Главная | Обратная связь | Поможем написать вашу работу!
МегаЛекции

Kapitel 8. Neuntes Kapitel




Kapitel 8

1. Antworten Sie auf die Fragen!

· Wie gefä llt dem Vater Lottchens Idee, die Ateliers zu tauschen? Warum?

· Welches Ziel hat Frä ulein Gerlach?

· Wie reagiert Lotte auf die Heiratsplä ne ihres Vaters?

 

2. Schreiben Sie die 3 Grundformen und das Hilfsverb der Verben!

schweigen stehen beginnen fallen gefallen verschwinden vergehen stecken aussehen

 

3. Bestimmen Sie das Geschlecht!

Licht Luft Vermutung Masern Garderobe Telefon Schokolade Heirat Kü nstlerhaupt  

4. Schreiben Sie deutsche Ä quivalente:

подушка одеяло фартук букет рояль посуда гость чашка слеза лоб плечо глаз  

5. Ü bersetzen Sie!

Лотта понимает: что-то не в порядке. Папа молчит о госпоже Герлах. У него большое ателье с большими окнами. Там он сочиняет оперу для детей. Господин Габеле – художник. Ему нужно много света для рисования. Лотта считает: ее папа может с художником поменяться.

Ирене Герлах хочет выйти замуж за Людвига Палфи. Он известен, он ей нравится. Она ему нравится. Эту идею она внушит ему очень осторожно.

Лотта не будет терпеть новую маму. Девочка ищет адрес Ирены Герлах в телефонной книге, надевает пальто и шляпу и едет к ней.

Госпожа Герлах хочет ускорить свадьбу. Ребенка она хочет засунуть в интернат.

У Лотты температура. Рези звонит в оперный театр и говорит, что девочка заболела. У нее тяжелый душевный кризис. Она борется всеми средствами. Господин Палфи сидит ночью у кровати дочери.

Neuntes Kapitel

Der Chefredakteur der illustrierten Zeitschrift, Herr Bernau, stö hnt laut. „Schwere Zeit, meine Liebe! Wo sollen wir ein aktuelles Titelbild hernehmen? “

Frau Kö rner, die an seinem Schreibtisch steht, sagt: „Man hat uns Fotos von der neuen Meisterin im Brustschwimmen geschickt. “

„Ist sie hü bsch? “

Die junge Frau lä chelt. „Fü rs Schwimmen reicht es! [152]“ Herr Bernau kramt auf dem Tisch. „Ich habe neulich von einem Dorffotografen mehrere Fotos gekriegt. Zwillinge waren darauf! “ Er wü hlt zwischen Mappen und Zeitungen.

„Zwei reizende kleine Mä dchen! Zum Schieß en ä hnlich! [153] He, wo seid ihr denn, ihr kleinen Mä dchen? So etwas gefä llt dem Publikum immer. Eine nette Unterschrift dazu. Wenn wir schon nichts Aktuelles fü r das Titelbild finden kö nnen, dann sollen es eben diese hü bschen Zwillinge sein! [154] Na endlich! “ Er hat das Kuvert mit den Fotos entdeckt, schaut die Bilder an und nickt zufrieden. Dann reicht er Frau Kö rner die Fotos.

Nach einiger Zeit blickt er schließ lich hoch, weil seine Mitarbeiterin nichts sagt. „Nanu! “ ruft er. „Kö rner! Was ist mit Ihnen? Vielleicht ist Ihnen schlecht geworden? “

„Ein biß chen, Herr Bernau! “ Ihre Stimme schwankt. „Es geht schon wieder. [155]“ Sie starrt auf die Fotos. Sie liest die Absenderanschrift: „Josef Kramer, Fotograf, Seebü hl am See. “

In ihrem Kopf dreht sich alles.

„Vielleicht sollten wir das Foto doch nicht bringen[156]“, sagt sie.

„Und warum nicht, hochgeschä tzte Kollegin? “

„Ich denke, die Aufnahmen sind nicht echt. “

„Zusammenkopiert, was? [157]“ Herr Bernau lacht. „Da tun Sie dem Herrn Kramer zu viel Ehre an. [158] So geschickt ist er nicht. Also, rasch ans Werk! Dichten Sie eine nette Unterschrift bis morgen. “ Er nickt und beugt sich ü ber neue Arbeit.

Sie tastet sich hinü ber in ihr Zimmer[159], sinkt in ihren Sessel, legt die Fotos vor sich hin und preß t die Hä nde an die Schlä fen.

