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Mailied. Майская песня. Willkommen und Abschied. Свидание и разлука




Mailied


Wie herrlich leuchtet Mir die Natur!

Wie glä nzt die Sonne! Wie lacht die Flur!

 

Es dringen Blü ten Aus jedem Zweig

Und tausend Stimmen Aus dem Gesträ uch

 

Und Freud’ und Wonne Aus jeder Brust.

O Erd’, o Sonne! O Glü ck, o Lust! O Lieb’, o Liebe!


So golden schö n, Wie Morgenwolken Auf jenen Hö hn!

 

Du segnest herrlich Das frische Feld, Im Blü tendampfe Die volle Welt.

 

O Mä dchen, Mä dchen, Wie lieb’ ich dich!

Wie blickt dein Auge! Wie liebst du mich!

So liebt die Lerche Gesang und Luft,


Und Morgenblumen Den Himmelsduft,

 

Wie ich dich liebe Mit warmem Blut, Die du mir Jugend Und Freud' und Mut


Zu neuen Liedern Und Tä nzen gibst. Sei ewig glü cklich, Wie du mich liebst!


 

Майская песня


Всё нежит взоры, Всё нежит слух, Блистает солнце, Смеётся луг.

 

Я вижу ветви, Полны цветов, Я слышу птичек Из-за кустов.

 

Восторг и нега Теснятся в грудь;

О счастье, счастье, Продлись, пробудь!

 

Не ты ли это, Любовь, любовь, Одела жизнью Природу вновь,

 

Благословила Луг молодой И расцветила

Весь круг земной.


О дева, как я Люблю тебя!

Как взор твой светел! Люби меня!

 

Как сладко птичке Поутру петь

Иль пышной розе Зарёй алеть,

 

Так сладко, дева, Тебя любить, Тобой воскреснуть, Тобою жить.

 

Ты оживила Мои мечты!

Будь век счастлива, Как любишь ты!

(Афанасий Фет)


In kurzen Versen gestaltet der Dichter Frü hlingsfreude, Lebenswonne, Liebesglut. Nie vorher in der deutschen Lyrik war das Leben so stü rmisch bejaht worden wie in diesem Frü hlings- und Liebeslied des 22-jä hrigen Studenten Goethe.

Inmitten der Natur steht der Dichter, ein dem Weltall offenes, jubelndes „Ich“. Die Sonne, die Erde, die kleinste Blü te an dem Zweig und die feinste Vogelstimme sind fü r den Dichter eng miteinander verbunden, sind einander gleich, denn sie sind in einem alles umfassenden Gefü hl hö chster Lebensfreude inbegriffen. Das absolute Gesetz des Weltalls heiß t Liebe. Es ist die gleiche Liebe, die den Jü ngling mit dem Mä dchen vereinigt, die auch alle Lebewesen und alle Krä fte der Natur durchdringt. Die Liebe ist der Anfang jeder schö pferischen Kraft.

Seiner Form nach nä hert sich das Gedicht der Tradition des Volksliedes. Das Versschema ist ä uß erst einfach und volkstü mlich.

Das Gedicht „Willkommen und Abschied“ (1771) gehö rt auch zu den „Sesenheimer Liedern“.

 

Willkommen und Abschied

Es schlug mein Herz, geschwind zu Pferde! Es war getan fast eh gedacht.

Der Abend wiegte schon die Erde, Und an den Bergen hing die Nacht; Schon stand im Nebelkleid die Eiche, Ein aufgetü rmter Riese, da,

Wo Finsternis aus dem Gesträ uche Mit hundert schwarzen Augen sah.

 

Der Mond von einem Wolkenhü gel Sah klä glich aus dem Duft hervor, Die Winde schwangen leise Flü gel, Umsausten schauerlich mein Ohr; Die Nacht schuf tausend Ungeheuer,

Doch frisch und frö hlich war mein Mut: In meinen Adern welches Feuer!

In meinem Herzen welche Glut!


Dich sah ich, und die milde Freude Floß von dem sü ß en Blick auf mich; Ganz war mein Herz an deiner Seite Und jeder Atemzug fü r dich.

