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Vornehme Leute, 1200 Meter hoch




Vornehme Leute, 1200 Meter hoch

Sie sitzen in den Grandhotels. Ringsum sind Eis und Schnee. Ringsum sind Berg und Wald und Fels.

Sie sitzen in den Grandhotels und trinken immer Tee.

 

Sie haben ihren Smoking an. Im Walde klirrt der Frost.

Ein kleines Reh hü pft durch den Tann.

Sie haben ihren Smoking an und lauern auf die Post.


Sie tanzen Blues im Blauen Saal, wobei es drauß en schneit.

Es blitzt und donnert manches Mal. Sie tanzen Blues im Blauen Saal und haben keine Zeit.

 

Sie schwä rmen sehr fü r die Natur Und heben den Verkehr.

Sie schwä rmen sehr fü r die Natur Und kennen die Umgebung nur von Ansichtskarten her.

 

Sie sitzen in den Grandhotels Und sprechen viel von Sport. Und einmal treten sie, im Pelz, sogar vors Tor der Grandhotels – und fahren wieder fort.

 

 

Kennst du das Land, wo die Kanonen blü hn

Kennst du das Land, wo die Kanonen blü hn? Du kennst es nicht? Du wirst es kennenlernen!

Dort stehn die Prokuristen stolz und kü hn in den Bü ros, als wä ren es Kasernen.

 

Dort wachsen unterm Schlips Gefreitenkö pfe. Und unsichtbare Helme trä gt man dort.

Gesichter hat man dort, doch keine Kö pfe.

Und wer zu Bett geht, pflanzt sich auch schon fort!.

 

Die Kinder kommen dort mit kleinen Sporen und mit gezognem Scheitel auf die Welt.

Dort wird man nicht als Zivilist geboren. Dort wird befö rdert, wer die Schnauze hä lt.

 

Kennst du das Land? Es kö nnte glü cklich sein. Es kö nnte glü cklich sein und glü cklich machen?


Dort gibt es Ä cker, Kohle, Stahl und Stein

und Fleiß und Kraft und andre schö ne Sachen.

 

Selbst Geist und Gü te gibt’s dort dann und wann! Und wahres Heldentum. Doch nicht bei vielen.

Dort steckt ein Kind in jedem zweiten Mann. Das will mit Bleisoldaten spielen.

 

Dort reift die Freiheit nicht. Dort bleibt sie grü n. Was man auch baut – es werden stets Kasernen. Kennst du das Land, wo die Kanonen blü hn?

Du kennst es nicht? Du wirst es kennenlernen!

 

 

Kommentar

die Novemberrevolution (1918) war die grö ß te und bedeutsamste antiimperialistische Massenbewegung in Europa nach der Oktoberrevolution (1917) in Russland.

die Weimarer Republik – Bezeichnung fü r die erste deutsche Demokratie, die mit der Wahl zur Weimarer Nationalversammlung begann (1919) und mit dem Machtantritt des Faschismus (1933) endete.

das Dritte Reich – die Periode der Naziherrschaft in Deutschland (1933–1945)

 

Fragen zum Thema

1. Welche Themen verarbeitet Kellermann in seinen Werken?

2. Was bildet das Grundthema Remarques Schaffen?

3. Wie wird in Hesses Romanen die Entwicklung des Individuums gezeigt?

4. Welche Rolle spielt die Kritik in Tucholskys Schaffen?

5. Worauf beruht Kä stners Hauptbedeutung als Schriftsteller?


  Kapitel XXI

Die deutsche Literatur im Kampf gegen den Krieg I

Was sind das fü r Zeiten, wo ein Gesprä ch ü ber Bä ume fast ein Verbrechen ist, weil es ein Schweigen ü ber so viele Untaten einschließ t.

