Johann Wolfgang von Goethe
Johann Wolfgang von Goethe, der Dichter, Naturwissenschaftler, Philosoph und Staatsmann, bedeutender Repräsentant der bürgerlich-humannistischen Klassik,innerhalb der deutschen Nationalliteratur, größter Dichter Deutschlands und eine der universalsten Dichterpersönlichkeit der Weltliteratur, wurde am 28. August 1749 in der Famile des kaiserlicher Rates in Frankfurt am Main geboren. Er erhielt seine erste Ausbildung durch seinen Vater und mehrere Lehrer. 1765-1768 folgte das Jurastudium in Leipzig. 1770-1771 setzte er sein Studium in Strassburg (Lizentiat der Rechte) fort.1771 arbeitete er als Rechtsanwalt in Frankfurt, 1772 als Praktikant am Rechtskammergericht in Wetzlar, dann kehrte er nach Frankfurt zurück. Hier erlebte er eine seiner fruchtbarsten Schaffensperioden. Dann folgten seine Reisen nach der Schweiz, nach Berlin und Potsdam. Seit 1779 wurde er zum Geheimen Rat; er arbeitete an allen wichtigen Regierungsgeschäften.!781 wurde er geadelt und wurde zum Präsidenten der Finanzkammer. Ab 1781 betrieb Goethe intensiv naturwissenschaftliche Studien (Entdeckung des Zwischenkieferknochens beim Menschen). 1786-88 folgte seine Flucht aus Weimar nach Italien und seine „Wiedergeburt in Italien“. 1791-1816 war er Direktor des Weimarer Theaters und Oberleiter aller Kunst- und Wissenschaftseinrichtungen des Herzogtums. 1794 begann seine Freundschaft und fruchtbare Zusammenarbeit mit Schiller an einigen Zeitschriften. Diese Freundschaft dauerte bis zum Tode Schillers. 1827/ 1830 erschienen 40 Bände der „Ausgabe letzter Hand“. Das gewaltigste Werk Goethes jedoch, das ihn im Weltmaßstab zum Inbegriff eines ganz großen bürgerlichen Klassikers macht, ist die monumentale dramatische Dichtung „Faust“, die ihn sein ganzes Leben begleitete. Diese Werk wurde zum Sinnbild des schöpferischen Menschen und der Menschheitsgeschichte überhaupt. Goethe starb am 26. März 1832. Er wurde in der Weimarer Fürstengruft (heute „Goethe – und - Schiller-Gruft“) neben den frühgestorbenen Dichterfreund Schiller beigesetzt.
Mecklenburg-Vorpommern Einwohner 1,8 Mio Fläche 23 170 qkm Landeshauptstadt Schwerin I Mecklenburg-Vorpommern liegt im Nordosten Deutschlands. Das ist ein dünn besiedeltes Land (rund 80 Einwohner pro Quadratkilometer) mit vorwiegend landwirtschaftlichem Charakter. Das Land mit seinen vielen Binnenseen (der größte Müritz) hat eine Fläche von 117 Quadratkilometern und bietet eine reizvolle Erholungs- landschaft.
Das Land Mecklenburg-Vorpommern entstand nach dem zweiten Weltkrieg als Teil der Deutschen Demokratischen Republik, wurde wenig später aufgelöst und in drei Bezirke unterteilt, bis es 1990 als Land der Bundesrepublik Deutschland neu entstand. In Mecklenburg-Vorpommern leben heute rund 1,83 Millionen Einwohner. Markante gotische Backarchitektur kennzeichnet die alten Hansestädte des Landes, wie Rostock, Wismar, Strahlsund und Greifswald. Jahrhundertelang waren die Ostseehäfen Umschlagplätze für die Waren aus und nach Skandinavien. Rostock und Greifswald sind traditionsreiche Universitätsstädte. Die Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern ist Schwerin (111 000 Einwohner). Sehenswert ist vor allem das Schloss, die ehemalige Residenz der Großherzöge von Mecklenburg-Schwerin, heute Sitz des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern. Größte Stadt des Landes ist Rostock mit 221 000 Einwohnern. Die Marienkirche weist eine astronomische Uhr aus dem 15. Jahrhundert auf. Bekannt ist die Stadt wegen ihres Seebades Warnemünde. Die wichtigsten Branchen der Marktwirtschaft sind Schiffbau, die Nahrungs- und Genussmittelindustrie, die Bauwirtschaft, der Maschinenbau, die Baustoffindustrie und die Holzindustrie. Eine wichtige Rolle spielen die Seehäfen. Größter Hafen ist Rostock. Zunehmend an Bedeutung gewinnt auch der Hafen Mukran auf Rügen, der eine schnelle Verbindung ins Baltikum gewährleistet. Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Mecklenburg-Vorpommern ist der Fremdenverkehr. Etwa 3 Millionen Gäste kommen jährlich nach Mecklenburg-Vorpommern. Der bekannteste Touristenmagnet ist Rügen, Deutschlands größte Insel (930 qkm). Zu den bekanntesten Persönlichkeiten aus dem Gebiet des heutigen Mecklenburg-Vorpommern zählt der Maler Caspar David Friedrich (1774-1840) aus Greifswald, der in vielen Bildern die Landschaft seiner Heimat romantisch verklärte; der Flugpionier Otto Lilienthal (1848-1896) führte hier zahlreiche Gleitflüge durch.
