2. Literarische Formen. Klassik. I. Begriff. II. Historischer Hintergrund. III. Philosophischer Hintergrund. 1. Literatur der Klassik
2. Literarische Formen
Klassik 1786 - 1832 I. Begriff Das Wort klassisch stammt vom lateinischen classicus mit dem man Angehö rige der hö chsten Steuerklasse bezeichnete. In der Bedeutung erstrangig wurde dieses Wort bald auf andere Bereiche ü bertragen. Heute meint man mit klassisch etwas zeitlos gü ltiges, ü berragendes und vorbildhaftes. Im schö pferischen Sinne bedeutet es die Orientierung an antiken Stil- und Formmustern. II. Historischer Hintergrund Im Jahre 1789 fand die groß e Franzö sische Revolution statt. 1792 brach die Herrschaft der Jakobiner und gleichzeitig auch die Zeit des Terrors an. Durch einen Staatsstreich gelangte Napoleon Bonaparte 1799 an die Macht in Frankreich, 1804 wurde er zum franzö sischen Kaiser. 1806 kam es zur Grü ndung des Rheinbundes, der Schutzherrschaft Napoleons ü ber die rheinischen Staaten. In den Schlachten bei Jena und Auerstedt wurden die preuß ischen Truppen 1806 vernichtend geschlagen. III. Philosophischer Hintergrund Wichtig fü r die Herausbildung des Idealismus war die Philosophie Immanuel Kants. In seiner Kritik der reinen Vernunft (1781-87) untersuchte er die Erkenntnisfä higkeit des Menschen. In der Kritik der praktischen Vernunft (1788) versucht er Grü nde fü r das sittliche Handeln zu finden, das nicht nur auf Konventionen und Geboten beruhen kann, sondern aus einem sittlichen Willen resultiert. In der Kritik der Urteilskraft (1790) beschä ftig sich Kant auch mit der Ä sthetik. Schö ne Kunst ist fü r ihn Kunst eines Genies, denn sie ist exemplarisch. 1. Literatur der Klassik Die Dichtung der Klassik war sehr vom Idealismus geprä gt. Sie zielte auf eine geschlossene Form, auf Vollendung, auf Humanitä t, auf Sittlichkeit und auf Harmonie. In Schillers Briefen ü ber die ä sthetische Erziehung des Menschen (1795) forderte er eine Wahrnehmung der Kunst, die auch die Gesellschaft befö rdert. Durch die ä sthetische Erziehung wurde die Natur durch die Kunst ü berwunden, die aber wieder Natur ist, um Harmonie zu erreichen. Ziel der klassischen Dichtung war nicht Abbildung oder Nachahmung der Natur, sondern das Wesen der Dinge zu erfassen. 1. 1 Klassikverstä ndnis Das Klassikverstä ndnis ging auf die Betrachtung antiker Bildkunst zurü ck. Von ihr wurde z. B. durch Winkelmann abgeleitet, was das Schö nheitsideal ausmachte. Fü r Winkelmann war das Menschenbild geprä gt durch " edle Einfalt und stille Grö ß e". Edle Einfalt meint die Simplizitä t des behandelten Stoffes, stille Grö ß e eine groß e Geisteshaltung.
1. 2 Goethe und Schiller als Dichtungstheoretiker Goethes Aufsatz Einfache Nachahmung der Natur, Manier, Stil (1789) stellt das Ergebnis seines Kunstlebens in Italien dar: des Studiums des Natur- und Volkslebens und dem Rö mischen Karneval. In dieser Theorie unterscheidet er zwischen drei Methoden des Kunstschaffens: Nachahmung: (natü rliche Erfassung der Natur), Manier: (Ausdruck des individuellen Sicht der Dinge) und Stil: (Erfassung des Wesens der Dinge). Der Stil ist das hö chste Mittel der Darstellung.
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