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Kommentar. Fragen zum Thema. Kapitel V. Die Epoche der Renaissance. Renaissance – Humanismus – Reformation




Kommentar

das „Nibelungenlied“. In Plattling (Bayern) werden Theatervorstel- lungen nach den Motiven des deutschen Epos veranstaltet. Als Schauspieler treten die Einwohner der Stadt auf.

Attila – (got. „Vä terchen“) – Kö nig der Hunnen seit 434, in der deutschen Sage Kö nig Etzel genannt. Attila war Alleinherrscher eines Groß reichs (Zentrum Ungarn). Nach seinem Tode lö ste sich sein Reich auf.

Richard Wagner (1813–1883) – bedeutender deutscher Dichter, Komponist und Musikwissenschaftler. Er hat 13 Opern komponiert. Als Grundlage dafü r dienten die Motive der deutschen Legenden und Sagen: „Der fliegende Hollä nder“ (1843), „Tannhä user“ (1845), „Lohengrin“ (1850), „Tristan und Isolde“ (1865), „Die Meistersinger von Nü rnberg“, „Der Ring der Nibelungen“, „Das Rheingold“ (1869), „Die Walkü re“ (1870), „Die Gö tterdä mmerung“ (1876), „Parsifal“ (1882).

 

Fragen zum Thema

1. Welchen Mythos legt der Dichter des „Nibelungenliedes“ seinem Werk zu Grunde?

2. Was vereinigt den Epos und den Minneroman? Welche Motive bestimmen das Handeln Kriemhilds und Hagens?

3. Welche Elemente des „Nibelungenliedes“ stammen aus der hochmittelalterlichen Zeit?


  Kapitel V

Die Epoche der Renaissance

Renaissance – Humanismus – Reformation

 

 

Wenn ich wü sste, dass morgen die Welt unterginge, wü rde ich heute noch ein Apfelbä umchen pflanzen.

(Martin Luther)

 

 

Im 15. Jh. beginnt in Europa eine Zeit des allgemeinen Aufschwungs. Das war die Zeit der grö ß ten progressiven Umwä lzung, die die Menschheit bis dahin erlebt hatte. Diese Zeit wird als die Epoche der Renaissance (der Wiedergeburt) und des Humanismus bezeichnet.

Renaissance, Humanismus und Reformation erwachsen aus der Sehnsucht des Menschen nach geistiger und religiö ser Erneuerung. Die Renaissance orientiert sich an der rö mischen Kunst, der Humanismus erweckt die antiken Philosophen, Historiker und Dichter zu neuem Leben, die Reformation zerstö rt die Einheit des Glaubens und macht die Bibelü bersetzung nach dem griechischen und hebrä ischen Urtext verbindlich.

Die Besonderheit der deutschen Renaissancebewegung ergab sich aus den politischen und ö konomischen Zustä nden, in denen sich das Land befand.

Um die Wende des 15. Jh. verschä rften sich die sozialen Widersprü che immer mehr. In den 90-er Jahren kam es im Sü dwesten Deutschlands zum Aufstand der Bauern, die geheime Gesellschaften organisiert hatten, denen sich auch nicht selten die Plebejer der Stä dte angeschlossen hatten. Die allgemeine


Unzufriedenheit wandte sich vor allem gegen die katholische Kirche als die Stü tze der feudalen Ordnung. Deshalb hatte der Kampf gegen die Kirche und den Papst einen politischen, sozialen und nationalen Inhalt und wurde zu einer national- politischen Bewegung, die als Reformation bezeichnet wurde und die im Deutschen Bauernkrieg 1525 ihren Hö hepunkt erreichte.

Ebenso wie ihre Zeitgenossen in anderen europä ischen Lä ndern benutzen die deutschen Humanisten die Kultur der Antike als Kampfmittel gegen die mittelalterliche Barbarei. Ein beliebtes Kampfmittel der deutschen Humanisten ist die Satire.

In dieser Zeit wä chst die Bedeutung der deutschen Prosa. Die Predigten, Sagen, historischen Anekdoten und ausfü hrlichen Erzä hlungen von den fantastischen Abenteuern der lustigen Ritter sind meistgelesene Literaturen.

Die bedeutendsten Humanisten des 16. Jh. waren Erasmus von Rotterdam, Martin Luther und Hans Sachs.

 

Der hervorragendste Humanist Europas war Erasmus von Rotterdam (1469–1536). Und obwohl er aus den Niederlanden stammte, spielte er eine groß e Rolle in der Entwicklung der deutschen Kultur.

Erasmus war durch seine humanistische Gelehrsamkeit bekannt. Er schrieb viele Bü cher und auch Kommentare zu seinen Ü bersetzungen der griechischen Philosophen und Schriftsteller ins Lateinische.

