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Verfremdungseffekte. 2. Literarische Formen. Exilliteratur. I. Begriff. II. Historischer Hintergrund. 1. Literatur des Exils




Verfremdungseffekte

  • Erzä hlerkommentare zum Publikum
  • Spruchbä nder
  • Plakate
  • Songs
  • Chö re

1930 unternahm Brecht einige der ersten theoretische Ü berlegungen zum Epischen Theater. Diese schrieb er in den Anmerkungen zur Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny nieder. Darin stellte Brecht u. a. die dramatische Form des Theaters der epischen Form gegenü ber.

2. Literarische Formen

  • Roman
  • Reportage
  • Dokumentation
  • Sachbericht
  • Zeitroman
  • Montage
  • Gebrauchslyrik

Exilliteratur

1933 - 1945

I. Begriff

Das Wort Exil leitet sich vom lateinischen exilium = Verbannung ab. Die Exilliteratur wird auch als Emigrantenliteratur bezeichnet. Darunter fasst man sä mtliche Werke, die meist durch politische Verfolgung im Exil entstanden sind.

II. Historischer Hintergrund

Aufgrund der 1929 einsetzenden Weltwirtschaftskrise, von der auch Deutschland stark betroffen war, wurden ab 1930 Notverordnungen erlassen. Die NSDAP mit ihrem Vorsitzenden Adolf Hitler ü bernahm am 30. 1. 1933 die politische Macht. Am 10. 5. 1933 fand eine groß e Bü cherverbrennung unter dem Motto " Wider den undeutschen Geist" statt, bei der Werke von ü ber 250 Autoren vernichtet worden. Danach begann eine erste groß e Auswanderungswelle. 1935 wurden die Nü rnberger Gesetze gegen die Juden erlassen. Am 1. 9. 1939 setzte der Zweite Weltkrieg mit dem Ü berfall auf Polen ein. Politische Gegner und Millionen von Juden wurden in den Kriegsjahren in Konzentrationslagern hingerichtet. Erst am 8. 5. 1945 wurden die Kriegshandlungen mit der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands eingestellt.

1. Literatur des Exils

1. 1 Isolation im Exil

Die Exilierten wurden mit einer Vielzahl von Problemen konfrontiert: die Hoffnung von einer raschen Auflö sung der Nationalsozialisten musste vergraben werden, jegliche Kontakte zum Heimatland waren abgetrennt, das Leben in der fremden Umgebung wurde zudem erschwert. Nur ein kleiner Teil der emigrierten Autoren, konnten mit ihrer schriftstellerischen Arbeit genü gend Geld verdienen, um einen konstanten sozialen Status aufrechterhalten zu kö nnen.
Nicht alle Exilautoren waren in ihrer neuen, aufgezwungenen Heimat sicher. Zu Kriegsbeginn mussten die Schriftsteller erneut fliehen, die z. B. schon nach Frankreich (Benjamin, Roth) geflohen waren. So blieb den meisten Autoren nur der Weg ü ber den Atlantik - nach Amerika (Brecht, Feuchtwanger, Th. Mann, H. Mann, Zuckmayer). Diese Flucht fiel vielen nicht leicht, denn die Trennung von der europä ischen Kultur vergrö ß erte die Isolation.

1. 2 Gemeinsame Bemü hungen im Kampf gegen den Nationalsozialismus

Die Exilautoren waren zwar weit um Deutschland verstreut, doch sahen sie bald ein, dass sie nur gemeinsam gegen den Nationalsozialismus protestieren kö nnen. 1933 wurde in Prag eine Zeitschrift mit dem Titel " Neuen Deutschen Blä tter" von Seghers u. a. herausgegeben. Die von Klaus Mann herausgegebene Zeitschrift " Die Sammlung" hatte zum Zweck, antifaschistisch eingestellte Schriftsteller zu vereinen. In den zwö lf Jahren (1933-1945) sind ü ber 400 Exilzeitschriften erschienen. Brecht und Becher setzten sich hingegen fü r ein internationales Antifaschismus-Bü ndnis ein.

1. 3 Antifaschistische Literatur

Heinrich Mann war der Auffassung, dass in Wirklichkeit nur antifaschistische Literatur die einzige deutsche Literatur sei. Viele seiner Kollegen waren der gleichen Auffassung. Die antifaschistische Literatur hatte demnach zwei Aufgaben: sie sollte die Welt ü ber Nationalsozialisten aufklä ren und den Widerstand in Nazi-Deutschland unterstü tzen.
Einige Autoren wendeten sich dem historischen und Gesellschaftsroman zu, der in der Weimarer Republik groß e Beachtung genoss. Sie waren der Meinung, durch die Nationalsozialisten sei die Entwicklung dieser Gattung unterbrochen worden und wollten so wieder an sie anknü pfen. Als bedeutungsvollster historischer Roman des Exils gilt Henri Quatre von Heinrich Mann. Andere Schriftsteller versuchten direkt gegen das Dritte Reich zu kä mpfen, in dem Sie Radioreden, Manifeste, Flugblä tter oder Tarnschriften verö ffentlichten.
1942 erschien Anna Seghers Roman Das siebte Kreuz. In ihm spiegelt sich das alltä gliche Leben im Dritten Reich wieder. In ihrem Werk nehmen sieben Kreuze eine wichtige Rolle ein: sie werden zur Hinrichtung fü r sieben entflohene Hä ftlinge aufgestellt. Doch das siebte Kreuz bleibt frei - und wird damit zum Symbol des Widerstandes in Deutschland. Von den sieben Entflohenen, kann nur einer (Georg Heisler) entfliehen.
Fü r die Exilliteratur nahm Brecht eine wichtige Bedeutung als Lyriker, Prosaist, Dramatiker und Literaturtheoretiker ein. Brecht zeichnete sich durch eine ü berlegene Einschä tzung des Dritten Reiches gegenü ber anderen Exilautoren und durch die Entwicklung neuer literarischer Formen aus.
Seine Lehrtheater Der gute Mensch von Sezuan, Mutter Courage und ihre Kinder und Leben des Galilei begrü nden seinen Weltruhm. Brechts Theorie des epischen Theaters formuliert er 1949 im Kleinen Organon fü r das Theater.

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