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Kapitel 5. Sechstes Kapitel




Kapitel 5

1. Antworten Sie auf die Fragen!

· Wie benimmt sich Luise auf dem Bahnsteig?

· Warum sind alle im Restaurant „Imperial“ frö hlich und aufgeregt?

· Wie gefä llt Lotte die Wohnung ihres Vaters?

· Warum ließ en sich die Eltern scheiden?

 

2. Sprechen Sie ü ber die Geschichte der Ehe dieser Familie.

3. Lü ckentext.

Mü nchen. Hauptbahnhof. Die Mä dchen… ihre Eltern. Luise setzt sich auf ihren Koffer und wartet … ihre Mutter.

Luiselotte Palfy, … Kö rner arbeitet als Bildredakteur im …. Sie lä uft ü ber den Bahnsteig und Luise … ihr entgegen.

Im Restaurant des Hotels „Imperial“ sind alle … frö hlich, den ihr … ist wieder da. Dem Kapellmeister wird auch warm ums …. Resi, …, empfä ngt Herrn Kapellmeister und seine Tochter. Lotte weiß, dass sie … ist. Da … das Telefon. Der Vater antwortet und legt … auf. Dann setzt er den Hut …, schlä gt die Tü r … und geht ins Atelier, um dort zu …. Da Lottchen ein energisches … ist, nimmt sie … und … die Ausgaben …. Dabei … ihr folgendes …: Resi hat sich auf jeder Seite zu ihrem … verrechnet. Resi ist … und bö se.

Herr Palfy war wie viele Kü nstler …. Wenn ihm eine neue Melodie …, musster sofort weglaufen. Und zu Hause schrien die Zwillinge … und …. Luiselotte erfuhr, dass ihr Mann in seinem Atelier nicht nur … malte, sondern auch mit Opernsä ngerinnen Gesangsrollen …. Und sie beantragte …. Fü r Luise … ein Kindermä dchen. Ludwig konnte nun allein sein, aber er war nicht glü cklich. Das hö rte Luiselotte aus der Musik ihres Mannes. Er war von … zu … berü hmter aber nicht glü cklicher trotz seiner ….

Sechstes Kapitel

Frau Kö rner hat ihre Tochter schnell in die kleine Wohnung in der Max-Emanuel-Straß e gebracht. Dann muß te sie, sehr ungern und sehr eilig wieder in den Verlag fahren. Arbeit wartete auf sie. Und die Arbeit darf nicht warten.

Luise — ach nein! — Lotte hat sich zuerst in der Wohnung umgesehen. Dann hat sie die Schlü ssel, das Portemonnaie[67] und ein Netz genommen. Und nun macht sie Einkä ufe. Beim Fleischer Huber kauft sie ein halbes Pfund Rindfleisch und Wurst. Und jetzt sucht sie das Lebensmittelgeschä ft der Frau Wagenthaler, um Gemü se, Nudeln und Salz einzukaufen.

Und Anni Habersetzer wundert sich sehr, daß ihre Mitschü lerin Lotte Kö rner mitten auf der Straß e intensiv in einem Heftchen sucht.

„Machst du auf der Straß e Schulaufgaben? “ fragt sie neugierig.

„Heute sind doch noch Ferien! “

Luise starrt das andere Mä dchen erstaunt an. Es ist ja auch zu dumm, wenn dich jemand anspricht, den du genau kennen muß t, obwohl du ihn noch nie im Leben gesehen hast.

Schließ lich sagt sie entschlossen und vergnü gt: „Kommst du mit? Ich muß zur Frau Wagenthaler, Gemü se einkaufen. “

Dann nimmt „Lotte“ das Mä dchen bei der Hand — von dem sie nicht weiß, wie es heiß t — und so gehen sie gemeinsam zum Laden der Frau Wagenthaler. Dabei merkt das Mä dchen gar nicht, daß „Lotte“ den Weg nicht kennt.

Frau Wagenthaler freut sich natü rlich, daß Lottchen Kö rner mit so roten Backen aus den Ferien zurü ckgekehrt ist. Nach dem Einkauf erhalten die Mä dchen von ihr Bonbons und den Auftrag, Frau Kö rner und Frau Habersetzer zu grü ß en.