Sein Werk „Das Lob der Torheit“ (1509) ist eine publizistische Satire. Das Buch ist als ein Monolog der Gö ttin der Torheit geschrieben, die sich selbst lobt.


Diese Form des Eigenlobes stammt aus der Antike.


Erasmus

von Rotterdam


Im Vorwort wendet sich Erasmus an seinen Freund, den englischen Humanisten Thomas More, und an den Leser mit der


Bitte, seine Satire richtig zu verstehen, weil er die menschlichen Mä ngel tadelt, ohne auf Rang und Stand zu achten.

Der erste Teil des Werkes ist mehr humoristischer Art. In diesem Teil zeigt der Autor die Torheit als eine allgemeinmenschliche Macht, die in der Natur des Menschen liegt.

Der zweite Teil ist eine Beschreibung von verschiedener Arten der Torheit, wobei ihre sozialen Wurzeln oft aufgedeckt werden. Die Torheit beginnt von ihren Eltern und von ihrer Geburt zu erzä hlen. Dann spricht sie von den Groß en der Welt, die sich fü r Geld loben lassen, obwohl dieses Lob nichts als Lü ge ist. Die Torheit lobt sich bescheiden selbst. Und so geht dann der Redestrom mit Witz und Hohn weiter.

Erasmus hatte bedeutenden Einfluss auf das Geistesleben seiner Zeit und regte wesentlich Pä dagogik und Schulwesen an. Unterricht und Erziehung sollen dem kindlichen Fassungsvermö gen angepasst werden und ohne kö rperliche Strafen erfolgen.

 

Martin Luther (1483–1546) wurde als Sohn eines Bergmannes in Eisleben geboren. Er wandte sich erst dem Jurastudium zu, trat dann aber in das Augustinerkloster in Erfurt ein. Nach seinem Theologiestudium erhielt er einen Lehrstuhl fü r Moralphilosophie an der Universitä t Wittenberg.  Hier

promovierte er zum Doktor der Theologie und wurde Professor fü r Bibelerklä rung. 1517 erfolgte an der Schlosskirche zu Wittenberg Luthers Thesenanschlag gegen den Ablasshandel. Kirchliche Institutionen versuchten den Reformator zum Schweigen zu bringen. Luther verfasste seine berü hmten Streitschriften „An den christlichen Adel deutscher Nation“ und „Von der Freiheit eines Christenmenschen“. Auf dem


Martin Luther


Reichstag zu Worms sollte Luther seine Lehre widerrufen. Er tat es nicht. Die


Kirche erklä rte ihn fü r vogelfrei. Der Kurfü rst Friedrich der Weise von Sachsen rettete Luther und brachte ihn auf die Wartburg bei Eisenach in Sicherheit. Hier begann Luther sein groß es literarisches Werk, die Ü bersetzung der Bibel ins Deutsche. Der ganze Bibeltext (das Alte Testament und das Neue Testament) wurde in die deutsche Sprache ü bersetzt.

Luthers Sprache entstand aus Dialekten der Siedler aus dem nieder-, mittel- und oberdeutschen Raum. Diese Sprachform erfü llt er mit dem Geist, dem Wortschatz, der Anschaulichkeit und Schlichtheit der Volkssprache. Durch seine Bibelü bersetzung und die reformatorischen Schriften wurde Luther zum Wegbereiter der neuhochdeutschen Schriftsprache. Er verwendet viele neue Wö rter und Begriffe (z. B. „Lü ckenbü ß er“,

„Mö rdergrube“), Redewendungen (z. B. „das tä gliche Brot“), bildhafte Vergleiche (z. B. „seine Hä nde in Unschuld waschen“) sowie eine Fü lle von Sprichwö rtern und geflü gelten Worten.

Luther galt als der Schö pfer der evangelischen Kirchenlieder, die die aktive Beteiligung der Gemeinde am Gottesdienst ermö glichten.

 

Mit dem Wachstum der Stä dte entwickelte sich auch das Bü rgertum. Die Ritter sanken zu Raubrittern. Es verschwanden die Minnelieder. Der Kampf der Stä dte um ihre Unabhä ngigkeit von den Feudalherren rief auch eine antifeudale Literatur hervor. Diese neue Literatur unterschied sich von der hö fischen durch Inhalt und Form. Zur Literatur dieser Zeit gehö ren auch die Lieder der Handwerker, bekannt unter dem Namen Meistersang. Es entstanden viele Meistersingerschulen, in denen die Handwerker der deutschen Stä dte „Verse schmieden“ lernten. Sie schlossen sich zusammen, dichteten und sangen vor allem geistliche Lieder. Die Mitglieder der Meistersingerschulen mussten durch Prü fungen ihr angelerntes Kö nnen zeigen, erst dann konnten sie in die Zunft der Meistersinger aufgenommen werden.


