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Fragen zum Thema. Kapitel VI. Das Volksbuch




Fragen zum Thema

1. Welche gemeinsamen Grundzü ge weisen Renaissance, Humanismus und Reformation auf? Worin besteht die Besonderheit der deutschen Renaissancebewegung?

2. Was kritisiert Erasmus von Rotterdam in seinem Werk „Lob der Torheit“?

3. Worin besteht Luthers Verdienst als Reformator?

4. Was wissen Sie ü ber die Entstehung des Meistersangs?

5. Was wissen Sie ü ber das Leben und Schaffen von Hans Sachs?

6. Wodurch ist der Schwank gekennzeichnet? Warum sieht Sachs seine Heimat als „Schlaraffenland“?

7. Welches Volksfest wird als Fastnachtspiel bezeichnet?


  Kapitel VI

Das Volksbuch

Bü cher sind die Hü llen der Weisheit, bestickt mit den Perlen der Worte.

(Mosche Ibn Esra)

 

Mitte des 16. Jh. erwachte wieder das Interesse an den Volksbü chern. Der Deutsche Bauernkrieg am Anfang des 16. Jh. und die Reformierung der Kirche durch Martin Luther hatten die deutschen Bauern und Handwerker zu selbstä ndigem Denken und Handeln erweckt. Das Volk verlangte jetzt nach elementarem Wissen und Bü chern, die seiner Bildungsstufe und seinen Interessen entsprachen. Die Erfindung der Buchdruckerkunst durch Johann Gutenberg machte es mö glich, das Bedü rfnis nach Wissen in gewissem Maß e zu stillen.

Johann Gutenberg (1394/98–1468) wurde als Sohn eines vornehmen Bü rgers in Mainz geboren. Noch zu seinen Lebzeiten entstanden in vielen deutschen Stä dten Druckereien.

Erst als Gutenberg fast 70 Jahre alt wurde, verdiente er ö ffentliche Anerkennung, und der Bischof von Mainz bewilligte ihm eine kleine Rente. Auf einer Gedenktafel in Mainz, wo Gutenberg gestorben war, kann man heute die Worte lesen: „Hier auf dem grü nen Berge wurde die Kunst des Buchdruckes erfunden, von hier aus verbreitete sich das Licht in die Welt“.

 

Zu den Quellen der Volksbü cher gehö ren hochmittelalterliche Epen, franzö sische Liebesnovellen, lateinische Heiligenlegenden, antike Sagen und Tierfabeln. Die Bü cher waren zum Teil aus


fremden Sprachen ü bersetzt, zum Teil waren es Neubearbeitungen alter deutscher Sagen. All diese fü r den geistigen Bedarf des einfachen Mannes bestimmten Bü cher des

16. Jh. werden in der deutschen Literaturgeschichte als Volksbü cher bezeichnet.

Das deutsche Volksbuch ist inhaltlich und seiner Form nach aus den Schwanksammlungen erwachsen. Wä hrend aber in den Schwanksammlungen einzelne unzusammenhä ngende Episoden aus dem Leben von Menschen der verschiedensten Bevö lkerungsschichten aneinandergereiht sind, so lagern sich in den scherzhaften Volksbü chern die Geschichten oft um einen Helden oder um eine bestimmte Gruppe von Menschen. Besonders betont zu werden verdient hier, dass es der Mann aus dem Volke war, der dabei allmä hlich in den Vordergrund rü ckte und zur literarischen Gestalt des Volksbuches wurde.

 

Unter den Volksbü chern sind besonders die scherzhaften Bü cher hervorzuheben, und zwar das Volksbuch von „Till

Eulenspiegel“ und das von den

„Schildbü rgern“ (das „Lalebuch“). Beide Bü cher kö nnten einen groß en Teil der deutschen Literatur beschä men, so reich sind sie an Witz und Natü rlichkeit, an gutmü tigem Humor und beiß endem Spott.

Mit der ersten Ausgabe des „Till Eulenspiegel“ in Straß burg (1515) erschien das erste deutsche Volksbuch. Allerdings hatte es auch in frü heren Zeiten Bü cher gegeben, die


Titelblatt der ä ltesten erhaltenen Ausgabe des

„Eulenspiegel“, 1515


von den Streichern lustiger und listiger Schelme erzä hlten. Doch knü pfte das erste Volksbuch nicht nur an literarische Tradition an.


Till Eulenspiegel, die Hauptfigur einer anonym, um 1450 in

Braunschweig entstandenen Schwanksammlung, soll im 14. Jh.


wirklich gelebt haben. Wie erzä hlt wird, war Till der Sohn eines Bauern aus Mö lln, einem Orte sü dlich von Lü beck. Er ist als Handwerker und Landstreicher viel gewandert und ist durch seine tollen Streiche und seine Spottlust berü hmt geworden.

In diesem Buch verhö hnt und verspottet Till die falschen Lebensnormen und moralischen Grundsä tze einer scheinheiligen Gesellschaft. Mit gesundem Menschenverstand entlarvt er die Prahlerei des Adels, die Habgier und Genuß sucht der Geistlichkeit, die Geldgier des Bü rgertums. Auf seinen abenteuerlichen Fahrten durch viele deutsche Lä nder foppt und betrü gt Eulenspiegel alle, ob einfache Pfaffen oder Bischö fe, ob Grafen oder Bauern, ob Handwerksmeister oder Lehrlinge, sogar ü ber den Papst in Rom macht er sich lustig. Aus dem anonymen Volksbuch von Till Eulenspiegel spricht die Stimme des Volkes selbst: derb, krä ftig, voller Witz und Lebenszuversicht.