(Berthold Brecht)

 

 

1933, nach Hitlers Machtergreifung, begann ein heftiger Kampf gegen die Intellektuellen. In demselben Jahr haben die Nazis die Werke der deutschen Literatur vor der Berliner Universitä t verbrannt. Viele deutsche Schriftsteller, Kü nstler und Wissenschaftler, die mit der nationalsozialistischen Ideologie nicht einverstanden waren, mussten in die Emigration gehen. So fand ein deutsches Geistesleben bis 1945 im Wesentlichen im Ausland statt. Getrennt von ihren Lesern, warteten die verbannten und entflohenen Schriftsteller im Exil auf das Ende der Naziherrschaft, die sie nicht hatten verhindern kö nnen. Manche unter ihnen ertrugen dieses Dasein nicht und nahmen sich das Leben.

Die Exilliteratur entwickelte sich ohne das muttersprachliche Zentrum. Unter solchen Bedingungen kä mpften die deutschen Schriftsteller gegen den Nationalsozialismus.

 

Eugen Berthold Friedrich Brecht (1898–1956), der groß e deutsche Dichter und Dramatiker, wurde in Augsburg geboren. Hier besuchte Brecht auch die Schule. Nach dem Abitur (1917) ließ sich Brecht an der medizinischen Fakultä t der Mü nchener


Universitä t immatrikulieren. Sein Studium wurde von dem Ersten Weltkrieg unterbrochen.

Brecht hat sich schon frü h mit den theoretischen Fragen des Theaters befasst. Er arbeitete in Berlin als Theaterdramaturg und Regisseur. 1928 hatte der Dichter seinen ersten Erfolg mit der

„Dreigroschenoper“. Die Musik hat Kurt Weill geschrieben. Dieses Werk ist eine parodistische Entlarvung der kapitalistischen Gesellschaft. Das Stü ck spielt man seit

dieser Zeit immer wieder in vielen Theatern der Welt.

Seit 1933 begannen fü r Brecht die Jahre im Exil. Er lebte zunä chst in Skandinavien, spä ter in den USA. Zusammen mit den deutschen Schriftstellern Willi Bredel und Lion Feuchtwanger war er Redakteur der in Moskau erscheinenden literarischen Zeitschrift „Das Wort“.


Lange Jahre dauerte die obdachlose Existenz seiner Familie; seine Frau Helene Weigel war die bekannte


Eugen Berthold Friedrich Brecht


Schauspielerin, die beste Interpretin der Frauengestalten. In seinen Dramen in der Emigration schrieb Brecht einige seiner weltbekannten Theaterstü cke „Mutter Courage und ihre Kinder“ (1939) und „Leben des Galilei“ (1939).

1948 kam der Schriftsteller in seine Heimat zurü ck und grü ndete mit seiner Frau das weltberü hmt gewordene Berliner Ensemble.

Brechts kü nstlerische Gabe ist vielseitig. Er hat mehr als dreiß ig Theaterstü cke, etwa 1300 Gedichte und Lieder, drei Romane, mehr als 150 Prosaschriften geschaffen. Eine besondere Eigenschaft des gesamten Schaffens von Brecht besteht darin, dass er seine Helden, „die kleinen Menschen“, sehr lieb hat.

Sein Werk ist in ü ber 50 Sprachen ü bersetzt, 300 000 Exemplare werden jä hrlich herausgegeben. Und Brecht ist nach wie vor fü hrend auf den Spielplä nen deutscher Theater.


Die Geschichte von der Mutter Courage

Das Stü ck „Mutter Courage und ihre Kinder“ schrieb Brecht zu Beginn des Zweiten Weltkrieges (1939) in Schweden. Das Gedicht enstand 1950.

 

Es war einmal eine Mutter War Mutter Courage genannt

Sie zog im Dreiß igjä hrigen Krieg Als Hä ndlerin durch das Land.

 

Sie hatte keine Furcht vorm Kriege Wollt’ machen ihren Schnitt

Und nahm, dass sie auch was kriegten Ihre drei Kinder mit.

 

Ihr Ä ltster fiel, weil er ein Held war Der zweite, weil er zu brav

Die Tochter hatt’ ein zu gutes Herz Als sie die Kugel traf.

