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Kapitel 3. Viertes Kapitel




Kapitel 3

1. Nennen Sie die Rektion!

· beantworten · bitten · verheiratet sein · bö se sein   · behalten  

2. Stellen Sie alle mö glichen Fragen:

·  Lotte hä lt die Fotografie eines Mannes in den Hä nden und blickt zä rtlich auf ihren Vater.

 

3. Nenne Sie den Infinitiv:

zerrissen →                      geschieden →

angelogen →                   genannt →

gebeten →

 

4. Ergä nzen Sie das Substantiv und ü bersetzen Sie:

verbergen →                    holen →        halten →

abholen →                       teilen →             senken →

 

5. Ü bersetzen Sie!

· ругаться, ссориться   · ревнивый · разводиться · жениться · робкий · день за днем

6. Konjugieren Sie im Prä sens!

· halten · sitzen · anssehen · grü ß en

7. Deklinieren Sie!  

· der Fotograf   · der Herr

8. Ü bersetzen Sie!

Девочки получили свои фотографии, но не отослали их домой, а разорвали их на мелкие кусочки. Они хотят сохранить свою тайну. Близнецы уже многое знают о привычках друг друга, соседях, учителях. День за днем они не говорят ни о чем другом. Их занимает вопрос: почему их родители не живут вместе? Их родители, конечно же, сначала поженились. Потом у них появились две маленькие девочки, и они назвали их Луиза и Лотта, т. к. маму зовут Луизелотте. Потом родители поссорились и разделили близнецов. Теперь у мамы только работа и дочка, и она ничего больше не хочет от жизни. Отец тоже не женат. Ему 35 лет. У него серьезное лицо. Так он выглядит на фотографии, но он очень веселый. Луиза дарит Лотте фотографию отца, и девочка нежно смотрит на него.

Viertes Kapitel

Die Ferien gehen zu Ende[46]. Die Mä dchen sind traurig, daß sie das Kinderheim verlassen mü ssen, aber gleichzeitig freueji. sie sich auf das Wiedersehen mit ihren Eltern und Geschwistern.

Frau Holzmann plant ein kleines Abschiedsfest. Der Vater eines Mä dchens, ein Kaufmann, hat eine groß e Kiste mit Lampions, Girlanden und vielen anderen Dingen geschickt. Nun schmü cken die Helferinnen und die Kinder die Veranda und den Garten. Sie tragen Leitern von Baum zu Baum, hä ngen bunte Laternen und Girlanden in die Zweige und beFeiten eine Tombola vor[47]. Andere schreiben auf kleine Zettel Losnummern. Der erste Hauptgewinn: ein Paar Rollschuhe.

„Wo sind denn die, Locken und die Zö pfe*? “ fragt Frä ulein Ulrike. (So nennt man jetzt Luise und Lotte. )

„Ach die! “ meint Monika. „Die sitzen wieder irgendwo im Gras und halten sich an den Hä nden, damit der Wind sie nicht auseinanderweht[48]! “

* * *

Die Zwillinge sitzen nicht irgendwo im Gras, sondern im Garten des Waldrestaurants. Sie halten sich auch nicht an den Hä nden — dazu haben sie keine Zeit. Vor ihnen liegen kleine Hefte, und die Mä dchen halten Bleistifte in der Hand. Im Augenblick diktiert Lotte, und Luise schreibt: „Am liebsten iß t Mutti Nudelsuppe mit Rindfleisch. Das Rindfleisch kaufst du beim Fleischermeister Huber. “

Luise hebt den Kopf. „Fleischermeister Huber, Max- Emanuel-Straß e“, sagt sie schnell.

Lotte nickt zufrieden. „Das Kochbuch liegt im Kü chenschrank, im untersten Fach ganz links. Und in dem Buch liegen alle Rezepte, nach denen ich kochen kann. “

Luise notiert: „Kochbuch... Kü chenschrank... unterstes Fach... ganz links. “ Dann legt sie die Arme auf den Tisch und sagt: „Vor dem Kochen fü rchte ich mich am meisten. Aber wenn es in den ersten Tagen nicht gut geht, kann ich vielleicht sagen, daß ich es in den Ferien verlernt habe. “ Lotte nickt und ü berlegt. „Du kannst mir ja gleich schreiben, wenn etwas nicht gut geht. Ich laufe jeden Tag zum Postamt und frage, ob ein Brief angekommen ist! “

„Ich auch“, sagt Luise. „Schreibe mir recht oft! Und du muß t im Restaurant Imperial viel essen! Vati freut sich immer, wenn es mir schmeckt. “

„Schade, daß du gerade Eierkuchen am liebsten iß t! “ sagt Lottchen ä rgerlich. „Ich esse lieber Kalbsschnitzel und Gulasch. “

„Wenn du gleich am ersten Tag drei Eierkuchen iß t, oder vier oder fü nf, kannst du danach sagen, daß du Eierkuchen nicht mehr sehen kannst! “

„Das ist mö glich“, antwortet die Schwester, obwohl ihr schon bei dem Gedanken an fü nf Eierkuchen schlecht wird. “ Dann lesen beide wieder in ihren Heftchen und fragen sich gegenseitig die Namen der Mitschü lerinnen, die Gewohnheiten der Lehrerin und den genauen Schulweg ab.

