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3. Bedeutungsbeschreibungsverfahren (analytisch, holistisch). Determiniertheit der Bedeutung. Die Rolle der extra- und intralinguistischen Faktoren im Prozess der determination.




3. BEDEUTUNGSBESCHREIBUNGSVERFAHREN (ANALYTISCH, HOLISTISCH). DETERMINIERTHEIT DER BEDEUTUNG. DIE ROLLE DER EXTRA- UND INTRALINGUISTISCHEN FAKTOREN IM PROZESS DER DETERMINATION.

1) Die analytische Bedeutungsbeschreibung = die Semanalyse. Merkmale sind binä r.

 

konkret < --------alle Dinge------> abstrakt

                                                                               /      \

                                                                         belebt     unbelebt

                                                               /  \                          |           \

                                           menschlich nicht menschlich kü nstlich natü rlich

                                             / \              /     \

                                  weiblich mä nnlich weiblich mä nnlich

 

1. Kategorialseme: fü r Substantive - Gegenstä ndlichkeit, fü r Verben - Prozessualitä t, fü r Adjektive - Merkmalhaftigkeit.

2. Subkategotialseme: da sind die Seme konktret/abstrakt, belebt/unbelebt

3. Gruppenseme (Archiseme): Mensch: verwandt, Kind

4. Differenzialseme: verheitatet/unverheiratet, ä ltere/jü ngere Generation

Zu den ungelö sten Problemen gehö rt das Problem der mentalen Reprä sentation der Merkmale im mentalen Lexikon. Die Ab-grenzung des sprachlichen Wissens vom Weltwissen. Nicht immer weisen die Kategorien klare Grenzen auf.

die Pfü tze - лужа натурального происхождения

die Lache - лужи искусственные, напр. лужи крови, бензина

2) Die holistische (ganzheitliche, prototypische) Beschreibung – die Prototypentheorie. Nicht zerlegbare Bedeutungen. Sie besitzen keine eindeutigen Grenzen und kö nnen sich ü berschneiden. Da sind meist Alltagsbegriffe.

z. B. Wie kann man Spiele einordnen?

• gewinnen/verlieren, oder gibt's beim Squash?

• Geschick, es gibt aber Glü cksspiele

• Konkurrenz, aber Computerspiele spielt man allein

Der Prototyp ist die mentale Reprä sentation eines typischen Mitglieds einer Kategorie.

 

4. DIE MOTIVIERTHEIT DER BEDEUTUNG. DIE ARTEN DER BEDEUTUNGSMOTIVIERTHEIT. DIE MOTIVIERTHEITSMANIPULATION ALS WIDERSPIEGELUNG DER SOZIALEN ROLLE DER SPRACHE.

Die Motiviertheit (die Motivation) ist Merkmale, die wir fü r den Bezeichnungsprozess auswä hlen. Die Bedeutung der Einheiten, die wir zur Benennung benutzen, heiß t die Motivbedeutung.

- ohne lexikalische Grunde - dieses Zeichen kann in seine Formativ ein Abbild akustischer Merkmale des Bezeichnungsobjekts sein. Wauwau, das Bellen, mjauen, summen sind Onomatopoetika.  

- die Wortbildung – nach bestimmten Mustern. Die Benennungsmotive ermö glichen eine kategoriale Zuordnung. z. B. der Rasenmä her - газонокосилка. " Er" deutet auf den Machen, " Rasen" und " Mä her" sind die Merkmale, wofü r das Gerä t gedacht ist.

- Semantische Motivation - Metaphern, die Wege der Bedeutungsü bertragung.

Grad der Motiviertheit:

1. klar empfindlich - z. B. Tü rschloss, Tageslicht

2. ein relativ hohen Grad der Idiomatisierung, morphologisch-semantische Motivation - z. B. Groß mutter, Augenblick

3. der Zusammenhang mit den Bedeutungsmotiven nicht mehr erkennbar - etimologische Motivation. z. B. fertig

 

Ä hnlichkeit (Vergleich) zwischen 2 Begriffen ergibt die Metapher. z. B. die Schlange - lange Reihe wartender Menschen.