 

Im Gedicht gibt Brecht eine kurze Inhaltsangabe seines Stü cks. Dabei beschrä nkt er sich auf die Dinge, die ihm am Wichtigsten erscheinen.

Die Handlung des Stü cks ist in das 17. Jahrhundert verlegt, in die Zeit des 30-jä hrigen Krieges. „Courage“ ist der Deckname der Heldin (sie heiß t eigentlich Anny Fierling). Das franzö sische Wort

„courage“ bedeutet „Mut“. Mutter Courage ist eine alte Marketenderin, die mit ihrem Wagen von Ort zu Ort getrieben wird. Diese beherzte Frau verbindet alle ihre Hoffnungen mit dem Krieg. Sie glaubt, sich wä hrend des Kriegs ein Teil vom Kriegsgewinn zu verschaffen. Darin besteht der Grund ihrer Tragö die. Sie hat ihre Illusionen teuer bezahlt. Diese kluge, tapfere und geschickte Frau verliert alles, was sie im Leben hat, auch ihre drei Kinder, weil sie sich ihr Leben ohne Krieg nicht vorstellen kann. Mutter Courage geht von Verlust zu Verlust, am Ende bleibt sie in hoffnungsloser Einsamkeit.


Das Stü ck ist eine eindringliche Warnung vor der Illusion, man kö nnte „am Kriege seinen Schnitt machen“ oder selbst unbeschä digt davonkommen.

Mit dem Schicksal dieser Frau entlarvt der Schriftsteller die sinnlos zerstö rerische Gewalt des Krieges, der alles und alle vernichtet.

 

Hans Fallada (eigentlich Rudolf Ditzen ) (1893–1947) wurde als Sohn des Reichsgerichtsrats Wilhelm Ditzen in Greifswald geboren. Nachdem er das Gymnasium ohne Schulabschluss verlassen hatte, begann er eine Lehre in der Landwirtschaft. In den folgenden Jahren

arbeitete Fallada als Wirtschaftsinspektor, Journalist und Verlagslektor. Er begann schon 1933 zu schreiben. Der Roman

„Kleiner Mann – was nun? “ (1932) brachte Fallada Weltruhm ein. Er schildert das Leben eines kleinen Angestellten Pinneberg, der unter der Weltwirtschaftskrise (1929–1933) leidet. Die Arbeitslosigkeit stü tzt ihn in Depression, und als ein Polizist Pinneberg


vor  dem Schaufenster  eines Feinkostgeschä fts davonjagt, begreift der


Hans Fallada


Arbeitslose sich als vollkommenen Auß enseiter dieser Gesellschaft. Auf die Frage „Was nun? “ gibt es keine Antwort. Letzter Ort, wo der Held Ruhe findet, bleibt das Familienglü ck. Fallada zeigt eine detaillierte Gestalt des deutschen Kleinbü rgers in den Jahren vor der national-sozialistischen Machtü bernahme.

In dem Roman „Wer einmal aus dem Blechnapf frisst“ (1934) schildert Fallada das Schicksal eines ehemaligen Strafgefangenen, der vergeblich versucht, in ein „normales“ Leben zurü ckzufinden. Das Bedeutendste seiner Werke ist der Roman „Wolf unter Wö lfen“ (1937). Dieser         Roman, in    dem die Inflationszeit geschildert wird und eigentlich die Schuldigen an dem Elend des Volkes bloß gestellt werden, ist zum Bestand der Literatur des


kritischen Realismus in Deutschland zu rechnen. Als die Faschisten merkten, dass die gesellschaftskritische Aussage des Romans ihnen gefä hrlich werden kö nnte, ließ en sie das Buch aus dem Buchhandel verschwinden.

1947 verfasste der Schriftsteller den Roman „Jeder stirbt fü r sich allein“. Er veranschaulicht hier die Machtlosigkeit des Einzelnen gegenü ber dem Staat, aber auch den Mut Einzelner, zu ihren Werten zu stehen.

Aufgrund seiner Drogensucht stirbt Fallada in Berlin.

 

 

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