II Nach der Verfassung vom 23.5.1993 ist Mecklenburg-Vorpommern ein republikanischer, demokratischer. sozialer und dem Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen verpflichteter Rechtsstaat. Die Gesetzgebung erfolgt durch den Landtag oder durch Volksentscheid. Gesetzentwürfe werden von der Landesregierung aus der Mitte des Landtags oder durch Volksbegehren eingebracht. Der Landtag kann das Vertrauen nur dadurch entziehen, dass er mit der Mehrheit seiner Mitglieder einen Nachfolger des Ministerpräsidenten wählt. Das Landesverfassungsgericht (Gesetz vom 19.7.1994) besteht aus sieben Richtern. Sie werden auf Vorschlag eines besonderen Ausschusses vom Landtag mit Zweidrittel-Mehrheit gewählt. Einige Abschnitte der Verfassung befassen sich mit den Grundrechten und den Staatszielen. Die kulturelle Eigenständgkeit ethnischer und nationaler Minderheiten wird besonders geschützt. Mecklenburg-Vorpommern wurde durch das Landeseinführungsgesetz der ehemaligen DDR vom 22.7.1990 mit Wirkung vom 3.10.1990 errichtet und ist seit demselben Tage gemäß dem Einigungsvertrag mit dem Wirksamwerden des Beitritts Land der Bundesrepublik Deutschland.
III Rudolf Virchow Rudolf Virchow war für mehrere Jahrzehnte geradezu die Personifizierung der Medizin in Deutschland. Rudolf Vorchow wurde am 13. Oktober 1821 in dem kleinen städtchen Schivelbein in Pommern in der Familie eines Handlungsdieners geboren. Er hatte wegen des billigen Studiums an der Militäräztlichen Akademie in Berlin studiert und war 1846 Prosektor an der Charite [ʃarti′ε] geworden. Das war ein Krankenhaus in Berlin, gegründet 1710, seit 1810 Bestandteil der Universität, jetzt Krankenhausviertel, das 25 Gebäude mit rund 3 000 Betten umfasst. Er war ein Mann von ungewöhnlicher Aktivität. Sein Arbeitstag mochte morgens um 6 Uhr beginnen und bis 1 Uhr nachts hinziehen. Virchow war immer frisch, in der Vorlesung wie beim Sezieren, im Parlament wie in den Beratungen der zahlreichen Kommissionen, denen er angehörte. 1856 wurde Virchow Professor der pathologischen Antomie in der Charite. Hier gründete er das erste Institut für pathologische Anatomie in Deutschland. Er übte einen entscheidenden Einfluss auf die preußische Gesundheitspolitik aus. Als Mitglied der Berliner Stadtverordnetenversammlung setzte er die Kanalisation der Hauptstadt und die Anlage von Rieselfeldern durch. Der Schöpfer der modernen Pathologie war auch Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender der deutschen Anthropologischen Gesellschaft. Er forderte die breiteste Anwendung von Gymnastik und eine vernünftige Ernährung sowie Aufklärung und Erziehung der Bevölkerung in hygienischen Fragen. Rudolf Virchow starb am 5. September 1902 in Berlin.
Niedersachsen Einwohner 7,8 Mio Fläche 47 338 qkm Landeshauptstadt Hannover I Niedersachsen ist das zweitgrößte Land der Bundesrepublik (47 338 Quadratkilometer) und damit größer als die Schweiz. Niedersachsen hat rund 7,8 Millionen Einwohner. Hinzu kommen jedes Jahr Millionen von Gästen, die Erholung auf den sieben Inseln, im Harz, im Weserbergland, im Teutoburger Wald in der Lüneburger Heide (dem ältesten deutschen Naturpark) suchen. Die Landeshauptstadt Hannover (523 000 Einwohner) ist Industrie- und Dienstleistungszentrum, Sitz eines weltbekannten Schreibwarenherstellers und Europas größten Reiseunternehmens TUI. Die größte Industriemesse der Welt und die internationale Großschau der Kommunikationstechnik zeigen alljährlich die neuesten Entwicklungen. Der Volkswagen-Käfer, made in Wolfsburg, ist das meistgebaute Auto der Welt; er wird heute noch in Mexiko produziert. Die Volkswagen AG ist das größte Unternehmen des Landes, sie hat bisher über 50 Millionen Automobile in Niedersachsen produziert. In Peine und Osterode werden Videorecorder und CD-Player gebaut. In Salzgitter produziert man unter anderem Lastkraftwagen. Wilhelmshaven ist der einzige deutsche Tiefseehaven für Supertanker. Erdgas aus Niedersachsen deckt ein Fünftel des Verbrauchs der Bundesrepublik. Die Niedersächsische Energieagentur projektiert zwischen Ems und Elbe die Alternativen für das dritte Jahrtausend: Strom aus Wind, aus Sonne, aus Deponiegas und aus Biomasse. Diederik Pining aus Hildesheim landete in dänischen Diensten 19 Jahre vor Columbus in Amerika, und zwar auf dem Festland. Der Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz entwickelte in Hannover das binäre Zahlungssystem und baute die erste funktionsfähige Rechenmaschine der Welt. Carl Friedrich Gauß aus Braunschweig erfand den Telegraphen, Robert Wilhelm Bunsen aus Göttingen die Zink-Kohle-Batterie, Werner von Siemens aus Lenthe die Stromerzeugung per Dynamo, Emil Berliner aus Hannover das Grammophon. Karl Jatho glückte in Hannover der erste Motorflug der Geschichte, drei Monate vor den Versuchen der amerikanischen Brüder Wright. 1961 erschien der letzte Band des „Deutschen Wörterbuches“: 123 Jahre lang wurde an diesem Wörterbuch gearbeitet. Begonnen hatten dieses Jahrhundertwerk die Brüder Grimm 1838 an der Göttinger Universität.