Ein rosenfarbnes Frü hlingswetter Umgab das liebliche Gesicht,

Und Zä rtlichkeit fü r mich – ihr Gö tter! Ich hofft es, ich verdient es nicht.

 

Doch ach, schon mit der Morgensonne Verengt der Abschied mir das Herz:

In deinen Kü ssen welche Wonne! In deinem Auge welcher Schmerz!

Ich ging, du standst und sahst zur Erden, Und sahst mir nach mit nassem Blick:

Und doch, welch Glü ck geliebt zu werden! Und lieben, Gö tter, welch ein Glü ck!

 

Свидание и разлука

Душа в огне, нет силы боле, Скорей в седло и на простор! Уж вечер плыл, лаская поле, Висела ночь у края гор.

Уже стоял, одетый мраком, Огромный дуб, встречая нас, И тьма, гнездясь по буеракам, Смотрела сотней чёрных глаз.

 

Исполнен сладостной печали, Светился в тучах лик луны, Крылами ветры помавали, Зловещих шорохов полны.

Толпою чудищ ночь глядела, Но сердце пело, нёсся конь, Какая жизнь во мне кипела, Какой во мне пылал огонь.


В моих мечтах лишь ты носилась, Твой взор так сладостно горел, Что вся душа к тебе стремилась И каждый вздох к тебе летел.

И вот конец моей дороги, И ты, овеяна весной,

Опять со мной! Со мной! О боги! Чем заслужил я рай земной?

 

Но – ах! – лишь утро засияло, Угасли милые черты.

О! Как меня ты целовала,

С какой тоской смотрела ты.

Я встал, душа рвалась на части, И ты одна осталась вновь…

И всё ж любить – какое счастье! Какой восторг – твоя любовь!

(Николай Заболоцкий)

 

Frü hling und Liebe flossen in eins zusammen, bewirkten ein ü berströ mendes Befreiungs- und Glü cksempfinden. Alles, was eigentlich die Handlung des Gedichtes ausmacht, ist nur knapp angedeutet. Das Geschehen ist aus wenigen Worten zu erschließ en:

– Austritt in der Abenddä mmerung,

– Begegnung mit der Geliebten,

– Abschied am Morgen.

Liebe ist hier nicht wie in anderen Zeitgedichten kokettes Spiel oder bloß es Abenteuer. Der ganze Mensch ist von ihr ergriffen. Das Liebesgefü hl und die Sehnsucht nach der Geliebten bestimmen sein Handeln.

Die Natur wird zum Ausdruck der inneren Gefü hle des Reiters. Er empfindet die ihm drohende Natur als groß e Bewä hrungsprobe:

 

Wo Finsternis aus dem Gesträ uche Mit hundert schwarzen Augen sah.

Die Nacht schuf tausend Ungeheuer…


Die Natur, vom Dichter personifiziert, stellt sich dem Streben, schnell zur Geliebten zu kommen, entgegen: zuerst die Eiche, groß wie ein „aufgetü rmter Riese“. Die Ü bertreibung (Hyperbel) wird zum wirkungsvollen Mittel, Gefü hle auszudrü cken. Das lyrische „Ich“, seine kü hne Entschlossenheit, seine vorwä rtsstü rmende Tatkraft ü berwindet alle Gefahren. Mit zunehmender Nacht wird die Landschaft fü r den nä chtlichen Reiter immer bedrohlicher. Der wiederholte Gebrauch des Adverbs „schon“ signalisiert die wachsende Spannung.

Mit der dritten Strophe erreicht das Gedicht seinen Hö hepunkt. Endlich sieht der Dichter seine Geliebte.

Goethes Gedicht erweist sich als typisches Beispiel fü r die Lyrik der Empfindsamkeit. Mit einfachen, doch tief ergreifenden Worten drü ckt Goethe sein Gefü hl der Liebe und des Trennungsschmerzes aus:

 

In meinen Adern welches Feuer! In meinem Herzen welche Glut!

In deinen Kü ssen welche Wonne! In deinem Auge welcher Schmerz!

 

Seine Liebe betrachtet der Autor nicht als irdisches Gefü hl, sondern als etwas Himmlisches, etwas Heiliges, was nur fü r Gö tter typisch ist.