Eine unmittelbare Beziehung zwischen 2 Begriffen ergibt die Mytonimie, z. B. lokale Ü bertragung (die ganze Stadt), kausale Ü bertragung (ein kluger Kopf, er ist meine rechte Hand).

 

Auswirkungen der Motivwahl: orientierend z. B. Putzfrau, Putzkraft, Reinigungskraft, Raumpflegerin. — wir kö nnen das Zeitkolorit erkennen

desorientierend oder euphemistisch z. B. Nullwachstum - нулевой прирост, Nullarbeit - Arbeitslosigkeit,

 

Die manipulierende Funktion (in den Werbung/Massenmedien). z. B. dritte Zä hne, milde Haut, Arbeitsplä tze streichen, Arbeiter freisetzen, Arbeitsplä tze wegrationalisieren.

Die innere Form = das Motiv. Eine der Eigenschaften des Gegenstandes ist die innere Form des Wortes. Die Wahl des Merkmals wird vom ewigen Volksgeist bestimmt. Die Volksetymologie falsche Etymologie. Die Motivation hä ngt nicht von der Bildung der Wö rter und von ihrer genetishchen Verbindung ab, sondern von zufä lliger Angleichung dem Lautkö rper und der bedeutungbekannte Wö rter. Die neue semantische Motivierung entscheht in der Umgangssprache, dann dringt die neue Form in die Literatursprache und bedingt die wortbildende Form des Wortes und seine Rechtschreibung. z. B. " Laib" - каравай - " Laibkuchen"; " die Erle" - ольха - " der Erlkö nig" - falsche Ü bersetzung aus dä nnischem " Ellekö nig" - " Elfekö nig" - " Erlkö nig".

 

5. DIE SEMANTISCHE STRUKTUR DES WORTES. SEM UND SEMÄ M. DIE SEMANALYSE.

Die lexikalische Bedeutung hat 3 Komponenten:

1. denotative - bestimmte Erscheinung der objektiven Realitä t zu reprä sentieren

2. signifikative – verallgemeinernd

3. konnotative – Emotionalitä t durch Wortbildungsmittel: Affixe (z. B. " die Lauferei", " das Gelaufe" ), Komposita (" spindeldü nn" - тонкий как веретено). Konnotationen sind zusä tzliche ü ber Denotatsbilder und Bewertungen.  

Die Konnotationen verweisen auf:

a. die emotionalen Bedingungen des Wortgebrauchs. Eine Gesprä chssituation kann eine scherzhafte, ironische, spö ttische, zä rtliche abwertende Ä uß erungen fordern. (" das Fahrrad - der Drahtesel", " die Taube - das Tä ubchen" )

b. die kommunikative Ebene des Wortgebrauchs. (umg. " Bist du ü bergeschnappt? ", " Die Radieschen von unten wachsen sehen" ).

c. auf die Funktionsbereiche des Wortgebrauchs. Administrative Wö rter: " Postwertzeichen" (=" Briefmarke" ), " den Brief frankieren" (=" eine Marke aufkleben" ), " Pflanzgut".

d. die soziale Geltung des Wortgebrauchs (die Zugehö rigkeit zu einer sozialen Gruppe). (" Da fahr ich voll drauf ab. " - " Я от нее тащусь" ).

e. die regionale Bindung des Wortgebrauchs. Lexeme kö nnen regionalkonnotiert werden. (" Samstag - Sonnabend", " Mohrrü be - Karotte" )

f. die zeitliche Gebundenheit des Wortgebrauchs. (Wö rter kö nnen Informationen ü ber historischen Hintergrund geben, Archä ismen und Historismen).

g. politisch-weltanschauliche Bindung des Wortgebrauchs. (" Die Grü nen protestieren wieder. " " Die CDU - schwarz. " " Die Freien Demokraten - gelb. " )

Das Semä m ist ein Bedeutung des mehrdeutigen Wortes.
Das Sem ist die kleinste Bedeutungseinheit. Die Semanalyse – siehe die analytische Bedeutungsbeschreibung (Frage 3).

 

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