Konjugation der starken Verben
Die starken Verben mit den Stammvokalen a, o, au, e, ö verändern in der 2. und 3. Person Singular ihren Vokal: a → ä, o → ö, au → äu, e/o → i. graben du gr ä bst stoßen du st ö ß t laufen du l ä ufst geben du g i bst erlöschen du erl i schst er g i bt er erl i scht In den Verben nehmen und treten wird in der 2. und 3. Person Singular der lange Vokal durch einen kurzen ersetzt. 58 nehmen du n i mmst treten du tr i ttst er n i mmt er tr i tt Der Wurzelvokal bleibt unverändert in den Verben: – mit doppelter Konjugation, z. B.: bewegen, hauen, saugen, schaffen, scheren, schnauben, stecken, weben. – mit Umlaut im Infinitiv, z. B.: erwägen, gären. – gehen, genesen, heben, kommen, rufen, stehen. Man beachte die starken Verben, a) bei denen in der 2. und 3. Person Singular des Präsens der Wechsel befehlen, sich begeben, brechen, empfehlen, erschrecken, essen, fressen, geben, gelten, geschehen, helfen, lesen, messen, nehmen, schmelzen, sehen, sprechen, stechen, sterben, treffen, treten, verderben, vergessen, werden, werfen + (er)löschen; b) bei denen in der 2. und 3. Person Singular des Präsens der Umlaut von erfahren, fahren, fallen, fangen, empfangen, graben, halten, laden, lassen, laufen, raten, schlafen, schlagen, stoßen, tragen, verlassen, wachsen, waschen. 7.2.2 Zum Gebrauch des Präsens Die Hauptbedeutung des Präsens ist die Angabe der Gegenwart. Das Präsens verwenden wir in Sätzen, in denen mitgeteilt wird, was gerade jetzt, unmittelbar gegenwärtig geschieht. Ich lese ein interessantes Buch. 1. Das Präsens bezeichnet eine sich wiederholende Tätigkeit. Meine Mutti steht gewöhnlich um 8.00 Uhr morgens auf. 2. Das futurische Präsens dringt in den Bereich des Futurs ein und wird Bald kommt der Frühling. Heute Abend gehe ich ins Theater. 59 Wird das Präsens zur Wiedergabe zukünftigen Geschehens verwendet, so werden die Verbformen durch die Adverbialbestimmungen der Zeit ergänzt. Die Adverbialbestimmung wirkt als Umschalter aus der Gegenwart in die Zukunft: nächstes Jahr, in kurzer Zeit, in einigen Stunden (Tagen, Wochen, Monaten, Jahren), demnächst u. a. 3. Das Präsens bezeichnet das, was immer gilt (Immergültigkeit), es wird Die Erde dreht sich um die Sonne. Der Tag hat 24 Stunden. Das Licht bewegt sich schneller als der Schall. 4. Das Präsens hat einen hohen Grad an Verallgemeinerung, es erscheint
Die Katze lässt das Mausen nicht. Aller guten Dinge muss drei sein. Lügen ist schlecht. Doppelt hält besser. Fröhlichkeit steckt an. 5. Innerhalb des Textes kann auch ein Tempuswechsel vom Präteritum 7.3 Das Präteritum 7.3.1 Bildung des Präteritums Das Präteritum ist ebenso wie das Präsens eine einfache Zeitform, d. h. sie wird vom Verbalstamm mit Hilfe des grammatischen Suffixes oder des Ablauts gebildet. Der Präteritumstamm der schwachen Verben wird aus dem Präsensstamm und dem Suffix -(e)te gebildet, z. B.: widm(en), widm ete; sag(en), sag te. Das Suffix -ete erhalten die schwachen Verben, deren Stamm auf -d, -t, oder Konsonant + -m, -n auslautet, z. B.: wart(en), wart ete; zeichn(en), zeichn ete. 60 Im Präteritum erhalten die starken und schwachen Verben Personal-endungen, die 1. und 3. Person Singular ausgenommen.
Singular Plural Der Präteritumstamm der starken Verben wird mit dem Ablaut gebildet. h e lfen – h a lf, f a hren – f u hr. Die Präteritopräsentia bilden den Präteritumstamm mit dem Suffix -te und verändern den Stammvokal (außer sollen und wollen): können – konnte; dürfen – d u rfte; mögen – m o chte; müssen – m u sste; wollen – wollte; sollen – sollte; wissen – w u sste. Die unregelmäßigen Verben haben folgenden Präteritumstamm: sein – war, haben – hatte, werden – wurde, bringen – brachte, tun – tat. 7.3.2 Zum Gebrauch des Präteritums Das Präteritum drückt ein vergangenes Geschehen oder einen in der Vergangenheit liegenden Zustand in seinem Verlauf aus. Das geschah in München 1944. Damals war er weltberühmt. Es donnerte und blitzte den ganzen Abend. Um Vergangenes besonders lebendig darzustellen, es gewissermaßen in die Gegenwart herüberzuholen, verwendet man das Präsens (siehe auch 7.2.2). Das Perfekt/Das Plusquamperfekt 7.4.1 Bildung des Perfekts/des Plusquamperfekts 61 Perfekt und Plusquamperfekt sind zusammengesetzte Tempusformen. Sie bestehen aus einer finiten Verbform von haben oder sein und Partizip II. Das Perfekt besteht aus dem Präsens von haben/sein und Partizip II. Ich habe gelesen. – Ich bin gekommen. Das Plusquamperfekt besteht aus dem Präteritum von haben/sein und dem Partizip II: Ich hatte gelesen. – Ich war gekommen. 7.4.2 Hilfsverben zur Bildung von Perfekt/Plusquamperfekt Haben wird zur Bildung von Perfekt und Plusquamperfekt gebraucht: 1. bei allen transitiven Verben, d. h. Verben, die ein Akkusativobjekt haben. Ausnahme: jmdn. los werden – Er ist ihn los geworden. 2. bei allen reflexiven und reflexiv gebrauchten Verben. Ein Unfall hat sich ereignet. 3. bei allen Modalverben.
Er hat nach Berlin fahren müssen. 4. bei allen unpersönlichen Verben. Heute früh hat es geblitzt und gedonnert. 5. bei intransitiven Verben, die einen Zustand oder einen Vorgang in seiner Er hat lange geschlafen. Ich habe lange auf dich gewartet. 6. bei intransitiven Verben, die transitiv gebraucht werden. Sein wird zur Bildung von Perfekt und Plusquamperfekt gebraucht: 1. bei Verben der Bewegung, die eine Ortsveränderung bezeichnen. Inge ist nach England gefahren. 2. bei intransitiven Verben, die den Übergang von einem Zustand in einen anderen oder einem Geschehen in ein anderes bezeichnen. 62 Jürgen ist recht schnell eingeschlafen. Ihr Bruder ist vor zwei Jahren gestorben. 3. bei den Verben sein, werden, bleiben, folgen, begegnen, geschehen,
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