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Kommentar. Fragen zum Thema. Kapitel XVIII. Das Zeitalter des Realismus




Kommentar

Intermezzo (ital. ) ist in der Musik ein heiteres Zwischenspiel, Mittelteil eines dreiteiligen Klavierstü cks.

der Vormä rz – Bezeichnung fü r die Periode deutscher Geschichte, die der Mä rzrevolution von 1848 vorausging und sie vorbereitete.

James Mayer Rothschild (1792–1868) – einer der Sö hne der berü hmten Bankiersfamilie.

Alexander von Humboldt (1769–1859) – ein deutscher Naturforscher. Auf einer Forschungsreise nach Sü d-Amerika machte Humboldt eine Fü lle geographischer, botanischer und geologischer Entdeckungen.

 

Fragen zum Thema

1. Wie war die Rolle der deutschen Literatur in den 30-er Jahren?

2. Was wissen Sie ü ber Heines Jugendjahre?

3. Wovon handeln die Gedichte des „Buches der Lieder“?

4. Was kennzeichnet Heines franzö sische Periode?

5. Worin besteht der Hauptgedanke der politischen Lyrik von Heine?

6. Was ist der Grund Heines Sehnsucht in „Nachtgedanken“?


  Kapitel XVIII

Das Zeitalter des Realismus

Gott gab uns die Wirklichkeit, um darin zu leben und die Phantasie, um sie zu ertragen.

(Ilona Bodden)

 

 

Das 19. Jahrhundert stellte das glä nzende Bild eines unerhö rten wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und technischen Fortschritts dar. In Naturwissenschaft und Technik erschloss der Mensch die Krä fte der Wirklichkeit, unterwarf sie sich in nie geahnter Weise und machte sie sich dienstbar. Hinter dieser stü rmischen Entwicklung verbarg sich eine geistige und materielle Krise. Sie war nicht nur die Krise des Industriearbeiters, der seelisch und materiell zu Grunde zu gehen drohte, sondern auch die Krise der europä ischen Kultur, die zur Katastrophe des Ersten Weltkrieges gefü hrt hatte.

Die Kunst- und Literaturepoche des Realismus ist noch schwieriger abzugrunden als andere Epochen. Kü nstler und Schriftsteller befinden sich noch in starker Abhä ngigkeit von Klassik und Romantik.

Unter literarischem Realismus versteht man die mö glichst weitgehende Ü bereinstimmung zwischen der vom Dichter dargestellten Wirklichkeit und der Wirklichkeit, die man im Leben erfä hrt. Berthold Brecht erlä utert: „Realistisches Schreiben kann man vom nicht realistischen nur dadurch unterscheiden, dass man es mit der Realitä t selbst konfrontiert, die es behandelt“.

Mit der Periode des Vormä rz beginnt die Hinwendung der Literatur und Kunst zur gesellschaftlich-politischen Wirklichkeit. Die Zeit von 1849 bis 1895 gilt als die eigentliche Epoche des Realismus, in welcher der Roman zur bestimmenden Form wird.


Gottfried Keller (1819–1890), der grö ß te Dichter der Schweiz, zä hlt zu den bedeutendsten deutschsprachigen Dichtern des 19. Jahrhunderts. Er wurde in Zü rich geboren. Sein Vater starb frü h, und die Mutter musste den Jungen unter misslichen Bedingungen allein aufziehen. Eigentlich wollte Keller Maler werden. Nach einem unsteten Wanderleben, das ihn nach Mü nchen, Heidelberg und Berlin fü hrte, kehrte er 1855 nach Zü rich zurü ck, wo er als freier Schriftsteller lebte.

Keller schrieb Gedichte, Romane und zahlreiche bekannte und heute noch lesenswerte Novellen. In seinen Werken tritt er als bü rgerlicher Demokrat entschieden fü r geistige und politische Freiheit auf. Die Liebe zur Heimat und sein fester Glaube an die

gesunde Moral des einfachen Volkes machen den Schriftsteller nicht blind fü r die menschlichen Schwä chen seiner Landsleute: Raffgier, Egoismus, rü cksichtsloses Strebertum.