Das Braunschweiger Herzog-Anton-Ulrich-Museum ist das älteste Kunstmuseum des europäischen Kontinents. II Die vorläufige Verfassung Niedersachsens vom 13.4.1951 ist durch die Niedersächsische Verfassung vom 19.5.1993 wesentlich geändert worden. Die Gesetzgebung liegt beim Landtag, der aus dem Volke in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl gewählten Abgeordneten besteht. Daneben ist eine Beteiligung des Volkes durch Volksinitiative, Volksbegehren und Volksentscheid vorgesehen. Die vollziehende Gewalt wird durch die Landesregierung ausgeübt, die aus dem Ministerpräsidenten und den Ministern besteht. Der Ministerpräsident wird vom Landtag gewählt, er beruft die Minister. Der Landtag kann die Landesregierung durch konstruktives Misstrauenvotum ablösen. Der Ministerpräsident bestimmt die Richtlinien der Politik, innerhalb derer jeder Minister seinen Geschäftsbereich selbstständig leitet. Niedersachsen ist in 4 Regierungsbezirke eingeteilt, diese wiederum in Landkreise und kreisfreie Städte. Der Staatsgerichtshof entscheidet über die verfassungsrechtlichen Streitigkeiten.
III Die Brüder Grimm
Jacob Ludwig Karl Grimm war der Begründer der Germanistik als Literatur- und Sprachwissenschaft, der Erforscher der deutschen Märchen, Sagen, altdeutscher Dichtung, der Mythologie und Volkspoesie. Er wurde am 4. Januar 1785 als Sohn eines Amtsmannes in Hanau geboren. Von 1802 an studierte er Jura bei Savigny, dem bedeutenden deutschen Juristen, Professor der Rechte an der Marburger Universität, dem Führer der historischen Rechtsschule. 1804 wurde Jacob Grimm Savignys Mitarbeiter in Paris. 1816 arbeitete er als zweiter Bibliothekar in Kassel. Jacob machte sich hier in Kassel an die Ausarbeitung einer Deutschen Grammatik. Mit diesem Werk begründete Jacob Grimm die historische germanische Grammatik. Seit 1829 war er als Professor für deutsche Altertumswissenschaft in Göttingen tätig. Die Hauptwerke Jacob Grimms sind die „Deutsche Grammatik“, die „Deutsche Mythologie“ und die „Geschichte der deutschen Sprache“. Er starb am 20. September 1863 in Berlin.
Sein jüngerer Bruder Wilhelm Karl Grimm war der berühmte Märchen- und Sagensammler und –forscher, Mitbegründer der Germanistik, Herausgeber zahlreicher mittelhochdeutscher Dichtungen. Er wurde am 24. Februar 1786 in Hanau geboren. Zusammen mit seinem Bruder hat er auch Jura in Marburg studiert. Seit 1814 arbeitete er als Bibliothekssekretär in Kassel. 1820 wurde er zum Bibliothekar in Göttingen und ein Jahr später zum Professor. Seit 1841 war er Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Berlin. Er arbeitete immer in enger Gmeinschaft mit seinem Bruder Jacob. Wilhelm Grimm starb am 16. September 1859.
Wilhelm und Jacob Grimm gaben die Kinder- und Hausmärchen (1812-1815) heraus. Bis an ihr Lebensende vermehrten und verbesserten sie bei sieben Neuauflagen die Märchensammlung. Zu den berühmtesten Märchen der Brüder Grimm gehören: „Aschenputtel“, „Der Wolf und sieben Geißlein“, „Die Bremer Stadtmusikanten“, „Rotkäppchen“, „Schneewittchen“ u. a.
Die Krönung ihrer Lebensarbeit war die Herausgabe des etymologischen und sprachgeschichtlich angelegten monumentalwerkes „Deutsches Wörterbuch“ (Bände 1,2,3,4 im Jahre 1852), später durch andere fortgesetzt und im Jahre 1962 in 32 Bänden durch die Deutsche Akademie der Wissenschaften in Berlin abgeschlossen.