Die Gedanken fahren in ihrem Kopfe Karussell. [160] Ihre beiden Kinder! Das Kinderheim! Die Ferien! Natü rlich! Aber, warum hat Lottchen nichts davon erzä hlt? Warum hat Lottchen die Bilder nicht mitgebracht? Oh, die beiden haben entdeckt, daß sie Geschwister sind! Und dann haben sie be schlossen, nichts darü ber zu sagen. Mein Gott, wie sie einander ä hnlich sind! Nicht einmal das vielgepriesene Mutterauge... Oh, ihr meine beiden, beiden Lieblinge!

Ü ber ihr Gesicht strö men Trä nen, Trä nen des Glü cks und Trä nen des Schmerzes. Wie gut, daß Herr Bernau in diesem Augenblick den Kopf nicht durch die Tü r steckt.

Frau Kö rner reiß t sich zusammen. [161] Gerade jetzt heiß t es, den Kopf oben zu behalten[162]. Was soll geschehen? Was wird, was muß geschehen? Ich werde mit Lottchen reden! ' denkt sie.

Eiskalt durchfä hrt es die Mutter! [163] Ein Gedanke schü ttelt wie eine unsichtbare Hand ihren Kö rper hin und her: Ist es denn Lotte, mit der sie sprechen will?

* * *

Frau Kö rner hat Frä ulein Linnekogel, die Lehrerin, in der Wohnung aufgesucht.

„Das ist eine mehr als merkwü rdige Frage, die Sie an mich stellen“, sagt Frä ulein Linnekogel. „Ob ich fü r mö glich halte[164], daß Ihre Tochter nicht Ihre Tochter, sondern ein anderes Mä dchen ist? Erlauben Sie, aber... “

„Nein, ich bin nicht verrü ckt“, sagt Frau Kö rner und legt eine Fotografie auf den Tisch.

Frä ulein Linnekogel schaut das Bild an. Dann die Besucherin. Dann wieder das Bild.

„Ich habe zwei Tö chter“, sagt die Besucherin leise. „Die zweite lebt bei meinem ehemaligen Mann in Wien. Das Bild kam mir vor einigen Stunden durch einen Zufall in die Hä nde. Ich wuß te nicht, daß sich die Kinder in den Ferien begegnet sind. “

Frä ulein Linnekogel macht den Mund auf und zu wie ein Karpfen auf dem Ladentisch. Kopfschü ttelnd schiebt sie die Fotografie von sich weg. Endlich fragt sie: „Und die beiden haben bis dahin[165] nichts voneinander gewuß t? “

Die junge Frau schü ttelt den Kopf. „Nein. Mein Mann und ich haben es damals so beschlossen. Wir dachten, daß es so am besten ist. “

„Und auch Sie haben von Ihrem Mann und Ihrem anderen Kind nie wieder gehö rt? “

„Nie. “

„Hat er wieder geheiratet? “

„Ich weiß es nicht. Ich glaube kaum. Er meinte, daß er sich nicht fü rs Familienleben eignet. “

„So eine Geschichte“, sagt die Lehrerin. „Sind die Kinder wirklich auf die Idee gekommen, einander auszutauschen? Wenn ich an Lottchens charakteristische Wandlung denke... Und dann die Schrift, Frau Kö rner, die Schrift! Das erklä rt manches. “

Die Mutter nickt und schaut starr vor sich hin.

„Nehmen Sie mir meine Offenheit nicht ü bel[166]“, meint Frä ulein Linnekogel. „Ich war nie verheiratet, ich bin Erzieherin und habe keine eigenen Kinder, aber ich meine immer: Die verheirateten Frauen nehmen ihre Mä nner zu wichtig? [167] Dabei ist nur eines wichtig: das Glü ck der Kinder! “

Frau Kö rner lä chelt schmerzlich. „Glauben Sie, daß meine Kinder glü cklicher geworden wä ren, wenn ihre Eltern sich nicht getrennt hä tten[168]? “

Frä ulein Linnekogel sagt nachdenklich: „Ich mache Ihnen keinen Vorwurf. Sie sind noch heute sehr jung. Sie waren, als Sie heirateten, fast ein Kind. Sie werden Ihr Leben lang jü nger sein, als ich jemals gewesen bin. Was fü r den einen richtig wä re[169], kann fü r den anderen falsch sein. “

Frau Kö rner steht auf.

„Und was werden Sie tun? “ meint die Lehrerin.

„Wenn ich das wü ß te! [170]“ sagt die junge Frau.