Luise ist erleichtert. Endlich weiß sie, daß die andere die Anni Habersetzer sein muß. (Im Heftchen steht: „Anni Habersetzer, ich war ihr dreimal bö se, sie schlä gt kleinere Kinder, besonders die Ilse Merck, die kleinste in der Klasse. “) Nun, das ist schon ein Anfang.

Beim Abschied vor der Haustü r sagt also Luise:

„Bevor ich es vergesse[68], Anni: Dreimal war ich dir schon bö se, wegen der Ilse Merck und so... Das nä chste Mal bin ich dir nicht nur bö se, sondern... “ Dabei macht sie eine eindeutige Handbewegung und lä uft davon.

„Das werden wir ja sehen, denkt Anni wü tend. Gleich morgen werden wir das sehen! Die ist wohl in den Ferien verrü ckt geworden! [69]“

* * *

Luise kocht. Sie hat eine Schü rze von Mutti umgebunden und rennt zwischen dem Gasherd, auf dem Tö pfe stehen, und dem Tisch, auf dem das Kochbuch liegt, aufgeregt hin und her. Immer wieder hebt sie die Topfdeckel hoch. Wenn kochendes Wasser ü berlä uft, erschrickt sie. Wieviel Salz muß sie fü r das Nudelwasser nehmen? Einen halben Eß lö ffel.

Und dann: „Muskatnuß reiben! “ Wo steckt die Muskatnuß? Wo ist das Reibeisen?

Das kleine Mä dchen sucht in den Schubfä chern, steigt auf Stü hle, sieht in alle Bü chsen und Dosen, blickt auf die Uhr an der Wand, springt vom Stuhl herunter, nimmt eine Gabel, hebt einen Deckel hoch, verbrennt sich dabei die Finger, sticht mit der Gabel in das Rindfleisch — nein, es ist noch nicht weich!

Plö tzlich bleibt sie mit der Gabel in der Hand stehen. Was wollte sie suchen? Ach richtig! Die Muskatnuß und das Reibeisen. Nanu, was liegt denn da neben dem Kochbuch? Das Suppengrü n! Das muß man doch putzen! Das muß doch in die Suppe hinein! Sie legt also die Gabel weg und nimmt ein Messer. Ob das Fleisch jetzt weich ist? Luise wä scht das Suppengrü n unter der Wasserleitung und schabt die Mö hre. Dabei schneidet sie sich in den Finger! Au! Und wenn das Fleisch weich ist, muß sie es aus dem Topf nehmen. Und in einer halben Stunde kommt Mutti! Und zwanzig Minuten vorher mü ssen die Nudeln in das kochende Wasser! Und wie es in der Kü che aussieht! Und die Muskatnuß! Und das Reibeisen! Und... Und... Und...

Luise setzt sich erschö pft auf den Kü chenstuhl. Ach Lottchen! Es ist nicht leicht, deine Schwester zu sein! Hotel Imperial... Der alte Herr Strobel... Peperl... Herr Franz... Und Vati... Vati...

Und die Uhr tickt!

In neunundzwanzig Minuten kommt Mutti! — In achtundzwanzig und einer halben Minute! — In achtundzwanzig! Luise steht entschlossen auf und geht wieder zum Herd.

Doch das Kochen ist eben schwierig. Entschlossenheit genü gt vielleicht, um von einem hohen Turm zu springen.

Aber um Nudeln mit Rindfleisch zu kochen, braucht man Kochkenntnisse.

Als Frau Kö rner mü de von der Arbeit nach Haus kommt, findet sie kein lä chelndes Gesichtchen vor. Ihre kleine Tochter ist vö llig erschö pft und unglü cklich. Fast weinend sagt sie: „Schimpf nicht, Mutti! Ich glaube, ich kann nicht mehr kochen! “

„Aber Lottchen, Kochen verlernt man doch nicht! “ ruft die Mutter verwundert. Aber sie hat Zeit, sich zu wundern. Sie muß Kinderträ nen trocknen, die Suppe abschmecken, Teller und Bestecke aus dem Schrank holen und vieles mehr.

