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Lyrisches Intermezzo. Morgens steh’ ich auf und frage. Wenn ich an deinem Hause. Der Brief, den du geschrieben




Lyrisches Intermezzo

Und wü ssten’s die Blumen, die kleinen, Wie tief verwundet mein Herz,

Sie wü rden mit mir weinen, Zu heilen meinen Schmerz.

 

Und wü ssten’s die Nachtigallen, Wie ich so traurig und krank, Sie ließ en frö hlich erschallen Erquickenden Gesang.

 

Und wü ssten sie mein Wehe, Die goldenen Sternelein,

Sie kä men aus ihrer Hö he, Und sprä chen Trost mir ein.

 

Die alle kö nnen’s nicht wissen, Nur Eine kennt meinen Schmerz:

Sie hat ja selbst zerrissen, Zerrissen mir das Herz.

 

Der Dichter ä uß ert seine Gefü hle in einer ausgesprochenen volkstü mlichen Form. Die goldenen Sternlein ist eines der Elemente der Volkstü mlichkeit im Gedicht.

Das Gedicht besteht aus vier Strophen und ist vorwiegend im Konjunktiv geschrieben. Die ersten drei Strophen sind parallel aufgebaut und haben die gleiche architektonische Struktur. Der


erste Satz jeder Strophe beginnt mit dem irrealen Bedingungssatz, in dem die Wü nsche des Dichters nicht in Erfü llung gehen kö nnen. Der Autor wendet sich in seinem Schmerz an die ihn umgebende Natur. Die Personifikation der Naturerscheinungen (Blumen, Nachtigallen, Sternlein) zeugen von der starken Bildhaftigkeit. Das Thema des Gedichtes bestimmt die Wortwahl. Es sind hauptsä chlich Wö rter aus dem Alltagsleben eines Menshen: Schmerz, weinen, krank, traurig, verwunden, das Herz. Die Wiederholung einzelner Wö rter und Wortgruppen ist eine verbreitete Erscheinung in der Volksdichtung.

Die nachstehenden Gedichte sind den verschiedenen Zyklen entnommen.

 

Morgens steh’ ich auf und frage

Morgens steh’ ich auf und frage: Kommt feins Liebchen heut’?

Abends sink’ ich hin und klage:

Aus blieb sie auch heut’.

 

In der Nacht mit meinem Kummer Lieg’ ich schlaflos, wach;

Trä umend, wie im halben Schlummer, Wandle ich bei Tag.

(„Junge Leiden“, 1817–1821)

 

 

Утром, встав, я вопрошаю: – Встречу ль ту, что мне мила? Грустным вечером вздыхаю: – И сегодня не пришла.

 

Ночью долгой, истомлённый, Я тоскую и не сплю,

Днём влюблённый, полусонный, Всё мечтаю, всё люблю.

(Константин Бальмонт)


Wenn ich an deinem Hause

Wenn ich an deinem Hause Des Morgens vorü bergehe,

So freut’s mich, du liebe Kleine, Wenn ich dich am Fenster seh’.

 

Mit deinen schwarzbraunen Augen Siehst du mich forschend an:

„Wer bist du, und was fehlt dir, Du fremder, kranker Mann? “

 

„Ich bin ein deutscher Dichter, Bekannt im deutschen Land.

Nennt man die besten Namen, So wird auch der meine genannt.

 

Und was mir fehlt, du Kleine,

Fehlt manchem im deutschen Land; Nennt man die schlimmsten Schmerzen, So wird auch der meine genannt“.

(„Die Heimkehr“, 1823–1824)

 

 

Когда выхожу я утром И вижу твой тихий дом,

Я радуюсь, милая крошка, Приметив тебя за окном.

 

Читаю в глазах чёрно-карих И в лёгком движении век:

– Ах, кто ты и что тебе надо, Чужой и больной человек?

 

– Дитя, я поэт немецкий, Известный в немецкой стране. Назвав наших лучших поэтов, Нельзя не сказать обо мне.


И той же болезнью я болен, Что многие в нашем краю. Припомнив тягчайшие муки, Нельзя не назвать и мою.

(Самуил Маршак)

 

 

Der Brief, den du geschrieben

Der Brief, den du geschrieben, Er macht mich gar nicht bang; Du willst mich nicht mehr lieben, Aber dein Brief ist lang.

 

Zwö lf Seiten, eng und zierlich! Ein kleines Manuskript!

Man schreibt nicht so ausfü hrlich, Wenn man den Abschied gibt.

(„Neue Gedichte“, 1844)

 

Меня ты не смутила,

Мой друг, своим письмом. Грозишь со мной всё кончить – И пишешь целый том!

 

Так мелко и так много… Читаю битый час…

Не пишут так пространно Решительный отказ!

(Аполлон Майков)

 

 

1830 brach in Frankreich die Julirevolution aus. Es war die Nachricht, auf welche Heine lange gewartet hat. Der Plan, nach Paris ü berzusiedeln, nahm feste Formen an. Er glaubte hier ein freies Wirkungsfeld zu finden.