Nordrhein-Westfalen Einwohner 18 Mio Fläche 34 078 qkm Landeshauptstadt Düsseldorf I Nordrhein-Westfalen ist ein europäisches Industrierevier, modernes Technologiezentrum, Kultur- und Medienland. Nordrhein-Westfalen, das mit fast 18 Millionen Menschen bevölkerungsreichste Land, hat in den letzten Jahrzehnten einen tiefgreifenden Strukturwandel vollzogen. Aus dem Land von Kohle und Stahl ist ein Land von Kohle und Stahl und neuen zukunftsträchtigen Branchen geworden, das wegen seiner hervorragenden Infrastruktur ein attraktiver Standort für innere und ausländische Investoren ist. Die Bevölkerungsdichte des Landes zählt mit 527 Einwohnern pro Quadratkilometer zu den höchsten in Europa. Das Ruhrgebiet Nordrhein-Westfalens ist Europas größtes Industriegebiet mit rund 5,4 Millionen Einwohnern Außerdem ist das Land Standort der Großkraftwerksindustrie und der chemischen Industrie. Bonn am Rhein (303 000 Einwohner) wurde 1949 zur vorläufigen Hauptstadt der Bundesrepublik gewählt. Nach der Vereinigung Deutschlands wurde Berlin zur endgültigen Hauptstadt, die „Bundesstadt“ Bonn wird jedoch auch in Zukunft eine wichtige Rolle als Verwaltungs- und Wirtschaftszentrum in Deutschland behalten. Viele neue Arbeitsplätze sind auf dem Mediensektor entstanden. 1996 eröffnete der amerikanische Medienkonzern „Time Warner“ in Bottrop-Kirchhellen einen Filmpark und Filmstudios, für mehr als 360 Millionen Mark die größte Inverstition, die es auf diesem Sektor in Deutschland je gab. Rund 66% der Beschäftigten Nordrhein-Westfalens sind heute im Dienstleistungssektor tätig. Der Strukturwandel war hier auch immer mit ökologischer Erneuerrung verbunden. Mit seinen innovativen Unternehmen im Bereich des Umweltschutzes ist das Land ein in Europa führendes Zentrum der Umwelttechnologie geworden. Das rege Wirtschaftsleben stützt sich auf zahlreiche Autobahnen, Schienen und Wasserstraßen, die Großstädte wie Köln (964 000 Einwohner), Essen (612 000), Dortmund (597 000), Düsseldorf ((571 000), Duisburg (533 000) und viele andere miteinander verbinden. Hinzu kommen die Flughäfen Düsseldorf und Köln-Bonn; Duisburg am Rhein besitzt den größten Binnenhafen der Welt. 44 der 100 größten Firmen in Deutschland haben ihren Sitz in Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf ist einer der größten deutschen Bankenplätze. Bei den Versicherungs- unternehmen nimmt Köln einen der vorderen Plätze in Deutschland ein. Mit Düsseldorf, Köln, Dortmund und Essen besitzt Nordrhein-Westfalen vier international konkurrenzfähige Messestandorte. Seit den siebziger Jahren des XX. Jahrhunderts ist in Nordrhein-Westfalen eine der dichtesten und vielfältigsten Hochschullandschaften entstanden: 52 Hoch- und Fachschulen bereiten an 70 Standorten rund 510 000 Studentinnen und Studenten auf ihre berufliche Zukunft vor. Ein Netz von Technologiezentren und Transferstellen - darunter zehn Institute der Max-Plank- Gesellschaft sowie das Zentrum für Innovation und Technik „Zenit“ - sorgt dafür, dass das Know-how der Hochschulen auch den mittleren und kleineren Betrieben zugute kommt. Weit mehr als zwölf Millionen Menschen besuchen jährlich die 570 Museen des Landes. II Die gesetzgebende Gewalt in Nordrhein-Westfalen übt das Parlament (der Landtag) aus. Der Landtag besteht aus den Abgeordneten, die vom Volk in allgemeiner, gleicher, unmittelbarer, geheimer und freier Wahl auf fünf Jahre gewählt werden. Die Landesregierung besteht aus dem Ministerpräsidenten und den Landesministern. Nach Artikel 3 der Landesverfassung wird der Ministerpräsident vom Landtag gewählt. Er bestimmt vor allem die Richtlinien der Politik des Lades, führt den Vorsitz in der Landesregierung und leitet ihre Geschäfte. Zu seinen Aufgaben gehört es auch, die Minister zu ernennen und zu entlassen. Die Ministerien stehen als oberste Landesbehörden an der Spitze der Verwaltung. Als Oberstes Gericht Nordrhein-Westfalens für staatsrechtliche Fragen besteht der Verfassungsgerichtshof. Weitere Obergerichte des Landes sind: die Obergerichte in Düsseldorf und Köln, das Oberverwaltungsgericht in Münster sowie das Landessozialgericht in Essen.
