Wolfram von Eschenbach. 1. Die hochmittelalterliche Dichtung. Rittertum. Minnesang. Walther von der Vogelweide. 2. Literarische Formen
Wolfram von Eschenbach 1. Die hochmittelalterliche Dichtung Im Hochmittelalter fand der Minnesang seine Blü tezeit. Neben diesen Lobgesang entstanden noch das Tagelied und Kreuzlied. Die schö nsten Minnelieder stammen von Walther von der Vogelweide, Hartmann von Aue und Heinrich von Morungen. Sie entwickelten auch die Spruchdichtung weiter. Rittertum Das Rittertum spielte im Hochmittelalter eine herausragende Rolle. Ursprü nglich bezeichnete man mit Rittertum eine militä rische Institution im frä nkischen Heerwesen. Die ehemals berittenen Krieger im Dienste von Adligen und Kö nigen ü bernahmen deren Lebensformen. Der Begriff Ritter galt nun als Standesbezeichnung. Es bildete sich ein Rittertum heraus, welches geprä gt wurde von Festen, Turnieren, typischen Symbolen (z. B. Wappen) und spezieller Kleidung. Es entstanden drei wesentliche ritterliche Ideale: Dienst fü r den Herrn (weltliche Ritterideale), Dienst fü r die Kirche und Christenheit (christliche Ritterideale) und den Frauendienst. Die Wirklichkeit sah jedoch anders aus: Habgier, Hurerei und Todschlag waren typische Sü nden der Ritter. Die hochmittelalterliche Dichtung hatte die Aufgabe das ritterliche Ideal darzustellen. Das hö fische Epos (Ritterepos) und der Minnesang waren die Hauptformen der ritterlichen Dichtung.
Minnesang Minne ist der Begriff fü r hö fische Liebe des Mittelalters und stammt vom althochdeutschen Wort minna ('Liebe'). Die Minnedichtung ist die ä lteste Liebesdichtung im westeuropä ischem Sprachraum. Die Minnesä nger kamen aus allen Stä nden, standen aber als solche gleichrangig nebeneinander.
Im Minnelied lobte man meist die Gesamtheit der Frauen und nicht nur eine einzelne Frau. Im Zentrum des Minneliedes stand die Liebeserklä rung eines Ritters (des Minnesä ngers) an eine adlige Frau. Er pries ihre Schö nheit und Vorzü ge, hoffte auf die Erhö rung, beklagte aber auch die Unerfü llung. Somit enthielten Minnelieder einen Konflikt zwischen geistiger Liebe und Besinnung. Sie waren Bestandteil des Minnedienstes und wurden vor allem bei Hoffesten vorgetragen. Der Minnedienst war ein Teil der ritterlichen Erziehung und die Minne selbst stellte das Ritterideal dar. Walther von der Vogelweide 2. Literarische Formen
hö fischer Epos: im Mittelpunkt steht meist ein adliger Ritter, der viele Abenteuer bestehen und seine Ideale beweisen muss, damit er die hö chste Ritterwü rde erhä lt: die Aufnahme in die Tafelrunde am Hofe des Kö nigs Arthus.
Heldenepos: im Mittelpunkt steht das Bestehen eines Abenteuers
Spruchdichtung: unterscheidet sich zwischen " Sprechspruch", mit belehrendem Inhalt, und dem lyrischen " Sangspruch", mit religiö sen, politischen oder moralischen Inhalten. Ein bedeutender Vertreter des Sangspruchs war Walther von der Vogelweide. Der Sangspruch lö ste sich spä ter in den Meistersang auf.
Tagelied: ein Minnelied, das die Verabschiedung zweier Liebender nach einer gemeinsamen Liebesnacht, den Schmerz des Abschieds und die Furcht der Aufdeckung der Liebe zum Thema hat. Herausragende Tagelied-Dichter sind Walther von der Vogelweide (z. B. Friuntlichen lac), Heinrich von Morungen (z. B. Owê, - Sol aber mir iemer mê ) und Wolfram von Eschenbach.
Kreuzlied: Form des Minnesangs, in der der Minnesä nger vor der Entscheidung steht, sich einem Kreuzzug anzuschließ en oder den Minnedienst fü r seine Herrin fortzufü hren. Kreuzlieder schrieben z. B. Friedrich von Hausen (z. B. Min herze und min lip die wellent scheiden) und Albrecht von Johannsdorf (z. B. Ich und ein wî p).
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