beispiel dafür ist der größte Erdgasspeicher Westeuropas, der in dem ehemaligen Feld „Rehden“ errichtet wurde. 4. Nachdem bereits 1994/ 95 bei der Bohrung Söhlingen Z-10 die Horizontalbohrtechnik mit Frac-Verfahren kombiniert wurde, ist es mit Söhlingen Z-13 gelungen, fast 5.000 m unter der Erde in einer Horizontalbohrstrecke von über 1 km insgesamt fünf Fracs durchzuführen. 5. Das Besondere an dieser hochentwikkelten Technologie ist, dass eine Vielzahl unterschiedlicher technischer Verfahren durch ein multidisziplinäres Team effizient und kostensparend kombiniert wird. 6. Mit Hilfe dieser Hochtechnologie ist es möglich, aus einem sehr dichten Gestein Erdgas in großen Mengen wirtschaftlich zu fördern. 7. Vor allem aber ist der Betrieb von Speichern erforderlich.

 

Задание 5. Какие из следующих утверждений правильно передают содержание текста:

1. Mit fortschreitender Förderung und abnehmendem Lagerstättendruck werden die Produktionsraten größer, so dass zusätzliche Bohrungen erforderlich werden können.

2. Wenn der natürliche Druck für eine Einspeisung in das Hochdrucktransportsystem nicht mehr ausreicht, werden zwischen Sonde und Transportnetz Verdichter zur Druckerhöhung installiert.

3. Aus tiefliegenden Erdgaslagerstätten können bei sehr gering durchlässigem Gestein oftmals gute für eine wirtschaftliche Produktion erforderliche Förderraten erzielt werden.

4. Eine Verminderung der Förderrate lässt sich durch die moderne Horizontalbohrtechnik und unter bestimmten Voraussetzungen durch Anwendung des sogenannten Frac-Verfahrens erreichen.

5. Frac-Verfahren sind in Deutschland noch nie erfolgreich angewendet worden.

6. Das aus der geologischen Formation des Zechsteins geförderte schwefelwasserstoffhaltige Erdgas erfordert keine spezielle Aufbereitung.

7. Das aus deutschen Quellen gewonnene Erdgas dient der Versorgung des inländischen Wärmemarktes.

 

Задание 6. Найдите в тексте предложение, опровергающее следующее утверждение:

In Deutschland gibt es keine Untertagespeicher.

 

Задание 7. Ответьте на вопросы:

 

1. Wie wird das Erdgas gefördert?

2. Wie hoch ist die übliche Förderrate? Wie kann man die verbessern?

3. Was ist „Söhlingen Z-13“?

4. Wie erfolgt die Aufbereitung des Erdölgases?

5. Wo wird das aufbereitete Erdgas eingespeist?

6. Warum ist der Verbrauch des Gases so unterschiedlich? Wie kann man die Versorgung kontrollieren?

7. Welche Speicher gebraucht man für die sichere Einlagerung des Gases?

8. Was sind die Porenspeicher? Welches Volumen können sie fassen?

9. Wie nennt man den ersten deutschen Offshore-Projekt

 

VII. ERDÖLGEWINNUNG

 

Förderung

 

Beim Erdöl wird das Bohrloch vor Aufnahme der Förderung ähnlich wie beim Erdgas durch Einbau eines Steigrohres und Perforation im Bereich der Lagerstätte weiter ausgerüstet.

In der ersten Phase fließt das Erdöl aufgrund des natürlichen Lagerstättendrucks, der z. B. in 2.500 m Tiefe ca. 250 bar beträgt, selbsttätig zu den Produktionssonden und steigt eruptiv an die Erdoberfläche. Mit dem Absinken des Drucks werden zusätzliche Techniken erforderlich. Je nach den Eigenschaften des Erdöls, seinem Gehalt an Erdölgas und den jeweiligen Druckverhältnissen werden entweder Tiefpumpen in das Bohrloch eingesetzt, von denen oberirdisch nur der Antrieb, der Bohrarbeiten in der deutschen Nordsee sogenannte Pferdekopf, zu sehen ist, oder man benutzt Hochdruckkreiselpumpen, die in das Bohrloch abgelassen werden.