III Heinrich Heine
Heinrich Heine, der größte deutsche Dichter und Publizist des XIX. Jahrhunderts, die bedeutendste Gestalt der deutschen revolutionären Demokratie, wurde am 13. Dezember 1797 als Sohn eines Kaufmanns in Düsseldorf geboren. Nach dem Besuch des Lyzeums in Düsseldorf 1815 war er als Kaufmannlehrling in Frankfurt tätig. 1819 begann sein Jurastudium in Bonn, Berlin, Göttingen. 1825 trat Heine vom Judentum zur evangelischen Kirche über. 1826-1830 führte der als Dichter bereits bekannte Heine ein Wanderleben, u.a. in Hamburg, London, München, Italien, Berlin, Potsdam, Helgoland, aber als freischaffender Schriftsteller finanziell von seinem reichen Onkel abhängig. 1813 siedelte er, um dem Druck der Reaktion zu entgehen, nach Paris über, wo er fortan als Dichter und Journalist tätig war. 1843 begann seine Freundschaft mit Karl Marx. 1843 und 1844 folgten seine Reisen nach Hamburg. 1845 verschlimmerte sich seine Krankheit, 1848 begann die „Matrazengruft“, an die Heine bis zu seinem Tode gefesselt war. Bereits am Ende seiner ersten Schaffensperiode war Heine ein in Deutschland weithin bekannter Dichter. Die Gedichtsammlung „Buch der Lieder“ (1827) erlangte eine für die deutsche Literatur ungewöhnliche Popularität und Verbreitung. Die bedeutendsten Werke Heines aus der Zeit seiner Freundschaft mit Karl Marx aber sind das Gedicht „Die schlesischen Weber“, in dem Heine den Weberaufstand 1844 darstellt, und die satirische epische Verdichtung „Deutschland. Ein Wintermärchen“,das den Höhepunkt des Heineschen Schaffens bedeutet. Dieses Werk gilt seiner weltanschaulicher Reife wegen zu Recht als eine der größten poetischen Leistungen der deutschen Literatur des XIX. Jahrhunderts. Heinrich Heine starb am 17. Februar 1856 in Paris..
Rheinland-Pfalz Einwohner 4,0 Mio Fläche 19 849 qkm Landeshauptstadt Mainz I Das Land Rheinland-Westfalen wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges am 30. August 1946 von der französischen Militärregierung geschaffen. Dabei wurden einige Teile zusammengefügt, die zuvor niemals verbunden waren: Teile der perußischen Rheinprovinzen, die linksrheinischen Gebiete Hessens und die bayerisch geprägte Pfalz. Im Lauf der Zeit wuchs Rheinland-Pfalz zusammen. Die geographische Lage Rheinland-Pfalzes ist sehr vorteilhaft. Das modern ausgebaute Netz von Autobahnen und Bundesstraßen, die schnellen Bahnverbindungen zwischen den Städten Mainz, Kaiserstautern, Trier, Ludwigshafen und Koblenz, die großen Wasserstraßen Rhein und Mosel sowie die Nachbarschaft zu drei ökonomisch starken Zentren - Rhein-Main, Rhein-Neckar und Rhein-Ruhr - bieten beste Voraussetzungen dafür, dass Rheinland-Pfalz heute zu den dynamischsten Regionen Deutschlands zählt. Das Verhältnis der Bevölkerung zu den drei angrenzenden Nachbarstaaten (Frankreich, Luxemburg und Belgien) ist traditionell gut. Der Mainzer Kurfürst war Erzkanzler des „Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation“. Die älteste Synagoge Deutschlands wurde ab 1034 in romantischem Stil in Worms errichtet. In dieser Stadt lehnte der Reformator Martin Luther auf dem Reichstag von 1521 den Widerruf seiner Thesen ab. In Koblenz kämpfte 300 Jahre später die liberale Zeitung „Rheinischer Merkur“ gegen die napoleonische Herrschaft und gegen die Pressezensur. Das Weltmuseum der Druckkunst, das Gutenberg-Museum in Mainz, zeigt seine Schütze in der Geburtsstadt des Erfinders des Buchdrucks, Johannes Gutenberg (1400-1468). In Trier wurde der Philosoph und Begründer des wissenschaftlichen Sozialismus Karl Marx (1818-1883) geboren. Mit einer Exportquote von rund 40 Prozent ist das Land deutscher Exportmeister. Die Wirschaft ist hier außerordentlich vielseitig: Rheinland-Pfalz ist ein Zentrum des Weinbaus, ein bedeutender Holzproduzent, einer der großen Chemiestandorte und Zulieferer für den Automobilbau. Bedeutendster industrieller Arbeitgeber ist die chemische und kunststoffverarbeitende Industrie: die Badische Anilin- und Soda-Fabrik (BASF) in Ludwigshafen ist das größte Chemiewerk Europas. Europas größte Fernsehanstalt, das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) hat ihren Sitz in Mainz.
