1.3 Neue Innerlichkeit / Neue Subjektivität (1970er Jahre)
⇐ ПредыдущаяСтр 28 из 28 1. 3 Neue Innerlichkeit / Neue Subjektivitä t (1970er Jahre) Der beginnende Terrorismus und das Scheitern der 1968er-Bewegung fü hrte zu einer Wende nach innen und einer Distanzierung vom politischen Geschehen. Die Wende nach innen bedeutete eine stä rkere Zuwendung zur eigenen Identitä t und Individualitä t - dem eigenen Ich, daher spricht man auch von Neuer Subjektivitä t / Neuer Innerlichkeit. Beispiele dafü r sind z. B. Rolf Dieter Brinkmanns Keiner weiß mehr (1968) und Martin Walsers Ein fliehendes Pferd (1978). Der wichtigste Dramatiker der Neuen Innerlichkeit war Botho Strauß mit Trilogie des Wiedersehens (1977) und Groß und klein (1978). 1. 4 Ausgleichtendenzen (1980er Jahre) Die Literatur der BRD der 80er Jahre versuchte den begrenzten Erfahrungshorizont der Neuen Innerlichkeit zu ü berwinden. Auß erdem fand eine Ü berwindung der Trennung zwischen west- und ostdeutscher Literatur statt, die durch gemeinsame Treffen und die Ü bersiedlung ostdeutscher Schriftsteller in die BRD eingeleitet wurde. Ausgelö st wurde die Ü bersiedlung vieler DDR-Schriftsteller, z. B. Gü nter Kunert, Sarah Kirsch und Reiner Kunze, durch die Ausbü rgerung Wolf Biermanns. 2. Literarische Formen
Literatur Ö sterreichs und der Schweiz 1950 - 1990 I. Abgrenzung Von einer einheitlichen " deutschen Literatur" ab 1950 kann man nicht mehr sprechen. Die deutschsprachige Literatur Ö sterreichs und der Schweiz sollte nicht der Literatur der BRD zugeordnet werden, da sich die kulturellen und politischen Entwicklungen innerhalb dieser Kulturrä ume zu sehr voneinander unterschieden. II. Historischer Hintergrund Ö sterreichs Ö sterreich wurde nach dem Zweiten Weltkrieg wie Deutschland in vier Besatzungszonen eingeteilt. Die von Karl Renner geleitete provisorische Regierung erklä rte am 27. April 1945 die Unabhä ngigkeit Ö sterreichs. Bereits im November des gleichen Jahres fanden die ersten Nationalratswahlen statt. Durch den Staatsvertrag 1955 mit den Besatzungsmä chten erhielt die Republik Ö sterreich ihre volle staatliche Souverä nitä t zurü ck. 1. Literatur Ö sterreichs In Ö sterreich fanden sich schon sehr schnell nach Ende des Zweiten Weltkriegs Ansä tze fü r eine neue Literatur. 1945 grü ndete Otto Basil die Zeitschrift Plan, in der bald viel junge Autoren und Autorinnen, wie z. B. Ilse Aichinger und Erich Fried, verö ffentlichten. Mitte der fü nfziger Jahre grü ndete sich die Wiener Gruppe, die an die Literatur um 1900 anknü pfte. 1960 bildete sich um den Herausgeber der Zeitschrift Manuskripte, Kolleritsch, die Grazer Gruppe. Peter Handke sorgte mit dem Erscheinen seiner Publikumsbeschimpfung (1966) fü r Aufsehen, da im letzten Teil dieses Stü ckes das Publikum mit zahllosen Schimpfwö rtern und ä hnlichem konfrontiert wird. In den 70er und 80er Jahren machte der ö sterreichische Schriftsteller Thomas Bernhard mit seinen Romanen und Dramen auf sich aufmerksam, z. B. mit Das Kalkwerk (1970), Auslö schung. Ein Zerfall. (1986) oder Heldenplatz (1988).
2. Literatur der Schweiz Die Schweiz hatte wä hrend der Nazi-Herrschaft in Deutschland und auch danach bei vielen Intellektuellen einen guten Ruf, da ihre demokratische Ordnung bestehen blieb. Fü r viele Emigranten war sie der erste Anlaufpunkt. Nach dem Zweiten Weltkrieg trugen zwei Schweizer Autoren erheblich zur weltweiten Anerkennung deutschsprachiger Literatur bei: Friedrich Dü rrenmatt (Der Besuch der alten Dame, 1956; Die Physiker, 1962) und Max Frisch (Stiller, 1954; Homo faber, 1957). Weitere bekannte Schweizer Autoren sind Peter Bichsel und Adolf Muschg.
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