Als sie endlich im Wohnzimmer unter der Lampe sitzen und die Nudelsuppe essen, trö stet die Mutter das kleine Mä dchen und sagt: „Es schmeck! doch eigentlich sehr gut, nicht wahr? “

„Ja? “ Ein schü chternes Lä cheln erscheint auf dem Kindergesicht. „Wirklich? “

Die Mutter nickt und lä chelt still zurü ck. Luise atmet auf, und nun schmeckt ihr die Nudelsuppe so gut wie noch nie im Leben! Trotz Hotel Imperial und Eierkuchen.

„In den nä chsten Tagen werde ich kochen“, sagt die Mutter. „Du wirst dabei genau zusehen. Dann kannst du bald wieder kochen wie vor den Ferien. “

Die Kleine nickt eifrig. „Vielleicht sogar noch besser! “ sagt sie.

Nach dem Essen waschen sie gemeinsam das Geschirr ab. Und Luise erzä hlt, wie schö n es im Ferienheim war. (Allerdings erzä hlt sie nichts von dem Mä dchen, das genauso aussieht wie sie. )

 

* * *

Zur gleichen Zeit sitzt Lottchen in Luises schö nstem Kleid in einer Loge der Wiener Staatsoper. Sie blickt mit groß en Augen zum Orchester hinunter, wo Kapellmeister Palfy die Ouvertü re von „Hansel und Gretel“ dirigiert. Sie denkt: , Wie wundervoll Vati im Frack aussieht! Und wie die Musiker ihm gehorchen, auch die ganz alten Herren. Wenn er ihnen mit dem Stock droht, spielen sie, so laut sie kö nnen. Und wenn er will, spielen sie auch ganz leise. Sicherlich haben sie vor ihm Angst! Aber mir hat er vorhin vergnü gt zugewinkt. ‘

Die Tü r geht auf, und eine elegante junge Dame kommt in die Loge. Sie setzt sich neben das Kind und lä chelt ihm zu.

Lotte wendet sich schü chtern ab und sieht wieder zu, wie Vati dirigiert.

Die junge Dame holt ein Opernglas hervor. Und eine Konfektschachtel. Und ein Programm. Und eine Puderdose. Bald sieht die Brü stung der Loge wie ein Schaufenster aus.

Als die Ouvertü re zu Ende ist, applaudiert das Publikum begeistert. Der Herr Kapellmeister Palfy verbeugt sich einige Male. Als er wieder den Dirigentenstab hebt, sieht er zur Loge empor.

Lotte winkt schü chtern mit der Hand. Vati lä chelt noch zä rtlicher als vorhin.

Da merkt Lotte, daß nicht nur sie mit der Hand winkt, sondern auch die Dame neben ihr!

Die Dame winkt Vati zu? Hat Vati vielleicht ihretwegen so zä rtlich gelä chelt? Und gar nicht wegen seiner Tochter? Ja, und wieso hat Luise nichts von der fremden Frau erzä hlt? Kennt Vati sie noch nicht lange? Warum darf sie ihm so vertraulich zuwinken? Lotte wird heute noch an Luise schreiben und anfragen, ob sie etwas ü ber die fremde Frau weiß. Morgen wird sie noch vor Schulbeginn zum Postamt gehen und den Brief nach Mü nchen aufgeben.

Auf der Bü hne beginnt das Spiel von Hä nsel und Gretel, das Lottchen immer stä rker berü hrt. Sie vergleicht das Schicksal von Hä nsel und Gretel mit ihrem eigenen Schicksal und dem der Schwester. [70] Im Mä rchen wie im Leben lieben die Eltern ihre Kinder. Warum aber trennen sie sich dann von ihnen? Die Eltern von Hä nsel und Gretel hatten kein Geld, um Brot fü r ihre Kinder zu kaufen. Warum aber haben ihre Eltern sich und die Kinder getrennt? Im Mä rchen wie im Leben sind die Eltern nicht bö se, aber was sie tun, ist bö sel

Lottchen ist sehr aufgeregt und in ihre Gedanken vertieft. Deshalb erschrickt sie, als sich Frä ulein Irene Gerlach (so heiß t die elegante Dame) ihr zuwendet und ihr Konfekt anbietet. Sie blickt auf und sieht das Frauengesicht vor sich. Dabei stö ß t sie unbeabsichtigt an die Konfektschachtel, und unten im Parkett regnet es plö tzlich Pralinen. [71] Kö pfe wen den sich nach oben. Leises Lachen mischt sich in die Musik. Frä ulein Gerlach lä chelt verlegen und ä rgerlich.