Unter günstigen Umständen, etwa bei starkem Wassertrieb und guter Lagerstättenausbildung, kann eine primäre Entölung von über 50 % erreicht werden. In ungünstigen Fällen dagegen, so bei mangelndem Lagerstättendruck oder hoher Viskosität des Erdöls liegen die primären Entölungsgrade bei nur 5 bis 15 % des ursprünglichen Lagerstätteninhalts. In Deutschland beträgt die durchschnittliche Entölung durch Primärverfahren rund 18 %.

Um gute Produktionsbedingungen auch nach der Primärförderung aufrechtzuerhalten, ist es erforderlich, den Lagerstättendruck wieder aufzubauen. Die Verfahren zur Druckerhaltung sind Wasserfluten und Gasinjektion, die zusammen als Sekundärverfahren bezeichnet werden. Die gebräuchlichste Methode stellt das Wasserfluten dar, bei dem fortlaufend Wasser in das Speichergestein eingepresst wird, um den Druck in der Lagerstätte zu erhöhen oder aufrechtzuerhalten. Durch die Anwendung von Sekundärverfahren kann der Entölungsgrad im Durchschnitt auf 32 % gesteigert werden.

Die sogenannten tertiären Gewinnungsverfahren ermöglichen es, den Nutzungsgrad von Erdöllagerstätten auf ca. 45 % – im Einzelfall auf über 60 % – zu erhöhen. Sie wirken auf die Kräfte ein, die das Erdöl im Speichergestein zurückhalten und seine Bewegung im Porenraum behindern, insbesondere seine Viskosität oder Zähflüssigkeit.

In Deutschland werden thermische Tertiärverfahren angewendet, die darauf abzielen, die Zähflüssigkeit des Öls durch Erwärmen zu verringern. Unter den thermischen Verfahren hat das Einpressen von heißem Wasser und Dampf die größte Bedeutung. Da tertiäre Förderverfahren äußerst kostenintensiv sind, lassen sie sich nur bei einem ausreichend hohen Ölpreisniveau rentabel anwenden.

Neben den Tertiärmaßnahmen führt auch die Horizontalbohrtechnik zu einer verbesserten Entölung der Lagerstätten.

 

Erdölförderung im Wattenmeer

 

Bei den meisten deutschen Erdölfeldern sind die Vorräte weitgehend erschöpft. Das einzige noch zukunftsträchtige Erdölfeld Deutschlands liegt im Wattenmeer vor der Schleswig-Holsteinischen Westküste. Seit 1987 erschließt das Mittelplate-Konsortium dort die größte deutsche Öllagerstätte mit gewinnbaren Ölreserven von rund 35 Mio. t. Von der künstlich im Wattenmeer errichteten Bohr- und Förderinsel Mittelplate wird das geförderte Erdöl mittels speziell entwickelter Öltransport-Leichter zum Hafen Brunsbüttel mit seinen Anschlüssen zu den Raffinerien in Schleswig-Holstein abtransportiert. Mit einer Jahreskapazität von 800.000 t ist wegen der tidenbedingt eingeschränkten Transportmöglichkeiten das Förderlimit auf der Insel erreicht. Der erfolgreiche Einsatz weiterentwickelter Bohrtechnik – die sogenannte Extended-Reach-Bohrtechnologie – ermöglicht dem Konsortium seit Mitte 2000 eine zusätzliche Ölgewinnung von Land aus. Mit weit abgelenkten Hightech-Bohrungen über Längen von mehr als 8.000 m lässt sich der östliche Teil der Lagerstätte von Friedrichskoog aus erschließen.

Arbeiten an einem Tiefpumpenantrieb Das in der Landstation Dieksand aufbereitete Reinöl, Erdölgas und Kondensat gelangt über Rohrleitungen nach Brunsbüttel zur dortigen Weiterleitung an die Abnehmer. Aus den Dieksand- Bohrungen erwartet das Konsortium eine Jahresproduktion von rund 1 Mio. t. Das Erdölfeld Mittelplate ist mit seinem Fördervolumen und seinem Reservenpotenzial mit Abstand wichtigster inländischer Öllieferant.

