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§96. DER GENITIV




Der Genitiv gibt an, daß ein substantivischer Begriff in irgendei­ner semantischen Beziehung zu einem anderen substantivischen Begriff steht und den letzteren charakterisiert. Daraus ergibt sich seine syntaktische Hauptfunktion:

1) Der Genitiv ist Attribut zu einem Substantiv. Die semantischen Beziehungen zweier Substantive sind mannigfaltig (разнообразн), sie werden durch die lexikalische Bedeutung beider Substantive bedingt. Das Genitivattribut bezeichnet:

a) den Besitzer (genitivus possessivus): die Bü cher dieses Studenten, die Wohnung meiner Schwester, die Kinder dieser Frau;

b) den Schö pfer (создатель) (genitivus auktoris): Puschkins Werke, Ciceros Reden;

c)das Objekt der Handlung (genitivus objektivus), die Erbauer des Sozialismus (— der Sozialismus wird erbaut);

d) das Subjekt der Handlung (genitivus subjektivus): der Sieg der Arbeiterklasse (— die Arbeiterklasse hat gesiegt);

e) das Ganze in seiner Beziehung zu einem Teil (genitivus partitivus): der Anfang des Buches, der Rand des Waldes;

f) rä umlichen oder zeitlichen Bezug: die Neubauten der Sowjetunion, die Pflanzenwelt des Sü dens, die Tiere des Waldes; die Post dieser Woche, die Arbeit eines Jahres, auf die Dauer eines Tages;

g) eine beliebige Eigenschaft eines substantivischen Begriffs (genitivus qualitatis): ein Mann hohen Mutes, die Menschen guten Willens, das Gefü hl der Freude, „Die Zeit der Stö rche" (von H. Otto), ein Substantiv sä chlichen Geschlechts.

So kann ein und dasselbe Genitivattribut zu verschiedenen Bezugswö rtern treten und eine ganze Welt um diesen Begriff im Genitiv herum aufbauen: die Wohnung meines Bruders, die Familie meines Bruders, die Arbeitsstelle meines Bruders, die Lebensweise meines Bruders, die Charakterzü ge meines Bruders, die Gestalt meines Bruders, die Gesichtszü ge meines Bruders, die Kleidung meines Bruders u. a.

h) zuletzt sei noch eine Art des attributiven Genitivs erwä hnt: der metaphorische Genitiv: der Schnee der Erinnerungen (E. Strittmatter), die kleinen Monde praller Apfelsinen (W. Borchert), die Flamme der Leidenschaft (страсти). Fü r die Metapher sind 2 Begriffe notwendig, die einander gleichgesetzt (отождествлять) werden. Im" Genitiv steht der Hauptbegriff (B i l d e m p f ä n g e r), im Bezugswort steckt die Metapher selbst (B i l d s p e n d e r). Alle anderen syntaktischen Funktionen des Genitivs sind im Rü ckgang begriffen und lexikalisch begrenzt.

2) Zu einer geringen Anzahl von Verben und Adjektiven tritt der Genitiv als Objekt, also als obligatorischer Mitspieler. Er wirkt dann archaisch, gehoben, formelhaft (§ 193): Sie haben sich des elternlosen Kindes angenommen. Wir sind unserer Sache gewiß, wir sind unserer Pflichten eingedenkt. Das Gericht klagt ihn des Diebstahls an. Der Mann bedarf der Geduld, er bedarf auch des reinen, immer gleichen, ruhigen Sinnes und des geraden Verstandes (J. W. Goethe).

3) In einigen lexikalisch beschrä nkten Wendungen hat der Genitiv lokale (rä umliche), temporale (zeitliche) oder modale Bedeutung. Der lokale Genitiv kommt bei dem Substantiv der Weg (seltener die Straß e, der Pfad) vor. Meist lehnt (опирается) er sich an die Verben gehen, weitgehen, weitergehen, kommen, daherkommen, ziehen, traben, eilen, fahren. Die Fü gungen wirken oft als erstarrte (застывший) archaische Bildungen:

Wohin des Weges: (= wohin gehst du? )— Woher des Weges? (— Woher kommst du? )

Immer nä her kam er; still und nachdenklich ging er seines Weges

das Pferd trabte ruhig seines Weges. Jeder konnte seiner Wege gehen. Er kam geraden Weges.

Auf den lokalen Genitiv sind die Adverbien: halbwegs, allerwegs, sowie die adverbiale Wortgruppe: Unker, rechter Hand zurü ckzufü hren.

Der temporale Genitiv ist ebenfalls lexikalisch begrenzt und zum Teil adverbialisiert. Er wird von den Bezeichnungen der Tage, Wochentage, Monate, Jahreszeiten, Tagesabschnitte u. ä. gebildet. Oft verleiht (придает) der temporale Genitiv dem verbalen Vorgang die Bedeutung der mehrmaligen Handlung (iterative Bedeutung): Sie pflegte (обычно) des Abends und des Morgens einen Spaziergang zu machen.

Die Formen und Fü gungen: eines Tages, eines Mittags, eines schö nen Abends, eines herbstlichen Nachmittags bezeichnen einen Zeitpunkt. Einige von ihnen haben sich adverbialisiert: eines Nachts, anderntags, jederzeit, seinerzeit, sommers, winters. Mampe-Bitter hat winters mehr Zeit, als fü r ihn gut ist. Sommers hü tet er die Jungrinder den ganzen Tag, aber im Winter stehn sie im Stall (E. Strittmatter, Ö le Bienkopp).

Zur Wiedergabe einer nicht genauen Zeit dienen die Pluralformen: dieser Tage, ihrer Zeit:

Dieser Tage komme ich bei dir vorbei (— in diesen Tagen).

Man sah, daß sie ihrer Zeit eine schö ne Frau gewesen sein muß te (= frü her, in der Vergangenheit, in ihrer Jugend).

Die Fü gung aller + S u b s t. im Plural bedeutet eine regelmä ß ige Wiederholung:

4) Der Genitiv als Prä dikativ ist ebenfalls in einigen erstarrten (застыший, неизменяемый) Redewendungen belegt: der Meinung, der Ansicht sein, guter Laune sein. Sie sind gleichen Alters.

Das Substantiv Pullover ist mä nnlichen Geschlechts, englischen Ursprungs.

Seien Sie guter Dinge!

Er ist des Teufels (= verrü ckt).

In einigen Wendungen scheint der Genitiv vom Standpunkt der Gegenwartssprache ein Subjekt zu sein, obwohl es geschichtlich nicht stimmt (siehe S. 275): Aller guten Dinge sind drei. Der Worte sind genug gewechselt. Unseres Bleibens ist hier nicht lä nger.

In den obigen Beispielen finden sich Reste der alten Gebrauchsweise: frü her regierten die Wö rter drei, genug, lä nger den Genitiv.

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