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«Das klingt wie ein Programm», sagte der Alte.




13   «Es ist auch Mathematik», antwortete der Schriftsteller. «Man kö nnte sein Gegenteil im Bö sen konstruieren, wie man eine geometrische Figur als Spiegelbild einer andern konstruiert, und ich bin sicher, dass es auch einen solchen Menschen gibt – irgendwo –, vielleicht werden Sie auch diesem begegnen. Begegnet man einem, begegnet man dem andern. »

«Das klingt wie ein Programm», sagte der Alte.

«Nun, es ist auch ein Programm, warum nicht», sagte der Schriftsteller. «So denke ich mir als Gastmanns Spiegelbild einen Menschen, der ein Verbrecher wä re, weil das Bö se seine Moral, seine Philosophie darstellt, das er ebenso fanatisch tä te wie ein anderer aus Einsicht das Gute. »

Der Kommissä r meinte, man solle nun doch lieber auf Gastmann zurü ckkommen, der liege ihm nä her.

 

14   «Wie Sie wollen», sagte der Schriftsteller, «kommen wir auf Gastmann zurü ck (как вам угодно, – сказал писатель, – вернемся к Гастману), Kommissä r, zu diesem einen Pol des Bö sen (комиссар, к этому полюсу зла, der Pol – полюс). Bei ihm ist das Bö se nicht der Ausdruck einer Philosophie oder eines Triebes (у него зло не выражение философии или склонности, der Ausdruck – выражение; der Trieb – склонность, инстинкт), sondern seiner Freiheit: der Freiheit des Nichts (а выражение его свободы: свободы отрицания: «ничто»). »

«Fü r diese Freiheit gebe ich keinen Pfennig», antwortete der Alte (за такую свободу я не дам и пфеннинга, – ответил старик).

«Sie sollen auch keinen Pfennig dafü r geben», entgegnete der andere (Вы и не должны давать за нее пфеннинг = Вы так и должны к этому относиться, – возразил тот).

«Aber man kö nnte sein Leben daran geben, diesen Mann und diese seine Freiheit zu studieren (но можно посвятить свою жизнь изучению этого человека и этой его свободы). »

«Sein Leben», sagte der Alte (свою жизнь, – сказал старик).

Der Schriftsteller schwieg (писатель молчал). Er schien nichts mehr sagen zu wollen (казалось, он больше ничего не хочет сказать).

 

14   «Wie Sie wollen», sagte der Schriftsteller, «kommen wir auf Gastmann zurü ck, Kommissä r, zu diesem einen Pol des Bö sen. Bei ihm ist das Bö se nicht der Ausdruck einer Philosophie oder eines Triebes, sondern seiner Freiheit: der Freiheit des Nichts. »

«Fü r diese Freiheit gebe ich keinen Pfennig», antwortete der Alte.

«Sie sollen auch keinen Pfennig dafü r geben», entgegnete der andere. «Aber man kö nnte sein Leben daran geben, diesen Mann und diese seine Freiheit zu studieren. »

«Sein Leben», sagte der Alte.

Der Schriftsteller schwieg. Er schien nichts mehr sagen zu wollen.

 

15   «Ich habe es mit einem wirklichen Gastmann zu tun», sagte der Alte endlich (я имею дело с реальным Гастманом, – произнес наконец старик).

«Mit einem Menschen, der bei Lamlingen auf der Ebene des Tessenberges wohnt (с человеком, который живет под Ламлингеном в долине Тессенберга) und Gesellschaften gibt, die einen Polizeileutnant das Leben gekostet haben (и дает приемы, стоившие жизни лейтенанту полиции). Ich sollte wissen, ob das Bild, das Sie mir gezeigt haben (я должен знать, является ли тот образ, который вы мне нарисовали, zeigen – показывать), das Bild Gastmanns ist oder jenes Ihrer Trä ume (образом Гастмана или он Ваша фантазия: «образ ваших сновидений», der Traum – сновидение, мечта, фантазия). »

«Unserer Trä ume», sagte der Schriftsteller (наших сновидений, – сказал писатель).

Der Kommissä r schwieg (комиссар молчал).

«Ich weiß es nicht», schloss der Schriftsteller und kam auf die beiden zu, sich zu verabschieden (не знаю, – заключил писатель и подошел к ним, чтобы попрощаться), nur Bä rlach die Hand reichend, nur ihm (но руку протянул только Берлаху, только ему, reichen – подавать, протягивать): «Ich habe mich um dergleichen nie gekü mmert (меня подобное никогда не заботило, sich um etwas kü mmern – заботиться о чем-либо). Es ist schließ lich Aufgabe der Polizei, diese Frage zu untersuchen (в конце концов, это задача полиции, расследовать этот вопрос). »

 

15   «Ich habe es mit einem wirklichen Gastmann zu tun», sagte der Alte endlich. «Mit einem Menschen, der bei Lamlingen auf der Ebene des Tessenberges wohnt und Gesellschaften gibt, die einen Polizeileutnant das Leben gekostet haben. Ich sollte wissen, ob das Bild, das Sie mir gezeigt haben, das Bild Gastmanns ist oder jenes Ihrer Trä ume. »

«Unserer Trä ume», sagte der Schriftsteller.

Der Kommissä r schwieg.

«Ich weiß es nicht», schloss der Schriftsteller und kam auf die beiden zu, sich zu verabschieden, nur Bä rlach die Hand reichend, nur ihm: «Ich habe mich um dergleichen nie gekü mmert. Es ist schließ lich Aufgabe der Polizei, diese Frage zu untersuchen. »

 

Vierzehntes Kapitel

 

1     Die zwei Polizisten gingen wieder zu ihrem Wagen (оба полицейских снова направились к своей машине), vom weiß en Hü ndchen verfolgt, das sie wü tend anbellte, und Tschanz setzte sich ans Steuer (преследуемые белой собачонкой, яростно лаявшей на них, и Чанц сел за руль, verfolgen – преследовать; bellen – лаять; jemanden anbellen – лаять на кого-либо).

Er sagte: «Dieser Schriftsteller gefä llt mir nicht (он сказал: – этот писатель мне не нравится). »

Bä rlach ordnete den Mantel, bevor er einstieg (Берлах поправил пальто перед тем как сесть, ordnen – приводить в порядок; bevor – прежде чем, пока не). Das Hü ndchen war auf eine Rebmauer geklettert und bellte weiter (собачонка взобралась на ограду и продолжала лаять, klettern – влезать, карабкаться; die Rebe – виноград/ная/ лоза).

«Nun zu Gastmann», sagte Tschanz und ließ den Motor anspringen (теперь к Гастману, – заявил Чанц и включил мотор).

Der Alte schü ttelte den Kopf (старик покачал головой).

«Nach Bern. »

 

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