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Der Traum vom Ährenfeld.




Der Traum vom Ä hrenfeld.

 

Einmal hab’ ich Dich schon geträ umt, mein Traum vom Ä hrenfeld! Ü berflute mich wieder mit deinem rot und goldenen Leuchten! Tritt wieder ü ber die Schwelle meiner Nacht und sei wieder der Vorbote eines neuen Glü ckes!

Siehe, er tritt hervor, aus dem verschlossenen Garten meiner Frü he, dessen Luft voll Silbers und dessen Schatten voll Zukunft ist. Ich meine das Rauschen seiner Bä ume zu vernehmen und den Geruch seiner Wiesen zu spü ren; mein Heimweh sä ttigt sich an seiner Fü lle, mein Auge verwandelt sich und ruht ungebrochenen Blicks auf den Frü hlingen meiner frü hesten Jugend. Der Traum wird mä chtig und breitet ein gelbes Ä hrenfeld vor mir in sonnenheller Weite aus.

Ein Ä hrenfeld in heller Sonne! Eine Flut gelbroter Farben, eine Fü lle stetigen Lichtes, in der Tiefe rö tlich verklä rt, an den Rä ndern von Glanzwellen und rastlosen Wechselfarben lebendig! Ein endloser Anblick voll Ruhe und Genü gen, ein Born des Glü ckes und der Schö nheit, ein angehä ufter Schatz alles Dessen, was urprä chtig, unberü hrt, in sich beschlossen, und unwiederbringlich ist. Dieses alles senkt sich in mein Herz, findet alle leeren Kammern, fü llt und fü llt und fliesst ü ber wie ein Strom aus einem tiefen See.

Wie vermö chte ich zu sagen, was mein kindgewordenes Herz nun erfü llt, was mein Blut so milde erwä rmt und mein Auge so offen, still und glä nzend macht! Erfü llt und eins mit dem Licht der Sonne und des stillen Feldes kehrt mir Auge und Herz unter die Brü der meiner Kindheit zurü ck, zu dem wogenden Feld, zu dem reinen Himmel, zu den geschwisterlichen Bä umen, Bä chen und Winden.

Ich grü sse euch, Brü der und Schwestern! Verzeihet, was in der Fremde geschehen ist! Ich war lange Zeit krank, mein Ohr und Auge reichte nimmer zu euch, mein innerster Grund war mir fremd geworden. Das in mir, was von Ewigkeit und Muttergeschenk ist, war in Ketten gelegt, sein schweres Atmen reichte nur in den stillsten Mitternä chten noch zu mir herauf. Nun atmet es befreit, und atmet mit meiner Brust, und erschliesst alles in mir der entschleierten Gegenwart.

Du leuchtendes Ä hrenfeld! Trä nkst du mein Auge mit deiner ruhigen Klarheit, oder ist es das Licht meines Glü ckes, das aus meinem Auge ü berquellend dich glä nzen macht und die Sonne entzü ndet? Reich und nehmend, bedü rftig und austeilend, zweieins, sü sser Kern eines ewigen Rä tsels, so ist meine Liebe und deine. Wie bin ich befreit von allen Massen und Mittelpunkten! Wo ist noch Anfang oder Ende, wo ist noch Wille und Ziel, oder Ursprung und Brü cke?

Du leuchtendes Ä hrenfeld, bist du nicht ein Bild meiner befreiten Seele? Du und ich, beide in flutender Helle, beide reich an Unaussprechlichem, beide einander beschenkend, und beide sich neigend unter einer sü ssen Last?

 

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