Das Kind erschrickt bis ins Herz[72]!

„Entschuldigen Sie vielmals“, flü stert Lottchen. Die Dame lä chelt verzeihend. „O, das macht nichts[73], Luise. “

* * *

Luise liegt zum ersten Mal in Mü nchen im Bett. Die Mutter sitzt bei ihr und sagt: „So, mein Lottchen, nun schlaf und trä ume gut! “

„Gehst du auch bald zu Bett, Mutti? “ fragt das Kind.

An der Wand gegenü ber steht ein grö ß eres Bett. Auf der Decke liegt Muttis Nachthemd.

„Gleich“, sagt die Mutter, „aber erst, wenn du schlä fst. “

Das Kind umarmt sie und gibt ihr einen Kuß. Dann noch einen. Und einen dritten. „Gute Nacht! “

Die junge Frau drü ckt das kleine Mä dchen an sich. „Ich bin so froh, daß du wieder zu Hause bist“, flü stert sie. „Ich habe ja niemanden auß er dir! “

Der Kopf des Kindes sinkt ermü det auf das Kissen.

Luiselotte Palfy, geborene Kö rner, horcht noch eine Weile auf die Atemzü ge ihrer Tochter. Dann steht sie vorsichtig auf und geht leise ins Wohnzimmer zurü ck.

Unter der Stehlampe liegt die Aktentasche. Frau Kö rner muß noch viel arbeiten.

* * *

Auch Lotte ist schlafengegangen. Resi hat sie ins Bett gebracht.

Dann ist aber Lotte heimlich wieder aufgestanden und hat den Brief geschrieben, den sie morgen frü h zum Postamt bringen will. Dann hat sie sich wieder leise in Luises Bett gelegt. Bevor sie das Licht ausschaltete, hat sie das Kinderzimmer noch einmal in Ruhe betrachtet.

Es ist ein groß er, hü bscher Raum mit Mä rchenbildern an den Wä nden, mit einem Spielzeugschrank, mit einem Bü cherregal, mit einem Schreibtisch fü r die Schularbeiten, mit einem groß en Kaufmannsladen, einem Puppenwagen, einem Puppenbett — nichts fehlt in diesem Zimmer — auß er der Hauptsache!

Hat sie sich nicht manchmal — ganz heimlich, damit Mutti nichts merkt — so ein schö nes Zimmer gewü nscht? Jetzt hat sie so ein Zimmer. Und doch fü hlt sie sich nicht glü cklich. Sie denkt an ihr kleines, einfaches Schlafzimmer, wo jetzt die Schwester liegt, an Muttis Gutenachtkuß, an den Lichtschein aus dem Wohnzimmer, wo Mutti noch arbeitet. Sie erinnert sich, daß leise die Tü r aufgeht, daß sie hö rt, wie Mutti an ihrem Bett stehen bleibt, dann zum eigenen Bett hinü bergeht, das Nachthemd anzieht und sich schlafen legt.

Warum steht nicht hier Vatis Bett im Nebenzimmer? Vielleicht wü rde er schnarchen, aber er wä re in der Nä he. [74] Aber er schlä ft nicht nebenan, sondern in einem ä ndern Haus. Vielleicht schlä ft er ü berhaupt noch nicht, sondern sitzt mit dem eleganten Frä ulein in einem groß en, hellen Saal. Vielleicht trinken sie Wein, lachen und tanzen. Vielleicht nickt er ihr zä rtlich zu, wie heute abend in der Oper, ihr, und nicht dem kleinen Mä dchen.

Lotte schlä ft ein. Und im Traum verbindet sich das Mä rchen von Hä nsel und Gretel mit den aufregenden Erlebnissen der Zwillinge in Mü nchen und Wien.

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