 

1772 ging Goethe als Referendar ans Reichskammergericht nach Wetzlar. Seine schmerzlichen Erfahrungen in der Liebe zu Charlotte Buff bestimmten die Thematik des Briefromans „Die Leiden des jungen Werther“ von 1774.

Der Roman, in der Ich-Form geschrieben, wirkt realistisch und authentisch, denn er zeigt das Seelenleben des Briefschreibers. Die 19-jä hrige Charlotte Buff war mit Albert Kestner verlobt. In Kestner gewann Goethe einen treuen Freund, doch er verliebte sich heftig in Lotte; es kam bald zu peinlichen Konflikten, und Goethe verließ ohne Abschied die Stadt und seine Freunde. Der


Umgang mit den Bauernkindern, die erste Begegnung mit Lotte, die Gedanken ü ber den Selbstmord entsprechen vö llig der Lebensgeschichte von Goethe.

Der Autor verschmilzt in diesem Werk literarische Tradition, ein tragisches Einzelschicksal (Selbstmord des jungen Juristen Jerusalem in Wetzlar) und unmittelbares persö nliches Erlebnis (Begegnung mit Charlotte Buff). Nach dem Vorbild Richardsons und Rousseaus wä hlt er die Form des Briefromans, um das Schicksal eines ganz aus dem Gefü hl herauslebenden Menschen zu gestalten. Werther schreibt seine Briefe an seinen Freund Wilhelm. Werther ist verzweifelt, denn seine Liebe zu Lotte muss unerfü llt bleiben. Sie steigert sich zur Leidenschaft und mü ndet in die Katastrophe.

Im Roman wurde auch das Grundproblem der Zeit entdeckt: der Widerspruch zwischen dem nach Befreiung strebenden Menschen und der drü ckenden Last der feudalen Gesellschaft. Obwohl der Roman autobiographisch ist, distanziert sich Goethe von seinem Helden, indem er die Lö sung des Konflikts fü r sich selbst in schö pferischer Tä tigkeit sucht.

Das Publikum huldigte dem Roman, seinen Helden auf eine spezifische, empfindsame Art: man vergoss Strö men von Trä nen ü ber Werthers Schicksal, sang Lieder ü ber Werther und Lotte, es gab auch Jü nglinge, die gleich Werther den Tod suchten.

Der Roman aber wurde nicht von allen begeistert aufgenommen. Er erregte einen Skandal, weil er das Recht des Individuums anerkennt, dem als Qual empfundenen Leben ein Ende zu setzen. Die Kirche lehrt: Gott schenkt das Leben, und der Selbstmö rder begeht eine schwere Sü nde.

 

Im Jahre 1775 ü bersiedelte Goethe nach Weimar. Damit begann eine neue Periode seines Lebens und Schaffens.

Goethe kam nach Weimar auf Einladung des Herzogs Karl August, der dem schon berü hmten Dichter allerlei Ehre erwies. Goethe, der sich in dieser Zeit schon von den Ideen des Sturm und Drang enttä uscht fü hlte, versuchte durch praktische Tä tigkeit etwas Nü tzliches zu leisten. Bald musste er sich jedoch ü berzeugen, dass an dem feudalen Hof, wo man nur an


Vergnü gungen dachte, seine Bestrebungen keine Unterstü tzung finden konnten. Der Dichter wandte sich der Wissenschaft zu, beschä ftigte sich mit Physik, Anatomie, Botanik, Mineralogie.

Die geistige Depression, die sich nach dem Sturm und Drang eingestellt hatte, die Enttä uschung von dem Staatsamt und zum Teil die Beschä ftigung mit wissenschaftlicher Arbeit brachten es dahin, dass Goethe in den ersten zehn Jahren seines Lebens in Weimar wenig schrieb. Aber das, was er schrieb, unterschied sich wesentlich von den Werken der Sturm-und-Drang-Zeit. Er lä sst die Gedanken voll ausreifen und prä gt sie in einer so vollkommenen kü nstlerischen Form, das sie Vorbild fü r die deutsche Dichtung wurde.

 

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