Kellers Hauptwerk wurde der Roman

„Der grü ne Heinrich“, in dem er den Lebens- und Entwicklungsweg des jungen Heinrich Lee darstellt. Viele Erlebnisse aus dem eigenen Leben hat Keller in Roman verarbeitet.


Gottfried Keller


Die Schilderung von Heinrich Lees Lebensweg gliedert sich               in       zwei


Abschnitte: Kindheit und Jugend, Aufenthalt in der Fremde und Heimkehr. Wegen der Farbe seines Wamses wird er der „grü ne“ genannt.

Der erste Abschnitt, in der Er-Form geschrieben (1854/55), ist die Geschichte eines gescheiterten jungen Kü nstlers, der an Gram stirbt, weil er sich am Tode seiner Mutter schuldig glaubt.

Im zweiten Abschnitt (1880) – der Dichter wä hlt jetzt die Form der Ich-Erzä hler – kommt der Held zu einem einfachen, pflichtbewussten Leben. Die Hauptidee des Romans besteht darin, dass der Mensch nur in sozialer Aktivitä t, in nü tzlicher Tä tigkeit den Sinn seines Lebens erfü llen kann. In der Wahl seiner


Helden ä uß ert sich Kellers Sympathie fü r Menschen einfacher Herkunft und Lebensart, die sich trotz materieller Dü rftigkeit ihre Menschenwü rde bewahren. „Der grü ne Heinrich“ ist in der Tradition des deutschen Entwicklungsromans geschrieben. Als Vorbild diente fü r Keller der Bildungsroman von Goethe „Wilhelm Meister“.

 

Berü hmt geworden ist die meisterhafte Novelle „Romeo und Julia auf dem Dorfe“. Zwei wohlhabende Bauern aus einem Dorf, deren Kinder Vrenchen und Sali glü cklich und sorglos miteinander gespielt hatten, geraten in Streit wegen eines angeblich herrenlosen Ackers zwischen ihren Feldern. Jahrelang hatten sie in stummen Einverstä ndnis den Acker beiderseits verengt, doch um den Besitz des Restes fü hren sie erbittere Prozesse und richten sich dabei gegenseitig zu Grunde.

Manz, Salis Vater, verlä sst als erster seinen Hof und wird Diebeshehler. Vrenchen Marti leidet unter der Tyrannei ihres Vaters, und es fä llt ihr schwer, sich ordentlich und reinlich zu kleiden. Die Welt der beiden Vä ter ist eine Sphä re des verwilderten Lebens, die Attribute bü rgerlicher Ordentlichkeit sind ins Unerreichbare verschwunden. Als Marti zufä llig das junge Paar ü berrascht, beginnt er Vrenchen zu misshandeln. Sali schlä gt ihn mit einem Stein ü ber den Kopf. Nach wochenlanger Krankheit wird Marti blö dsinnig und muss von Vrenchen in eine Anstalt gebracht werden. Gleichzeitig geht der Prozess um den Acker verloren, und Vrenchen muss ihr Vaterhaus verlassen. Das mö gliche Glü ck der Liebenden ist zerstö rt.

Erneut erscheint Sali. Nach einem gemeinsam verbrachten schö nen Tag wird den beiden bewusst, dass sie sich nicht mehr trennen kö nnen.

Kellers Novelle zeigt die bü rgerliche Welt, in der das Glü ck der beiden unmö glich ist. Es bleibt daher nur ein Weg, aus dieser Welt zu gehen. Ein am Flussufer angebundenes Boot wird den Liebenden zum „Brautbett“ und zum Todeslager.


Henri Theodor Fontane (1819–1898) stammte aus einer hugenottischen Apothekerfamilie. Der Dichter war zunä chst selbst Apotheker in Leipzig und in Berlin. Er wurde dann Journalist, Kriegsberichter, Theaterkritiker.

