Frühmittelalter. I. Begriff. II. Weltbild. III. Historischer Hintergrund. 1. Die frühmittelalterliche Dichtung
Стр 1 из 28Следующая ⇒ Frü hmittelalter ca. 500 - 1180 I. Begriff Der Begriff Mittelalter ging aus der nachfolgenden Epoche, der Renaissance, hervor. Die Humanisten wä hlten den Begriff fü r die Zeit zwischen Antike und der Neuzeit. II. Weltbild Das mittelalterliche Weltbild ist tief von Kirche und Bibel geprä gt. Gott ist der Erschaffer der Welt, der Natur und des Menschen und lenkt diese. Die Vertreibung aus dem Paradies wird als Beginn der Geschichte angesehen, die europä ischen Kö nigs- und Kaiserreiche - unter Einfluss der Kirche - als Vorlä ufer des Gottesreichs auf der Erde, nach dem Jü ngsten Gericht. Der einzelne Mensch ist Bestandteil dieser Ordnung, er fü hlt sich als Teil der Gesellschaft, nicht als Individuum. III. Historischer Hintergrund Die einsetzende Vö lkerwanderung und der Zerfall des Rö mischen Reiches markiert den Beginn des Mittelalters und damit gleichzeitig das Ende der Antike. Die Herrschaftsgewalt zersplitterte sich zunä chst in grundherrschaftliche, spä ter in lehensrechtliche Beziehungen bis hin zur Entstehung des Kö nigreiches. Die Macht wurde dabei nicht nur von den Adligen, meistens Lehnsherren, ausgeü bt, sondern auch von der Kirche, die eine eigene Machtposition vertrat. Durch Salbung des Kö nigs war dieser auch kirchlich legitimiert. Im Frü hmittelalter war die Kirche der Kulturträ ger der Gesellschaft, denn meist nur der Klerus wusste ü ber das Lesen und Schreiben bescheid. Die Gesellschaft war geteilt in die Stä nde Adel, Klerus und Bauern. Sie richtete sich auf agrarwirtschaftliche und naturalwirtschaftliche Produktion aus. 1. Die frü hmittelalterliche Dichtung 1. 1 Germanische Literaturzeugnisse Die Germanen brachten bei ihrer Vö lkerwanderung eine eigene Literatur mit. Es entstanden in verschiedenen Gegenden unterschiedliche Sagenkreise. Ü berlieferungen aus der Germanischen Literatur sind das Hildebrandslied und die Merseburger Zaubersprü che. Die Merseburger Zaubersprü che wurden erst im 10. Jahrhundert aufgezeichnet, entstanden wahrscheinlich aber noch vor 750. Der erste Spruch dient der Befreiung eines Gefangenen, der zweite Spruch zur Heilung eines verrenkten Pferdefuß es. Das Hildebrandslied ist das einzige germanische Heldenlied in althochdeutscher Sprache. Das Hildebrandsliedwurde um 830 von zwei Mö nchen des Fuldaer Klosters auf die inneren Deckblä tter eines Gebetbuches geschrieben. Entstanden ist es um 770/780. Die 68 erhaltenen stabenden Langzeilen berichten vom Vater-Sohn-Kampf zwischen Hildebrand und Hadubrand, die Handlung bricht aber mitten im Kampf ab. Aus altnordischen Dichtungen geht hervor, dass Hildebrand seinen Sohn erschlä gt.
Merseburger Zaubersprü che: Zweiter Spruch
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