Mit der Zeit wurde Tills Lebenslauf zur Legende. Um seinen Namen sammelte sich alles, was im Volke an lustigen Schelmenstreichen in Schwä nken und Anekdoten im Umlauf war. Mit seinem Namen verknü pft, sind diese Schwä nke bis auf den heutigen Tag lebendig geblieben.

 

Wenn „Till Eulenspiegel“ am Anfang der Zeit des Volksbuches steht, so stehen „Die Schildbü rger“ (1596) am Ausgang dieser Zeit. In „Eulenspiegel“ ranken sich die Episoden um eine Gestalt, in den „Schildbü rgern“ aber ist es das Leben und Treiben der ganzen Bevö lkerung einer lä ndlichen Kleinstadt. „Die Schildbü rger“ wird als das Narrenbuch bezeichnet. Das Buch stellt aneinandergefü gte Geschichten dar. Der anonyme Autor, der diese Geschichten gesammelt, bearbeitet und zum Teil selbst ausgedacht hat, verspottet in geistreicher Weise das oft tö richte Denken und Handeln der deutschen Bü rger in den mittelalterlichen Kleinstä dten der winzigen Feudalstaaten.

Die Schildbü rger stammen von einem griechischen Weisen ab. Ihre Weisheit macht die Schildbü rger so berü hmt, dass sie


von Kö nigen und Fü rsten, die ihren Rat hö ren wollen, in verschiedene Lä nder berufen werden. Mit der Abwesenheit der Mä nner geht es aber mit der Wirtschaft zu Hause schlecht. Die Frauen berufen ihre Mä nner dringend zurü ck. Und damit sie ihrer Weisheit wegen ihre Familien nicht verlassen, beschließ en die Schildbü rger, auf den Rat des Weisesten unter ihnen, von nun an sich als Narren zu benehmen. Und seither regiert in Schilda die Narrheit: die Bü rger bauen das dreieckige Rathaus und vergessen dabei die Fenster, oder sie sä en Salz aus, weil sie Salz ernten wollen, oder sie sitzen einmal im Kreise zusammen und beim Aufstehen kö nnen sie ihre eigenen Beine nicht wieder finden. Diese und ä hnliche Torheiten begehen die Schildbü rger tagaus, tagein. Am Ende zerstö ren sie sogar durch Feuer ihre eigene Stadt, weil sie eine Katze verfolgen, die ihnen hö chst gefä hrlich vorkommt. Dann ziehen sie in alle Welt, um dafü r zu sorgen, „dass die Klugheit nicht ü ber Hand nimmt“.

 

Einen der bedeutendsten Abschnitte der Volksliteratur bilden die  Volkslieder.  In  der  zweiten  Hä lfte  des  13.  Jahrhunderts verstummt allmä hlich der ritterliche Minnesang. Dagegen findet das bis dahin nur selten in Erscheinung getretene Volkslied immer stä rkere Verbreitung und entfaltet sich im 15. und 16. Jahrhundert zu seiner vollen Blü te.

Das Volkslied ist fast immer die individuelle Schö pfung eines Dichters. Und doch ist es meistens anonym. Ein Gedicht wird dadurch zum Volkslied, dass es von dem Volke mit besonderer Liebe aufgenommen wird, weil es in der Form und vor allem im Inhalt dem Fü hlen und Denken des Volkes entspricht.

Schon im 14. Jahrhundert erzä hlt eine deutsche Chronik von Liedern, die vom Volke auf den Straß en und in Wirtshä usern gesungen wurden. Das Volkslied entsteht als Klassenlied der Bauern, Hirten, Handwerker, Landsknechte, Ritter, fahrender Schü ler, Seeleute. Sie singen von der Schö nheit der Natur und des Menschen, vom Leben und Tod, von schwerer Arbeit und frö hlicher Geselligkeit, von Krieg und Frieden. Alles, was an


Erlebnissen und Gefü hlen, an Erfahrung und Lebensweisheit im Volke lebendig ist, klingt in den Volksliedern wieder.

Besonders zahlreich sind die Liebeslieder, in denen von Baum und Blume, Liebe und Treue, Abschied und Wiedersehen gesungen wird. Diesen Liedern ist tiefe Innerlichkeit, unaufdringliche Schö nheit eigen. Meist werden hier die tragischen Schicksale der Liebenden besungen, die infolge von Standesunterschieden, Familienzwistigkeiten oder Kriegsnö ten nicht zusammen kommen kö nnen.

Das Volkslied kennt keine hö fischen Regeln fü r den „feinen Ton“. Es hat einen demokratischen Charakter und bevorzugt einfache Reime und klaren Strophenbau. Die mehrhaften Wiederholungen bestimmter Bilder und Motive sind fü r die Volkslieder kennzeichnend. All diese Eigenschaften haben dem Volkslied Unsterblichkeit verliehen und seine entscheidende Einwirkung auf das Schaffen der deutschen Lyriker bedingt.

Hier sind einige Volkslieder aus dem 15. und 16. Jahrhundert.

 

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