„Der Schulweg ist fü r dich leichter als fü r mich“, meint Luise. „Du sagst Trude ganz einfach, sie soll dich am ersten Tag abholen. Das macht sie manchmal. Dann lä ufst du ruhig neben ihr her und merkst dir die Straß en! “

Lotte nickt. Plö tzlich erschrickt sie. „Das habe ich dir noch gar nicht gesagt, — vergiß ja nicht, — Mutti einen Gutenachtkuß zu geben[49], wenn du schlafen gehst. “

Luise blickt vor sich hin. „Das brauche ich mir nicht aufzuschreiben. Das vergesse ich bestimmt nicht! “

* * *

Merkt ihr, was hier geschieht? Die Zwillinge wollen den Eltern nicht erzä hlen, daß sie alles wissen. Sie wollen nicht, daß sich Vater und Mutter entscheiden mü ssen. Und sie fü rchten, daß die Eltern ihr Geschwisterglü ck sofort und endgü ltig beenden. Das darf aber nicht geschehen. Deshalb haben sie einen geheimen Plan voller Phantasie und Abenteuerlust. Er sieht so aus: Die beiden wollen die Kleider, die Frisuren, die Wohnungen und das ganze Leben tauschen. Luise will — mit Zö pfen wie Lotte — zur Mutter fahren, von der sie nur eine Fotografie kennt. Und Lotte wird — mit Locken und so lustig und lebhaft wie Luise — zum Vater nach Wien fahren.

Die Mä dchen haben sich auf die bevorstehenden Abenteuer grü ndlich vorbereitet. Ihre Heftchen sind voller Notizen. Die Schwestern werden sich postlagernd schreiben[50], wenn unerwartete Ereignisse eintreten.

Vielleicht gelingt es den beiden zu erraten, warum die Eltern getrennt leben, und vielleicht werden sie dann eines schö nen, eines wunderschö nen Tages miteinander und mit beiden Eltern... doch daran wagen sie nicht zu denken[51]...

* * *

Das Gartenfest am Vorabend soll die Generalprobe sein. Lotte kommt als lockige lustige Luise. Luise erscheint mit Zö pfen als brave Lotte. Und beide spielen ihre Rollen ausgezeichnet. Keiner merkt den Tausch. Auch Trude nicht, Luises Schulkameradin aus Wien! Es macht beiden groß en Spaß [52], einander laut beim eigenen Vornamen zu rufen[53]. Lotte schlä gt vor Freude Purzelbä ume[54]. Luise verhä lt sich so ruhig und still, als kö nnte sie kein Wä sserchen trü ben[55].

Die Lampions leuchten in den Bä umen. Die Girlanden schaukeln im Abendwind. Das Fest und die Ferien gehen zu Ende. Die Gewinne aus der Tombola werden verteilt. Steffi gewinnt den ersten Preis, die Rollschuhe. (Besser ist ein schwacher Trost als gar keiner! )

Die Schwestern schlafen schließ lich nach ihren neuen Rollen in den vertauschten Betten und trä umen vor Aufregung. Lotte zum Beispiel trä umt, daß sie auf dem Bahnhof in Wien eine groß e Fotografie des Vaters erwartet, und daneben steht ein Hotelkoch in einer weiß en Mü tze mit einem Wagen voller warmer Eierkuchen — brrr!

* * *

Schon sehr frü h am nä chsten Morgen fahren in der Bahnstation von Seebü hl zwei Zü ge ein. Sie kommen aus entge gengesetzten Richtungen. Dutzende kleine Mä dchen klettern in die Abteile. Lotte beugt sich aus dem Fenster. Aus einem Fenster des anderen Zuges winkt Luise. Beide lä cheln sich zu und machen sich damit Mut[56]. Die Aufregung wä chst. Wer weiß? Vielleicht mö chten die kleinen Mä dchen im letzten Augenblick doch noch.

Aber nein, der Fahrplan hat das Wort. Der Stationsvorsteher gibt das Signal und beide Zü ge fahren gleichzeitig ab. Kinderhä nde winken.

Lotte fä hrt als Luise nach Wien.

Und Luise als Lotte nach Mü nchen.

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