 

 

Aufbereitung

Das geförderte Erdöl muss übertage (übererdig) aufbereitet werden, damit es die für die Verarbeitung in einer Raffinerie erforderliche Qualität erreicht. Zu diesem Zweck werden das im Rohöl enthaltene Erdölgas und Verunreinigungen wie Lagerstättenwasser, Sand und Salz in zentralen Sammelstellen abgeschieden. Das vom Erdöl abgetrennte Wasser wird über Injektionsbohrungen zur Druckerhaltung wieder in die Lagerstätten eingepresst. Das anfallende „Pferdekopf“ Erdölgas dient der Wärmeerzeugung.

Nach der Aufbereitung wird das Erdöl überwiegend per Pipeline, zum geringen Teil aber auch mit Eisenbahnkesselwagen und Tanklastwagen zu deutschen Raffinerien befördert und dort zu Mineralöl-Fertigerzeugnissen verarbeitet.

Задание 1. Образуйте словосочетания по образцу, переведите:

Образец: das Erdöl verarbeiten – die Verarbeitung des Erdöls

 

Das Steigrohr einbauen, den Druck absinken, die Tiefpumpen einsetzen, die Hochdruckkreiselpumpen benutzen, das Wasser einpressen, das Sekundeärverfahren anwenden, den Entölungsgrad steigern, die Zähflssigkeit verringern

 

Задание 2. Дополните предложения подходящим по смыслу причастием II из данных под чертой:

 

1. Beim Erdöl wird das Bohrloch vor Aufnahme der Förderung ähnlich wie beim Erdgas durch Einbau eines Steigrohres und Perforation im Bereich der Lagerstätte weiter.... 2. Je nach den Eigenschaften des Erdöls, seinem Gehalt an Erdölgas und den jeweiligen Druckverhältnissen werden entweder Tiefpumpen in das Bohrloch..., oder man benutzt Hochdruckkreiselpumpen, die in das Bohrloch... werden. 3. In Deutschland werden auch thermische Tertiärverfahren.... 4. Von der Bohr- und Förderinsel Mittelplate wird das geförderte Erdöl zum Hafen Brunsbüttel mit seinen Anschlüssen zu den Raffinerien in Schleswig-Holstein.... 5. Mit einer Jahreskapazität von 800.000 t ist wegen der tidenbedingt eingeschränkten Transportmöglichkeiten das Förderlimit auf der Insel.... 5. Nach der Aufbereitung wird das Erdöl überwiegend per Pipeline zu deutschen Raffinerien... und dort zu Mineralöl-Fertigerzeugnissen....

 

befördert, ausgerüstet, abgelassen, abtransportiert, eingesetzt, angewendet, erreicht, verarbeitet

 

Задание 3. Переведите, обратите внимание на многозначность zu:

1. Es werden Tiefpumpen in das Bohrloch eingesetzt, von denen oberirdisch nur der Antrieb, der sogenannte Pferdekopf, zu sehen ist. 2. Um gute Produktionsbedingungen auch nach der Primärförderung aufrechtzuerhalten, ist es erforderlich, den Lagerstättendruck wieder aufzubauen. 3. Die sogenannten tertiären Gewinnungsverfahren ermöglichen es, den Nutzungsgrad von Erdöllagerstätten auf ca. 45 % – im Einzelfall auf über 60 % – zu erhöhen. 4. Neben den Tertiärmaßnahmen führt auch die Horizontalbohrtechnik zu einer verbesserten Entölung der Lagerstätten. 5. Durch die Anwendung von Sekundärverfahren nimmt der Entölungsgrad zu. 6. In Deutschland werden thermische Tertiärverfahren angewendet, die darauf abzielen, die Zähflüssigkeit des Öls durch Erwärmen zu verringern.

 

Задание 4. Переведите предложения, которые правильно передают содержание текста:

1. In der ersten Phase fließt das Erdöl aufgrund des natürlichen Lagerstättendrucks, der z. B. in 2.500 m Tiefe ca. 250 bar beträgt, selbsttätig zu den Produktionssonden, aber steigt eruptiv an die Erdoberfläche nicht.

2. Unter ungünstigen Umständen kann eine primäre Entölung von über 50 % erreicht werden.

3. In Deutschland werden Frac-Verfahren angewendet, die darauf abzielen, die Zähflüssigkeit des Öls durch Erwärmen zu verringern.

4. Unter den thermischen Verfahren ist das Einpressen von heißem Wasser und Dampf sehr wichtig.

5. Man muss das geförderte Erdöl übertage (übererdig) aufbereiten, sonst erreicht es die für die Verarbeitung in einer Raffinerie erforderliche Qualität nicht.

