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Das Lächeln der Mona Lisa




Das Lä cheln der Mona Lisa

Ich kann den Blick nicht von dir wenden. Denn ü ber deinem Mann vom Dienst

Hä ngst du mit sanft verschrä nkten Hä nden und grienst.

 

Du bist berü hmt wie jener Turm von Pisa, dein Lä cheln gilt fü r Ironie.

Ja... warum lacht die Mona Lisa?


Lacht sie ü ber uns, wegen uns, trotz uns, mit uns, gegen uns – oder wie?

 

Du lehrst uns still, was zu geschehen hat. Weil uns dein Bildnis, Lieschen, zeigt:

Wer viel von dieser Welt gesehen hat -

der lä chelt, legt die Hä nde auf den Bauch und schweigt.

 

Augen in der Groß stadt

Wenn du zur Arbeit gehst am frü hen Morgen, Wenn du am Bahnhof stehst mit deinen Sorgen:

Da zeigt die Stadt dir asphaltglatt im Menschentrichter Millionen Gesichter:

Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick, Die Braue, Pupillen, die Lider -

Was war das? Vielleicht dein Lebensglü ck... Vorbei, verweht, nie wieder.

 

Du gehst dein Leben lang auf tausend Straß en; Du siehst auf deinem Gang, die dich vergaß en. Ein Auge winkt, die Seele klingt;

Du hast´ s gefunden, nur fü r Sekunden... Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick, Die Braue, Pupillen, die Lider;

Was war das? Kein Mensch dreht die Zeit zurü ck... Vorbei, verweht, nie wieder.

 

Du musst auf deinem Gang durch Stä dte wandern; Siehst einen Pulsschlag lang den fremden Andern. Es kann ein Feind sein, es kann ein Freund sein,

Es kann im Kampfe dein Genosse sein. Es sieht hinü ber und zieht vorü ber...

Zwei fremde Augen, ein kurzer Blick, Die Braue, Pupillen, die Lider,

Was war das? Von der groß en Menschheit ein Stü ck! Vorbei, verweht, nie wieder.


Erich Kä stner (1899–1974) war Satiriker, Moralist und Kinderfreund. Er wurde als Sohn eines Sattlermeisters in Dresden geboren. Nach dem Besuch eines Lehrerseminars wurde Kä stner 1917 Soldat, kehrte schwer herzkrank aus dem Krieg zurü ck und war als Bankbeamter und Redakteur tä tig. Spä ter studierte er in Berlin, Rostock und Leipzig Germanistik und promovierte 1925 zum Doktor philologus. Seit 1927 lebte Kä stner als freier Schriftsteller in Berlin, bis seine Bü cher 1933 verboten und auch verbrannt wurden. Wie fü r viele andere Autoren bedeutete auch fü r Kä stner die Bü cherverbrennung einen wesentlichen Einschnitt in Leben und Werk. Kein groß es Nachkriegswerk hat der Schriftsteller geschrieben. Aber es gibt viele Texte, die den Lesern authentisch vermitteln, wie das Leben im Dritten Reich verlief. Kä stner verö ffentlichte seine Werke im Ausland.

1945–1948 war er Redakteur der „Neuen Zeitung“ in Mü nchen, gab 1946 die Jugendzeitschrift „Pinguin" heraus, wirkte am Mü nchner Kabarett „Die Schaubude“ mit. 1965 musste er die zweite Verbrennung seiner Bü cher erleben, diesmal organisiert durch die Dü sseldorfer Jugendgruppe des „Bundes Entschiedener Christen" wegen der „Unmoral“ seiner Werke.

Kä stner begann mit satirischer Gebrauchslyrik und aggressiven Kabarettgedichten gegen Heuchlertum, hohles Pathos, verlogene Spieß ermoral, Militarismus und Faschismus. Sein Humor und seine satirische Zeitkritik sind getragen von der Humanitä t eines wahren Moralisten, vergleichbar mit Kurt Tucholsky.

Erich Kä stner war Lyriker und Erzä hler, verfasste aber auch Dramen und Drehbü cher. Berü hmt wurden neben Gedichten und Romanen („Fabian", 1931; „Drei Mä nner im Schnee“, 1934; „Der kleine Grenzverkehr“, 1949) vor allem seine spannenden Kinderbü cher, wie „Emil und die Detektive“ (1929), „Pü nktchen und Anton" (1930), „Das fliegende Klassenzimmer“ (1933), „Das doppelte Lottchen“ (1949), „Die Konferenz der Tiere“ (1950).

Die Filmproduzenten entdeckten zunä chst Kä stners  Buch

„Emil und die Detektive“ fü r den Film. In kurzer Zeit erschienen Verfilmungen in Deutschland, England und Spanien. Es stellte sich heraus, dass Kä stners Dialoge besonders filmgeeignet waren. Das


zog einen internationalen Kä stner-Verfilmungs-Boom nach sich. Die Verfilmung seiner Romane begann nach dem Krieg. „Das doppelte Lottchen“ wurde mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet.

Erich Kä stner war todeskrank und starb in Mü nchner Krankenhaus. Seine Urne wurde auf seinen Wunsch auf dem Sankt Georgs-Friedhof in Bogenhausen

beigesetzt. Kä stners Schrifstellerfreund, Hermann Kesten, hielt die Grabrede bei seiner Beerdigung. Er hat gesagt: „Ich bin froh, dass ich Kä stners Freund war. Sein Talent wie sein Werk bewiesen vom Beginn bis zum Ende, dass er einer der groß en deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts ist. Er war ein Satiriker mit Herz, ein Kinderfreund, der nie kindisch wurde, ein verzweifelter Optimist, der


nie zu lachen vergass... Er war ein Sprecher vor Deutschen und vor aller


Erich Kä stner


Welt. Wer hä tte besser diese Aufgabe erfü llt von den deutschen Autoren, die in Deutschland unter der faschistischen Herrschaft geblieben waren...? “

In den folgenden Gedichten bestä tigt Kä stner seine Position als Kritiker der verlogenen Gesellschaft und als Antifaschist.

 

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