II In einem ersten Hauptteil der Verfassung vom 18.5.1947 werden Grundrechte und Grundpflichten statuiert: Freiheitsrechte, Gleichheitsrechte und öffentliche Pflichten der Einzelpersonen, Ehe und Familie, Schule, Bildung und Kulturpflege, Kirchen und Religionsgemeinschaften, Selbstverwaltung der Kommunen, Wirtschafts- und Sozialordnung. Rheinland-Pfalz ist in drei Regierungsbezirke eingeteilt, diese wiederum in Landkreise und kreisfreie Städte. Die Gesetzgebung liegt grundsätzlich beim Landtag, doch können Gesetze auch im Wege des Volksentscheids zu Stande kommen. Der Landtag besteht aus 100 vom Volk gewählten Abgeordneten. Die vollziehende Gewalt liegt bei der Landesregierung, die aus dem Ministerpräsidenten und den Ministern besteht. Der Ministerpräsident wird vom Landtag gewählt. Er ernennt die Minister. Die Regierung bedarf zur Übernahme der Geschäfte noch der ausdrücklichen Bestätigung des Landtags. Der Ministerpräsident führt den Vorsitz in der Landesregierung; er bestimmt die Richtlinien der Politik und ist dafür dem Landtag verantwortlich. Innerhalb dieser Richtlinien leitet jeder Minister seinen Geschäftsbereich, der durch die Landesregierung bestimmt wird, selbständig und unter eigener Verantwortung gegenüber dem Landtag. Dieser kann der Regierung, dem Ministerpräsidenten oder einzelnen Ministern das Vertrauen entziehen. Zur Entscheidung verfassungsrechtlicher Streitigkeiten besteht ein Verfassungsgerichtshof.
III Johannes Gutenberg
Johannes Gensfleisch zum Gutenberg wurde zwischen 1394 und 1399 als jüngstes von drei Kindern einer Mainzer Patrizierfamilie geboren. 1411 kam es in Mainz zum Kampf zwischen den Patriziern und Verbänden von Handwerkern und Gutenberg sollte emigrieren. Lange Jahre lebte er in Strassburg und betrieb mancherlei handwerkliche Kunst.In Straßburg ließ er seine erste Druckerpresse bauen. Er war damit beschäftigt, die Technologie des Buchdrucks zu verbessern. Als Gutenberg die neue Technologie fast fertig ausgearbeitet hatte, kehrte er um 1444 nach Mainz zurück. Hier gelangten ihm die ersten Drucke. Die Erfindung des Buchdruckes mit beweglichen Lettern durch Gutenberg um 1440-1445 bedeutet den wichtigsten Abschnitt in der Geschichte des Buches. An der Stelle der einmaligen Handschrift trat das gedruckte Buch als Massenartikel mit größter Verbreitungsmöglichkeit. Diese Erfindung förderte die Entwicklung von Wissenschaft, Wirtschaft in Verkehr in der vielfältigsten Weise. Die Buchdruckerkunst trat 1460 in Bamberg, 1466 in Köln und danach in Nürnberg auf. Um 1500 gab es in Deutschland schon über 60 Druckorte. 1455 oder 1456 wurde Gutenbergs Hauptwerk, die Bibel, vollendet. Aus unbekannten Gründen kam es zwischen Gutenberg und seinem Geldverleiher zu Streitigkeiten, und das Gericht verurteilte Gutenberg zur Rückzahlung des geliehenen Geldes. Alle Erzeugnisse der Gutenbergschen Kunst gingen ohne Gutenbergs Namen in die Welt. Erst als Gutenberg fast 70 Jahre alt war, wurde ihm die verdiente Anerkennung zuteil, und der Bischof zu Mainz bewilligte ihm eine kleine Rente. Am 3. Februar 1468 ist Johannes Gutenberg in Mainz gestorben. Auf seiner Gedenktafel in Mainz kann man heute die Worte lesen: „Hier auf dem grünen Berge wurde die Kunst des Buchdruckes erfunden, von hier aus verbreitete sich das Licht in die Welt.“
Saarland Einwohner 1,1 Mio Fläche 2 570 qkm Landeshauptstadt Saarbrücken I Saarland ist das kleinste deutsche Flächenland. Die politische Entwicklung dieses Landes spiegelt die Wechselfälle der deutschen Geschichte im XX. Jahrhundert wider. Das an Kohlengruben und Stahlwerken reiche Gebiet wurde mit Inkrafttreten des Versailler Vertrages nach dem Ersten Weltkrieg 1920 vom Deutschen Reich abgetrennt und unter die Verwaltung des Völkerbundes gestellt. 1935 entschied sich die Bevölkerung mit über 90 Prozent der Stimmen für die politische Rückgliederung nach Deutschland. Ähnliches geschah nach dem Zweiten Weltkrieg: Die Besatzungsmacht Frankreich schloss die Grenze des Saarlandes zum übrigen Deutschland. Die Saarländer entschieden sich in einer Volksabstimmung 1955 erneut mit großer Mehrheit für die Zugehörigkeit zur Bundesrepublik. Frankreichs Zustimmung zu diesem Wunsch setzte einen Meilenstein auf dem Weg zur deutsch-französischen Aussöhnung. Die Rückgliederung am 1. Januar 1957 erfolgte gemäß Artikel 23 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik. Die Saar, ein Nebenfluss der Mosel, hat dem Land den Namen gegeben. Die Saar ist ein beliebtes Ziel von Touristen und Wanderern. Die Saarhauptstadt Saarbrücken (188 000 Einwohner) ist zugleich Industriestandort und Kongressstadt, sie richtet die Internationale Saarmesse aus. Die Universität des Saarlandes in Saarbrücken sowie Musik-, Kunst- und weitere Hoch- und Fachhochschulen werden auch von vielen Studenten aus den Nachbarländern besucht. Der Name der Stadt Saarlouis erinnert daran, dass hier vor rund 300 Jahren der französische König Ludwig XIV. eine Festung zum Schutz seiner Eroberungen im Westen Deutschlands errichten ließ. Traditionelle Branchen Saarlands sind Glas- und Keramikindustrie, Maschinenbau, Metallverarbeitung, Elektrotechnik und chemische Industrie. Zu den Schwerpunkten gehören Informations- und Kommunikations- technologie, Materialforschung, Produktionstechnologie und Medizintechnik.
