1.4.2 Romantische Ironie. 1.5 Prosa der Romantik. 2. Literarische Formen. Biedermeier. I. Begriff. II. Historischer Hintergrund
1. 4. 2 Romantische Ironie Die " romantische Ironie" ist eine eigenstä ndige literaturtheoretische Position der Ironie, die vor allem von Friedrich Schlegel geprä gt wurde. Dabei sollte die Ironie nicht mehr nur ein einzelnes stilistisches Element im Kunstwerk sein, sondern das Kunstwerk insgesamt prä gen. Dies zeigt sich formal darin, dass es einen unendlichen Wechsel zwischen gegensä tzlichen Elementen gibt, beispielsweise Illusionierung und Desillusionierung. Auch spielte die Selbstreflexion des Kunstwerks innerhalb des Kunstwerks eine wichtige Rolle. Als Beispiel fü r die praktische Umsetzung dieser theoretischen Vorstellungen gilt Der gestiefelte Kater Tiecks. Das ununterbrochene Wechselspiel zwischen gegensä tzlichen Elementen zeigt sich in den stä ndigen Unterbrechungen der Bü hnenhandlung durch Zuschauer, Schauspieler oder den Dichter. Selbstreflexive Momente werden von vielen Figuren artikuliert, am deutlichsten z. B. im Dritten Akt in der Szene " Saal im Palast", in der zwei Figuren ü ber die Qualitä t des Stü ckes Der gestiefelte Kater streiten. 1. 5 Prosa der Romantik Als Vorbild der romantischen Erzä hlprosa betrachtete man Goethes Roman Wilhelm Meisters Lehrjahre. In der Frü hromantik wurden meist Bildungs- und Entwicklungsromane geschrieben, z. B. Novalis' Heinrich von Ofterdingen. Doch auch der romantische Roman verlor, ä hnlich dem romantischen Drama, an Bedeutung, da eine zunehmende Vermischung mit Gedichten, Liedern, etc. stattfand. Wä hrend die romantische Erzä hlprosa mehr und mehr an Bedeutung verlor, wuchs das Interesse am, meist in trivialer Form auftretenden, Schauerroman. 2. Literarische Formen
Biedermeier 1815 - 1848 I. Begriff Der Begriff Biedermeier wurde zunä chst von den Realisten abwertend zur Kritik der Literatur der Restaurationszeit verwendet. In der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert wandte sich die Bedeutung des Begriffs ins Positive. Man verband damit Vorstellungen von der " guten alten Zeit", jenseits aller politischen Wirren, sowie Hä uslichkeit, Geselligkeit im kleinen Kreis und die Zurü ckgezogenheit ins Private.
II. Historischer Hintergrund 1815 wurde der Wiener Kongress eingeleitet, bei dem die Neuordnung Europas geregelt wurde. Die Zeit zwischen 1815 und 1848 war geprä gt von dem Interessenskonflikt zwischen den deutschen Fü rsten, welche sich fü r eine Restauration einsetzten, und den " Jungem Deutschland" (Studenten und Professoren), das nach Freiheit und einer politischen Einheit strebte. 1815 kam es zur Grü ndung des Deutschen Bundes zwischen 39 Einzelstaaten. Es kam auß erdem zur Grü ndung von Burschenschaften, zuerst in Jena, spä ter auch in anderen deutschen Stä dten. 1819 wurden die Karlsbader Beschlü sse gefasst, welche die Burschenschaften verboten, die Ü berwachung von Universitä ten einleiteten, eine Buch- und Pressezensur einfü hrten und den Einsatz von Spitzeln erlaubten. 1834 kam es zur Grü ndung des Deutschen Zollvereins, der die innerdeutschen Zollschranken beseitigte und somit eine wirtschaftliche Einheit herstellte. Die Enttä uschung ü ber die unerfü llten Hoffnungen des " Jungen Deutschlands" und das Festhalten an der alten Ordnung deutscher Fü rsten fü hrte 1848 schließ lich zur Mä rzrevolution.
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