 

* * *

Luise steht vor einem Mü nchner Postschalter. „Nein“, sagt der Beamte fü r die postlagernden Sendungen[171]. „Nein, Frä ulein Vergiß meinnicht, heute ist wieder nichts fü r Sie. “

Luise blickt ihn unschlü ssig an. „Was kann das nur bedeuten? “ murmelt sie bedrü ckt.

Der Beamte versucht zu scherzen. „Vielleicht ist aus dem Vergiß meinnicht ein, Vergiß mich‘ geworden? [172]“

„Das kann nicht sein“, sagt sie. „Ich frage morgen wieder nach. “

„Bitte sehr“, erwidert er lä chelnd.

* * *

Frau Kö rner kommt nach Hause. Brennende Neugier und kalte Angst streiten in ihrem Herzen, daß es ihr fast den Atem nimmt[173].

Das Kind ist in der Kü che. Topfdeckel klappern.

„Heute riecht’s aber gut! “ sagt die Mutter. „Was gibt’s denn? “

„Schweinebraten mit Sauerkraut und Kartoffeln“, ruft die Tochter stolz.

„Wie schnell du das Kochen gelernt hast! “ sagt die Mutter, scheinbar ganz harmlos[174].

„Nicht wahr? “ antwortet die Kleine frö hlich. „Ich hä tte nie gedacht[175], daß ich... “ Sie bricht entsetzt ab und beiß t sich auf die Lippen. Jetzt nur die Mutter nicht ansehen!

Die Mutter lehnt sich an die Tü r und ist bleich. Bleich wie die Wand.

Das Kind steht am offenen Kü chenschrank und nimmt Geschirr heraus. Die Teller klappern wie bei einem Erdbeben.

Da ö ffnet die Mutter mü hsam den Mund und sagt: „Luise! “

Krach!

Die Teller liegen in Scherben auf dem Boden. [176] Luise dreht sich um. Ihre Augen sind vor Schreck geweitet.

„Luise! “ wiederholt die Frau sanft und ö ffnet die Arme weit[177].

„Mutter! “

Das Kind hä ngt der Mutter am Halse und schluchzt leidenschaftlich.

Die Mutter sinkt in die Knie[178] und streichelt Luise mit zitternden Hä nden. „Mein Kind, mein liebes Kind! “

Sie knien zwischen zerbrochenen Tellern. Auf dem Herd brennt der Schweinebraten an. Wasser lä uft zischend[179] aus den Tö pfen in die Gastflammen.

Die Frau und das kleine Mä dchen merken von alledem nichts.

* * *

Stunden sind vergangen. Luise hat geredet, und die Mutter ihr zugehö rt. Es war eine lange, wortreiche Geschichte, und es war eine kurze, wortlose Freisprechung — ein Blick, ein Kuß, mehr war nicht nö tig.

Jetzt sitzen sie auf dem Sofa. Das Kind hat sich eng, ganz eng an die Mutter geschmiegt. Ach, ist das schö n, endlich darf man die Wahrheit sagen!

So leicht ist einem zumute! [180] Man muß sich an der Mutter festklammern, damit man nicht plö tzlich davonfliegt!

„Ihr seid zwei schlaue kleine Mä dchen! “ meint die Mutter.

Luise kichert vor lauter Stolz. [181] (Ein Geheimnis hat sie allerdings immer noch nicht verraten: daß es da in Wien, wie Lotte ä ngstlich geschrieben hat, neuerdings ein gewisses Frä ulein Gerlach gibt! [182]

Die Mutter seufzt.

Luise schaut sie besorgt an.

„Nun ja“, sagt die Mutter. „Aber was soll jetzt werden? Kö nnen wir tun, als sei nichts geschehen? [183]“

Luise schü ttelt entschieden den Kopf. „Lottchen selint sich sicher sehr nach dir. Und du sehnst dich doch auch nach ihr, nicht wahr, Mutti? “

Die Mutter nickt.

„Und ich ja auch“, gesteht das Kind. „Nach Lottchen und... “

„Und nach deinem Vater? “

Luise nickt. Eifrig und schü chtern zugleich. „Und wenn ich nur wü ß te[184], warum Lottchen nicht mehr schreibt? “ „Ja“, murmelt die Mutter. „Ich bin recht in Sorge. [185]“

Поделиться:





Воспользуйтесь поиском по сайту:



©2015 - 2024 megalektsii.ru Все авторские права принадлежат авторам лекционных материалов. Обратная связь с нами...