Im Mai 1831 kam Heine in Paris an. Damit begann fü r ihn eine neue Lebens- und Schaffensperiode. Wenn aber Heine gehofft hatte, in Paris politische Freiheit zu finden, so sah er schon bald, dass seine Vorstellungen mit der realen Situation in Frankreich nicht ü bereinstimmten.

Bald ü berzeugte sich Heine, dass die Revolution dem Volke nichts gebracht hatte und nichts bringen konnte. Immer hä ufiger weilten seine Gedanken in Deutschland. Er erlebte ein heftiges Heimweh.

Der Dichter jedoch machte sich rasch mit dem gesellschaftlichen Leben in der groß en Stadt bekannt. Die damalige Metropole der bü rgerlichen Zivilisation gefiel ihm ü beraus mit ihrem weltoffenen Lebensstil: „Paris ist nicht bloß die Hauptstadt von Frankreich, sondern der ganzen Welt... “

Heine war mit einem der bedeutendsten Anhä nger des utopischen Sozialisten Saint-Simon bekannt, dessen Lehre einen groß en Einfluss auf ihn ausü bte. Einige Jahre spä ter kam Heine auch der revolutionä ren Arbeiterbewegung nahe. Da er Empfehlungen an den Baron Rothschild hatte, lernte er in dessen Hause auch einflussreiche bü rgerliche Politiker, Wirtschaftler und Angehö rige der Aristokratie kennen.

Sehr interessiert wandte sich Heine dem reichen literarisch- kü nstlerischen Leben in Paris zu. Er wurde mit den bedeutenden franzö sischen realistischen Romanschriftstellern Honore de Balzac und Victor Hugo, der Schriftstellerin George Sand, dem volkstü mlichen Liederdichter Pierre Jean de Beranger und den Musikern Franz Liszt, Frederic Chopin, Gioacchino Rossini, Hector Berlioz, Felix Mendelssohn bekannt. Der Dichter wurde in den Jahren in Paris von Alexander von Humboldt, dem ö sterreichischen Dramatiker Franz Grillparzer und dem dä nischen Mä rchendichter Hans Christian Andersen und von vielen deutschen Landsleuten besucht. Eine enge persö nliche Verbindung erlangte er mit dem jungen Karl Marx. Marx redete Heine zu, politische Gedichte zu schreiben mit der weiteren Verö ffentlichung. Und der Dichter schrieb satirische Werke auf den bayerischen Potentaten.


Heines Meisterwerk „Deutschland. Ein Wintermä rchen“ (1844) bildet den Gipfel der deutschen Freiheitsdichtung in der Zeit des Vormä rz. Dieses satirische Versepos sowie das Gedicht

„Die schlesischen Weber“ stellen den ideologischen und dichterischen Hö hepunkt seines Schaffens dar.

Anlass fü r das Schreiben „Deutschland. Ein Wintermä rchen“ war die erste Deutschland-Reise, die Heine nach dreizehn Jahren Pariser Exils im Spä therbst 1843 unternahm.

In seinem zeitkritischen Reisebericht verarbeitet der Dichter Eindrü cke seiner Reise. Die Hauptstationen, wo Heine reist, liegen in Aachen, Kö ln und Hamburg.

Das Straß enbild Aachens, der Stadt Karl des Groß en, wird vom preuß ischen Militä r beherrscht, dessen Uniform an das „Mittelalter“ erinnert und damit die reaktionä re Orientierung der preuß ischen Monarchie verrä t.

Kö ln ist als Hochburg des konservativen Katholizismus dargestellt, in der „die Flamme des Scheiterhaufens … Bü cher und Menschen verschlungen hat“.

Die letzte Station ist Hamburg, eine weltoffene Handelsstadt. Hamburg kann (nach Heines Meinung) nicht als Modell fü r ein besseres Deutschland dienen wegen ihrer Selbstgenü gsamkeit, ihrer Eitelkeit und ihrer Kommerzialitä t.

Heine kritisiert mit Spott den in Deutschland herrschenden Geist. Und dieser Spott ist beiß end, bitter und zugleich traurig. Man findet im Werk nicht bloß e Darstellung deutscher Zustä nde jener Zeit. Hier werden auch die groß en historischen Aufgaben, die vor dem deutschen Volke stehen, genannt. Die wichtigste ist aber der Umsturz der feudalen Gesellschaftsordnung. Heine trä umt von dem freien, demokratischen Deutschland ohne Kö nige und Kaiser und behauptet: „Wir wollen hier auf Erde schon das Himmelreich errichten“. Der Dichter erscheint als klarsichtiger und engagierter Politiker und Denker.

Die Folgen der beginnenden Industriellen Revolution fanden ihre Widerspiegelung in Heines Dichtung. In Schlesien, einem Gebiet des damaligen Deutschland, kam es zu einem Weberaufstand. Not und Elend der schlesischen Weber waren schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts bekannt geworden. 1844


spitzten sich die Ereignisse zu. Die bittere Not der Weber trieb sie zu einem verzweifelten Aufstand, der durch das preuß ische Militä r blutig niedergeschlagen wurde.

Das von Heine geschriebene Gedicht „Die schlesischen Weber“ (1844) wurde durch illegale Flugblä tter in Deutschland verbreitet, weil das Preuß ische Kammergericht das Gedicht verbot.

 

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