II Nach Ablehnung des zwischen Frankreich und der Bundesrepublik vereinbarten Saarstatuts vom 23.10.1954 durch die saarländische Bevölkerung am 23.10.1955 beschloss der Landtag des Saarlandes am 14.12.1956 den Anschluss an die Bundesrepublik. Dementsprechend erließ der Bundestag am 23.12.1956 das Gesetz über die Eingliederung des Saarlandes. Die Gesetzgebung liegt grundsätzlich beim Landtag; doch können Gesetze auch durch Volksentscheid beschlossen werden. Der Landtag besteht aus 50 Abgeordneten, die vom Volk nach den Grundsätzen des Verhältniswahlrechts gewählt werden. Die vollziehende Gewalt wird von der Landesregierung als oberster Behörde ausgeübt. Sie besteht aus dem Ministerpräsidenten und den Ministern. Der Ministerpräsident wird vom Landtag gewählt; er ernennt mit Zustimmung des Landtags die Minister. Er führt den Vorsitz in der Landesregierung, leitet ihre Geschäfte und bestimmt die Richtlinien der Politik, innerhalb derer jeder Minister seinen Geschäftsbereich selbständig leitet. Die Landesregierung trägt gegenüber dem Landtag die Gesamtverantwortung für ihre allgemeine Politik und jeder Minister die Einzelverantwortung für seinen Geschäftsbereich. Über die verfassungsrechtlichen Streitigkeiten entscheidet ein Verfassungsgerichtshof.
III Max Ophüls
Der große deutsche Filmautor und Regisseur Max Ophüls wurde am 6. Mai 1902 als Maximilian Oppenheimer in Saarbrücken geboren. Er hat einige Jahre als Schauspieler und Regisseur in den Theatern Deutschlands, Österreichs und der Schweiz gearbeitet. Bedeutende Erfolge Max Ophüls gehören zum Jahr 1932. Das waren der Opernfilm „Die verkaufte Braut“ und die Verfilmung „Liebelei“ («Флирт») nach Schiller, wo er sehr genau die Atmosphäre des Lebens in Wien Ende des XIX. Jahrhunderts darstellte. 1933 musste er aus Deutschland emigrieren. Er arbeitete in Italien, in den Niederlanden, in Frankreich. 1940-1945 lebte und arbeitete Max Ophüls in den USA, aber seine Filme brachten ihm keinen Erfolg. Nach dem II. Werltkrieg kehrte Ophüls nach Europa zurück und drehte zwischen 1950 und 1955 in Frankreich die Filme, die ihn berühmt machten. Er starb 1957 in Hamburg. Seit 1980 findet immer im Januar das Filmfestival Max-Ophüls-Preis in Saarbrücken statt. Der Preis wird von einer internationalen Jury an Jungfilmer verliehen.
Freistaat Sachsen Einwohner 4.5 Mio Fläche 18 413 qkm Landeshauptstadt Dresden I Sachsen ist mit rund 247 Einwohnern pro Quadratkilometer das bevölkerungsreichste Land unter den neuen Ländern und weist eine lange industrielle Tradition auf. Das Städtedreieck Dresden – Leipzig – Chemnitz war vor dem zweiten Weltkrieg das industrielle Herz Deutschlands. Leipzig (457 000 Einwohner) war einer der Brennpunkte des gewaltlosen Widerstandes gegen das Regime der DDR. Die großen Montagsdemonstrationen gipfelten am 9. Oktober 1989 in dem Ruf: „Wir sind das Volk!“. An der Gesamtproduktion der Industrie haben neben dem Ernährungsgewerbe der traditionsreiche Maschinenbau, der Fahrzeugbau, die Metallerzeugung und -verarbeitung und die Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten und –einrichtungen die höchsten Anteile. Zugleich entwickelt sich Dresden und sein Umland zu einem Zentrum der Mikroelektronik. Die Porzellanmanufaktur Meißen existiert seit 1710. Das Markenzeichen, die gekreuzten blauen Schwerter sind weltbekannt. Johann Friedrich Böttger (1682-1719) hatte 1708 in seinem Laboratorium in Dresden die Rezeptur des „Weißen Goldes“ entdeckt. Die erste Spiegelreflexkamera der Welt wurde in Dresden konstruiert, und heute so alltägliche Dinge wie Zahnpastatube, Filterzigarette, Mundwasser, Bierdeckel und Kaffefilter wurden hier entwickelt. Dresden begeht 2006 sein 800jähriges Jubiläum. Diese Stadt wurde im Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstört. Heute ist die Stadt, die ehemals wegen ihrer architektonischen Pracht und Eleganz „Elbflorenz“ genannt wurde, wieder ein Touristenmagnet und zählt jährlich mehr als fünf Millionen Besucher. Seit über 800 Jahren ist Leipzig, von Goethe im „Faust“ als „klein Paris“ bezeichnet, Messestadt. Vier Universitäten: in Leipzig, Freiberg, Dresden und Chemnitz, zahlreiche Hoch- und Fachhochschulen bieten die vielfältigste Hochschulstruktur in den neuen Ländern. Sachsen hat viele Kapitel der deutschen Kulturgeschichte mitgeschrieben. Die Komponisten Heinrich Schütz, Johann Sebastian Bach, Carl Maria von Weber, Felix Mendelssohn Bartholdy, Robert Schuman, Richard Wagner und Richard Strauss wirkten hier und führten bedeutende Werke erstmals auf. Sachsen bietet eine Vielzahl prunkvoller Schlösser, kunstvoller Parks und Gärten, meist aus der Barockzeit. II Nach der Verfassung vom 27.5.1992 ist Sachsen ein demokratischer, dem Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und der Kultur verpflichteter sozialer Rechtsstaat. In einem eigenen Abschnitt der Verfassung werden die Grundrechte gewährleistet. Das Volk der Sorben genießt besonderen Schutz. Sachsen gliedert sich in 3 Regierungsbezirke, diese wiederum in Landkreise und kreisfreie Städte. Die Gesetzgebung steht dem Landtag oder unmittelbar dem Volk zu. Der Landtag wird vom Volk auf fünf Jahre nach den Grundsätzen der Persönlichkeits- und Verhältniswahl gewählt. Gesetzesvorlagen werden von der Staatsregierung aus der Mitte des Landtags oder vom Volk durch Volksantrag eingebracht. Der Landtag kann zum Volksentscheid einen eigenen Gesetzesentwurf beifügen. Verfassungsändernde Gesetze können vom Landtag mit Zwei-Drittel-Mehrheit durch Volksentscheid mit Mehrheit der Stimmberechtigten beschlossen werden. Die Staatsregierung besteht aus dem Ministerpräsidenten und Staatsministern. Als weitere Mitglieder der Staatsregierung können Staatssekretäre ernannt werden. Der Ministerpräsident wird vom Landtag mit der Mehrheit seiner Mitglieder ernannt werden. Der Ministerpräsident beruft und entlässt die Staatsminister und die Staatssekretäre. Er vertritt das Land nach außen. Der Landtag kann dem Ministerpräsidenten das Vertrauen nur dadurch entziehen, dass er mit der Mehrheit seiner Mitglieder einen Nachfolger wählt. Der Verfassungsgerichtshof besteht aus 5 Berufsrichtern und 4 anderen Mitgliedern. Die Mitglieder des Verfassungsgerichtshofs werden vom Landtag mit Zwei-Drittel-Mehrheit auf die Dauer von neun Jahren gewählt. Den Vorsitz führt immer ein Berufsrichter. III Weißes Gold mit blauen Schwer ten
Chinesisches Porzellan war im XVII. Jahrhundert eine Kostbarkeit und wurde von Fürsten und Königen gesammelt. Zwischen Stockholm und Rom wurden die Vasen, Tassen und Teller aus diesem asiatischen Land höher als Gold und Edelsteine gehandelt. Menschen wurden mit Porzellan bezahlt. 1717 kaufte Friedrich Wilhelm I. von Preußen 600 sächsische Soldaten. Er bezahlte sie dem sächsischen Kurfürsten August dem Starken mit 14 Vasen aus China und weiterem Porzellan. Es waren sehr viele Versuche unternommen, hinter das Geheimnis seiner Herstellung zu kommen. 1701 ließ August der Starke den 18-jährigen Johann Friedrich Böttger auf der Albrechtsburg in Meißen einsperren. Er befahl dem jungen Mann, der zuvor in einer Berliner Apotheke experimentiert hatte, Gold zu erzeugen. Böttger mischte und kochte acht Jahre lang alle möglichen Essenzen und Pülverchen. Doch Gold entstand dabei nicht. Doch dafür kam Böttger gemeinsam mit dem Physiker von Tschirnhaus dem Geheimnis der Porzellanherstellung auf die Spur. Im März 1709 meldete Böttger dem Kurfürsten „das gute weiße samt der allerfeinsten Glasur und allem zugehörigen Mahlwerk“ herstellen zu können. Ein Jahr später begann auf der Albrechtsburg in Meißen die erste Porzellanmanufaktur Europas ihre Tätigkeit. Damit Böttger sein Geheimnis nicht verraten konnte, blieb er bis zu seinem Tode Gefangener des Kurfürsten von Sachsen. Porzellan aus Meißen mit dem Markenzeichen der zwei gekreuzten blauen Schwerten ist seitdem weltweit bekannt. Der Betrieb zählt gegenwärtig rund 1200 Mitarbeiter, davon 450 Maler, die das kostbare und in aller Welt gefragte Porzellan mit Dekor in Handarbeit versehen.
Sachsen-Anhalt Einwohner 2,7 Mio Fläche 20 455 qkm
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