Einer der bedeutendsten Meistersinger dieser Zeit war Hans Sachs (1494–1576). Er wurde als Sohn eines Schneidermeisters in der freien Reichsstadt Nü rnberg geboren. Von seinem siebenten Jahre an besuchte er eine der von Mö nchen geleiteten Lateinschulen seiner Vaterstadt. Hier erfuhr er von den geographischen Entdeckungen, die in jenen Jahrzehnten auf der Suche nach neuen Seewegen gemacht wurden. Er begann auch die Schriften

der zeitgenö ssischen Humanisten und Ü bersetzungen antiker Gelehrter und Dichter zu lesen. Gleichzeitig nahm er bei einem Webermeister Unterricht in den Grundlagen der Meistersingerkunst.

Mit 15 Jahren kam er, da er ein Handwerkersohn war, zu einem Schuhmacher in die Lehre. Nach Handwerkerbrauch begab sich der


siebzehnjä hrige Schuhmachergeselle Hans Sachs fü r einige Jahre auf die


Hans Sachs


Wanderschaft. Er kam durch viele Stä dte und Dö rfer und lernte so Land und Leute nä her kennen. Nebenbei wirkte er an vielen Singschulen mit. In Frankfurt am Main legte Hans Sachs die

„poetischen Examina“ ab und wurde in die Zunft der Meistersinger aufgenommen.

Heimgekehrt, wurde Hans Sachs 1520 Meister der Schuhmacherzunft und grü ndete seine eigene Werkstatt. Obwohl er sich bis an sein Lebensende mit Stolz einen Schuhmacher nannte, rü ckte das Handwerk mit den Jahren fü r ihn immer mehr in den Hintergrund. Er entfaltete eine reiche literarische Tä tigkeit.

Hans Sachs ä uß erte seine Stellungnahme in Fragen der kirchlichen Reformation und des sozialen und politischen Kampfes seiner Zeit nicht offen, blieb aber fü r immer ü berzeugter Anhä nger Luthers und ü bernahm von ihm auch die konservative Einstellung zur Bauernrevolution.


Hans Sachs verfasste ü ber 4000 Meisterlieder, etwa 200 dramatische Werke und ü ber 1500 Schwä nke. Hochbetagt starb er im Alter von 82 in seiner Vaterstadt.

Dieser Dichter hat sich fast in allen literarischen Gattungen des

16.  Jahrhunderts  versucht  und  in  einigen  von  ihnen  das Hö chstmaß erreicht: im Meistersang, Versschwank und Fastnachtspiel.

 

Hans Sachs beobachtete die bunte Vielfalt seiner Umwelt und fü hrte sie seinen Lesern in den Schwä nken vor.

Die Gestalten aus jener Zeit sind Ritter und Landsknechte, Bischö fe und Mö nche, Gelehrte und fahrende Schü ler, Handwerker und andere Bü rger, Adelsherren und Bauern, Hausfrauen und Dienstmä gde. All diese typischen Gestalten werden mit gutmü tigem Humor dargestellt. Oft aber ist in den Schwankdichtungen von Sachs auch eine versteckte Kritik an gesellschaftlichen Missstä nden zu fü hlen.

Der Schwank „Das Schlaraffenland“ (1530) enthä lt eine ziemlich scharfe, wenn auch wiederum versteckte Kritik an der feudalen Gesellschaftsordnung. Hinter dem mä rchenhaften Land, von dem hier die Rede ist, steckt eigentlich nichts Anderes als das Deutschland des 16. Jahrhunderts:

 

Ein Gegend heiß t Schlaraffenland Den faulen Leuten wohl bekannt.

 

Wer hier „gern arbeitet mit der Hand, dem verbietet man das Schlaraffenland“. Wer nichts versteht und nichts lernen will, „der kommt im Land zu groß en Ehren“. „Wer als der Faulste wird erkannt, der ist Kö nig in dem Land“. Wer sich wild und grob benimmt, „aus dem macht man im Land einen Fü rsten“. „Wer tö lpisch ist und nichts kann, der ist im Land ein Edelmann“.

Indem der Dichter das mä rchenhafte Traumland humorvoll schildert, reiß t er dem regierenden deutschen Adel seine glanzvolle Hü lle herunter und lä sst ihn in seiner wahren Gestalt als parasitä re Schicht der Bevö lkerung erscheinen.


Da sind einige Auszü ge aus dem „Schlaraffenland“:

 

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