 

Задание 5. Ответьте на вопросы:

1. Wie ist das Erdöl gefördert? Welche Entölungstechniken werden dabei angewendet?

2. Wo liegt die größte deutsche Öllagerstätte? Wie groß ist sie?

3. Welche Bohrtechnologien werden dort gebraucht?

4. Wie wird das Erdöl aufbereitet?

5. Wie transportiert man das aufbereitete Erdöl?

 

VIII

Erdölverarbeitung

a) Fraktionierte Destillation

Trifft das Rohöl in der Raffinerie ein, werden die einzelnen Bestandteile zunächst in einer fraktionierten Destillation abgetrennt. Da das Rohöl ein Gemisch von verschiedenen Kohlenwasserstoffen mit unterschiedlichen Siedetemperaturen darstellt, kann man die Stoffe in die verschiedenen Siedebereiche, die Fraktionen, abtrennen.

 
   


Im Röhrenofen wird das Rohöl auf über 360°C erhitzt, so dass die Bestandteile weitgehend verdampfen. Diese gelangen in den Destillationsturm, der aus zahlreichen Glockenböden aufgebaut ist. In den Glockenböden sammeln sich die Destillate der einzelnen Fraktionen. Nach oben nehmen die Temperaturen der Glockenböden ab. Der aufsteigende Dampf wird im Gegenstrom zur kondensierten Flüssigkeit in Kontakt gebracht. Dieses Verfahren heißt auch Rektifikation. Dabei kondensieren alle Stoffe, die einen höheren Siedepunkt besitzen, als die Flüssigkeit im Glockenboden.

Der Rückstand wird in einer Vakuumdestillation erneut bei niedrigem Druck fraktioniert. Bei 350°C würden viele Kohlenwasserstoffe zerfallen. Der niedrige Druck bewirkt eine Siedepunkterniedrigung, so dass dies verhindert wird.

Die bei der ersten Destillation unter Normaldruck abgetrennten Gase (z.B. Methan, Ethan, Propan und Butan) sind wichtige Heizgase. Die Leicht- und Schwerbenzine (30-180°C) dienen als Ottokraftstoff für Kraftfahrzeuge. Das Mitteldestillat (180-250°C) wird zu Lampen-Petroleum oder zu dem Düsenkraftstoff Kerosin verarbeitet. Das Heizöl wird zum Heizen in Ölbrennern oder als Dieselkraftstoff eingesetzt. Bei der nachfolgenden Vakuumdestillation des Rückstands erhält man weitere wichtige Erdölprodukte. Das schwere Heizöl dient als Brennstoff für Kraftwerke oder Schiffsmotoren. Die Schmieröle eignen sich als Schmierstoffe für Motoren und Getriebe. Der unlösliche Rückstand Bitumen dient als Anstrichsstoff und vor allem als Straßenteer zum Bau von Straßen.


b) Katalytisches Cracken

Die aus dem Rohöl durch fraktionierte Destillation gewonnenen Mengen an Rohbenzin reichen nicht aus, um den Markt zu decken. Daher werden beim Cracken die anfallenden langkettigen Alkane in kurzkettige Alkane gespalten.

 

 
   


Im Erhitzer werden die zu spaltenden Kohlenwasserstoffe vorgeheizt und danach mit dem aus dem Regenerator kommenden 650°C heißen Katalysator, einem Gemisch aus Al2O3 (Aluminiumoxid) und SiO2 (Siliciumdioxid), versetzt. Dabei verdampft das Gemisch vollständig und gelangt in den Reaktor. Bei den vorherrschenden hohen Temperaturen geraten die langen Kohlenstoffmoleküle in starke Schlingerbewegungen, so dass sie auseinanderreißen. Durch das Cracken lässt sich zum Beispiel aus Paraffinöl oder aus Kerzenwachs Benzin herstellen. Bei dem folgenden Beispiel zerbricht Decan in zwei kleinere Moleküle:

 

 


