§ 3. Die Stellung des Subjekts im Satz
§ 3. DIE STELLUNG DES SUBJEKTS IM SATZ
Die Stellung des Subjekts im Satz hä ngt von seinem kommunikativen Wert ab: 1. Das Subjekt nimmt die erste Stelle ein, wenn es der Ausgangspunkt der Aussage ist, z. B.: Die Kinder spielen auf der Wiese. Ich fahre morgen aufs Land. Dabei gehö rt das Subjekt zum Thema der Aussage. 2. Das Subjekt nimmt die dritte Stelle ein, an erster Stelle steht ein Nebensatzglied, das mit dem vorhergehenden Kontext inhaltlich aufs Engste zusammenhä ngt und durch ein Substantiv mit dem Demonstrativpronomen oder durch ein Pronominaladverb ausgedrü ckt ist, die sich auf den vorhergehenden Kontext beziehen: Endlich gelang es mir, das nö tige Buch in der Bibliothek zu finden; eben dieses Buch brauche ich fü r meinen Vortrag. 3. Das Subjekt steht an dritter Stelle, an erster Stelle steht ein Nebenglied, in der Regel eine Adverbialbestimmung der Zeit oder des Ortes, vor dem Subjekt steht ein substantivisches Objekt mit Possessiv-ö der Demonstrativpronomen: Gestern hat Heinz seiner Freundin ein Buch geschenkt. Das Subjekt steht dem Ende des Satzes nä her, an vierter oder fü nfter Stelle; die erste Stelle nimmt ein Nebensatzglied ein (in der Regel ein Objekt, ausgedrü ckt durch ein Substantiv mit dem Demonstrativpronomen), das das Thema der Aussage ist. Das Subjekt wird durch diese Stellung besonders hervorgehoben und gehö rt zum Rhema der Aussage: Dieses Buch hat mir im vorigen Jahr mein Vater geschenkt. Die invertierte Wortfolge kann durch den Platzhalter es erzielt werden: Es weht der Wind.
§ 4. DER INFINITIV IN DER ROLLE DES SUBJEKTS Besprechen wir jetzt die Besonderheiten des Infinitivs in der Rolle eines Subjekts. Als Subjekt tritt meist der Infinitiv I Aktiv auf: Rauchen und Sich-Aufregen ist dem Kranken streng verboten. Der nichterweiterte Infinitiv und die Infinitivgruppen kö nnen mit den entsprechenden Substantiven bzw. Substantivgruppen semantisch ü bereinstimmen. Vgl.: Rauchen ist verboten. — Das Rauchen ist verboten. Es ist angenehm, im Park spazieren zu gehen. — Ein Spaziergang im Park ist angenehm. Der Infinitiv in der Funktion des Subjekts wird mit zu bzw. ohne zu gebraucht: Ohne zu gebraucht man den Infinitiv als Subjekt, wenn er an erster Stelle und ohne nä here Bestimmung steht, d. h. nicht erweitert ist: Irren ist menschlich. Reisen macht Freude. Mit zu gebraucht man den Infinitiv: a) Wenn er an erster Stelle steht und erweitert ist, d. h. eine Infinitivgruppe bildet: Bei schö nem Wetter spazieren zu gehen, ist dem Kranken vorgeschrieben; b) Wenn er nach dem Prä dikat steht: Dem Kranken ist vorgeschrieben, bei schö nem Wetter spazieren zu gehen. Statt eines Nebengliedes kann an erster Stelle auch das sich auf die Infinitivgruppe beziehende Korrelat es stehen: Es ist dem Kranken vorgeschrieben, bei schö nem Wetter spazieren zu gehen. Das Korrelat es wird immer gebraucht, wenn vor der Infinitivgruppe nur das Prä dikat steht: Es ist vorgeschrieben, bei schö nem Wetter spazieren zu gehen. Wenn eine besondere Hervorhebung des Infinitivs notwendig ist, dann wird das Korrelat das an erster Stelle gebraucht: Das ist unmö glich, auf diese Frage sofort zu antworten. Bei schö nem Wetter spazieren zu gehen, das ist vorgeschrieben. Das Prä dikat der Sä tze, in denen der Infinitiv bzw. die Infinitivgruppe die Funktion des Subjekts erfü llt, hat meistens eine einschä tzende, modale oder emotionale Bedeutung. Vgl.: Es ist wichtig/notwendig/schö n/gut/von groß em Interesse..., sich diesen Film anzusehen.
Prä dikat § 1. ALLGEMEINES Das Prä dikat ist das zweite der beiden Hauptglieder des Satzes. Das Prä dikat bezeichnet eine Handlung, einen Zustand etc. als Merkmal (im weitesten Sinne des Wortes) des Subjekts. Durch das Prä dikat bekommt die Aussage zusammen mit anderen Mitteln die Bedeutung der Zeit, des Modus, des Genus. Die Beziehung zwischen dem Subjekt und dem Prä dikat oder die sog. prä dikative Beziehung wird syntaktisch durch die Kongruenz des Prä dikats mit dem Subjekt ausgedrü ckt. Das Prä dikat (bzw. das finite Verb) richtet sich nach dem Subjekt in Bezug auf die Person und die Zahl. Die Abweichung von der Kongruenz ist semantisch bedingt und kommt vor, wenn z. B. zwischen der Form und der Bedeutung des Subjekts ein Widerspruch entsteht: Das sind die besten Beispiele. Es liegen ein Dutzend Bü cher auf dem Tisch. Die beiden Hauptglieder sind miteinander durch die semantische Kongruenz verbunden: Jedes Prä dikat bzw. jedes Subjekt setzt eine bestimmte Auswahl von Subjekten bzw. Prä dikaten voraus. Dabei kommt vor allem die Valenz des Prä dikats in Frage, d. h. die Fä higkeit des prä dikativen Verbs (bei dem verbalen Prä dikat) bzw. des prä dikativen Adjektivs (bei dem nominalen Prä dikat), weitere Satzkomponenten, auß erhalb des Subjekts, als Ergä nzungen fü r den ganzen Satz vorauszusetzen.
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