Fontane war ein vielseitiger Schriftsteller. Neben Gedichten Balladen, Romanen und Erzä hlungen schrieb er auch Reisebü cher wie die „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ (1862–1882). In dieser Reisebeschreibung schildert er seine Heimat und ihre Menschen, vor allem den Adel und das Bü rgertum.

Als beinahe Sechzigjä hriger beginnt Fontane seine Romane zu schreiben. In seinen Romanen behandelt der Autor kritisch die moderne Berliner Gesellschaft. Seine Menschenkenntnis und seine Lebensweisheit sind von skeptischem Humor

durchdrungen. Die Darstellung aller sozialen Klassen und Schichten wird zum Hö hepunkt des Realismus.

Im Roman „Frau Jenny Treibel“ (1892) ist Berlin der Schauplatz des Geschehens, zeitlich orientiert auf das Jahr 1871. Die Gesellschaftskritik des Dichters richtet sich gegen die Groß bourgeoisie, gegen deren Klassenmoral.

Frau Jenny Treibel, die Gattin des Fabrikanten, stammt aus der Familie


Henri Theodor

Fontane


eines kleinen Hä ndlers in Berlin. Jenny ist eine typische Reprä sentantin der


Neureichen, der Bourgeoisie. Geld ist entscheidend fü r sie. Jenny bildet sich ein, ein gefü hlvolles Herz und Sinn „fü r das Hö here“ zu haben. Das gesellschaftliche Ansehen ist fü r sie am wichtigsten, deshalb hat sie ihren Sohn an ein wohlhabendes Mä dchen verheiratet, obwohl er eine andere liebt. Der Sohn kann sich der Mutter gegenü ber nicht durchsetzen. Mit dieser Konfliktlö sung fü hrt Fontane die kritisch differenzierende Darstellung des Bü rgertums damaliger Zeit zu einer klaren Stellungnahme gegen die neue herrschende Oberschicht.


Fontanes groß er Altersroman „Effi Briest“ erschien 1895. Die diesem Roman zugrundeliegende Fabel ist eine Ehebruchsgeschichte, die ein wenig an Goethes Roman „Die Wahlverwandtschaften“ erinnert. Fontane gestaltet allerdings eine Dreieckbeziehung: eine Frau zwischen zwei sehr unterschiedlichen Mä nnern. Die ganz junge Effi, veranlasst von ihren Eltern, heiratet einen Jugendfreund der Mutter, den Baron von Innstetten. Der 38- jä hrige Baron passt wenig zu der lebenslustigen und auch leichtsinnigen Effi. Die Heirat mit dem Baron reiß t sie aus dem Paradies ihrer Kindheit. Sie zieht mit ihrem Mann in ein Stä dtchen, das ihr fremd ist. Als Frau findet sie sich in dieser Umgebung schlecht zurecht. Kein Verstä ndnis findet Effi bei ihrem Mann, der sich mehr seiner Karriere widmet. So lä sst sie sich, nicht aus Leidenschaft, sondern aus dem Gefü hl der Verlassenheit, in eine Affä re mit dem

„Damenmann“ Major von Crampas hineinziehen. Diese Affä re ist bald vorü ber. Nach sieben Jahren aber findet ihr Mann die Liebesbriefe seiner Frau. Der Baron tö tet Crampas im Duell und verstö ß t Effi. Und Effi, deren Lebenskraft gebrochen ist, wird von den Eltern zu Hause aufgenommen. Sie lebt aber nicht mehr lange. Das     Menschenunwü rdige der Eheschließ ung,      die Fragwü rdigkeit der sogenannten guten Partie, die karrieristischen Bestrebungen, der moralische Verfall des Junkertums, der Mangel an wahrer Menschlichkeit selbst innerhalb der Familie sind typische Erscheinungen der gesellschaftlichen Wirklichkeit, die

den Menschen zur Vernichtung fü hren.

 

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