Der im Reaktor eingebaute Abscheider trennt die Crackprodukte von dem verbrauchten Katalysator ab. Die gecrackten Kohlenwasserstoffe werden in einem nachfolgenden Destillationsturm in die einzelnen Fraktionen abgetrennt. Beim Cracken scheidet sich auf der Oberfläche des Katalysators Kohlenstoff ab, wodurch der Katalysator unwirksam wird. Daher wird der verbrauchte Katalysator im Regenerator mit heißer Luft vermischt, wodurch der Kohlenstoff verbrennt und der Katalysator wieder regeneriert wird.


c) Platin-Reforming

Durch die Verdichtung und die Wärme in den Zylindern des Ottomotors kann es zu vorzeitigen Selbstzündungen des Benzin-Luftgemischs kommen (=Klopfen). Unverzweigte Kohlenwasserstoffe neigen zu dieser Frühzündung, während verzweigte und ungesättigte Kohlenwasserstoffe, sowie Aromaten eine relativ hohe Klopffestigkeit besitzen.

 

 

Das "Klopfen" im Motor ist eine Frühzündung des Benzin-Luftgemisches

Die Maßzahl für die Klopffestigkeit heißt Octanzahl (OZ, auch ROZ = Research-Octanzahl). Je höher die Octanzahl ist, umso klopffester ist der Kraftstoff. Demnach hätte reines iso- Octan (2,2,4-Trimethylpentan) die Octanzahl OZ=100 (vgl. >Isomerie). Normalbenzin besitzt eine Octanzahl von OZ=91, Superbenzin dagegen OZ=95 und "Super-Plus" OZ = 98. Automotoren, die mit Superbenzin betrieben werden, halten aufgrund der hohen Klopffestigkeit deutlich länger.

Octan (n- Octan); Octanzahl = 0 2,2,4-Trimethylpentan (iso- Octan); Octanzahl = 100


Früher wurden dem Benzin zur Erhöhung der Klopffestigkeit bleihaltige, metallorganische Verbindungen wie Bleitetraethyl zugesetzt. Bei der Verbrennung zersetzte sich die Bleiverbindung thermisch, wobei Bleistäube in den Abgasen frei wurden. Die Bleistäube stellten ein großes Umweltproblem dar, da z.B. Verkehrspolizisten permanent den Stäuben ausgesetzt waren. Heute ist kein verbleites Benzin mehr erhältlich.


 

Strukturformel des Antiklopfmittels Bleitetraethyl


Die Platin-Reformer-Anlage macht aus wenig klopffesten Rohbenzinen Benzine mit hoher Klopffestigkeit. Die Umwandlung erfolgt mit Hilfe eines Platin-Katalysators. Als Nebenprodukt entstehen Wasserstoff und gasförmige Alkane.

 

 
   


Vor dem eigentlichen Reformieren wird das Benzin zunächst entschwefelt, da der Schwefel den Katalysator zerstören würde. Hierbei entweicht als Produkt Schwefelwasserstoff. Das so gereinigte Benzin wird unter Zugabe von Wasserstoff in einem Erhitzer auf über 500°C erhitzt und durch einen Reaktor mit einem platinhaltigen Gitternetz geleitet. Das Benzin durchläuft in der Regel drei mal einen Erhitzer und einen Reaktor. Es muss jedesmal neu erhitzt werden, da die Reaktion im Reaktor endotherm verläuft. Im Trennturm werden von dem klopffesten Benzin der ebenfalls entstehende Wasserstoff und die gasförmigen Alkane abgetrennt. Beim Reformieren laufen folgende Hauptreaktionen ab (aufgezeigt am n- Heptan):

 

 

1.) Isomerisierung: n-Heptan --- Pt ---> 2,3-Dimethylpentan ("Neopentan")

2.) Dehydrocyclisierung: n-Heptan --- Pt ---> Toluol + 4 H2
3.) Dehydrierung: n-Heptan --- Pt ---> Benzol + 3 H2
4.) Hydrocracking: n-Heptan --- Pt ---> n-Pentan + Methylbutan ("Isobutan")


d) Entschwefelung, Hydrofining und Claus-Verfahren


Die bei der fraktionierten Destillation anfallenden Schmier- und Heizöle sind noch reich an Schwefelverbindungen. Diese würden bei der Verbrennung giftiges Schwefeldioxid frei

Поделиться:





Воспользуйтесь поиском по сайту:



©2015 - 2024 megalektsii.ru Все авторские права принадлежат авторам лекционных материалов. Обратная связь с нами...