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Mignon. Миньона. Harfenspieler. Fragen zum Thema. Kapitel XI. Klassik II




Mignon

Kennst du das Land, wo die Zitronen blü hn, im dunkeln Laub die Goldorangen glü hn, ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht, die Myrte still und hoch der Lorbeer steht? Kennst du es wohl?

 

Dahin, dahin

mö cht’ ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn!

 

Kennst du das Haus? Auf Sä ulen ruht sein Dach, es glä nzt der Saal, es schimmert das Gemach, und Marmorbilder stehn und sehn mich an: Was hat man dir, du armes Kind, getan?

Kennst du es wohl?

 

Dahin, dahin

mö cht’ ich mit dir, o mein Beschü tzer, ziehn!

 

Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg? Das Maultier sucht im Nebel seinen Weg,


in Hö hlen wohnt der Drachen alte Brut, es stü rzt der Fels und ü ber ihn die Flut. Kennst du ihn Wohl?

 

Dahin, dahin

geht unser Weg! O Vater, laß uns ziehn!

 

 

Миньона

Ты знаешь край лимонных рощ в цвету, Где пурпур королька прильнул к листу, Где негой Юга дышит небосклон,

Где дремлят мирт, где лавр заворожён? Ты там бывал,

 

Туда, Туда,

Возлюбленный, нам скрыться б навсегда.

 

Ты видел дом? Великолепный фриз

С высот колонн у входа смотрит вниз, И изваянья задают вопрос:

Кто эту боль, дитя, тебе нанёс? Ты там бывал?

 

Туда, Туда,

Возлюбленный, нам скрыться б навсегда.

 

Ты с гор на облака у ног взглянул? Взбирается сквозь них с усильем мул, Драконы в глубине пещер шипят, Гремит обвал, и плещет водопад.

Ты там бывал?

 

Туда, Туда,

Возлюбленный, нам скрыться б навсегда.

(Борис Пастернак)


In dem Lied des alten Harfners spü rt man entsetzliche Leiden, die ein Mensch in fremden Lä ndern ü berwinden muss.

 

Harfenspieler

Wer nie sein Brot mit Trä nen aß, Wer nie die kummervollen Nä chte Auf seinem Bette weinend saß,

Der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mä chte.

 

Ihr fü hrt ins Leben uns hinein,

Ihr lasst den Armen schuldig werden, Dann ü berlasst ihr ihn der Pein:

Denn alle Schuld rä cht sich auf Erden.

 

 

Кто с хлебом слёз своих не ел, Кто в жизни целыми ночами На ложе, плача, не сидел,

Тот не знаком с небесными властями.

 

Они нас в бытие манят –

Заводят слабость в преступленья, И после муками казнят:

Нет на земле проступка без отмщенья.

(Федор Тютчев)

 

Fragen zum Thema

1. Welche Voraussetzungen trugen zur Entstehung der Klassik bei? Welche historischen Begebenheiten beeinflussten Goethes literarische Tä tigkeit?

2. Was wissen Sie ü ber Goethes Jugendzeit?

3. Was ist typisch fü r Goethes Jugendlyrik innerhalb der Sturm- und-Drang-Dichtung?

4. Warum wurde der “Werther“ zum erfolgreichsten Roman seiner Zeit?


5. Wodurch ist Goethes Aufenthalt in Weimar gekennzeichnet?

6. Welches Menschenbild entwirft Goethe in seinen Dramen?

7. Wodurch unterscheidet sich „Wilhelm Meisters Lehrjahre“ von Goethes Sturm-und-Drang-Dichtung?


  Kapitel XI

Klassik II

Faust

 

 

Zwar weiß ich viel, doch mö cht ich alles wissen. (Johann Wolfgang Goethe)

 

Der Gipfel in Goethes Schaffen ist die Tragö die „Faust“. Es war fast eine lebenslange Arbeit, etwa 60 Jahre.

Der historische Faust lebte zwischen 1480 und 1560. 1587 erschien in Frankfurt ein Volksbuch, worin Fausts Streben nach Wissen und Macht in Tod und ewige Verdammnis fü hrten. Die Faustsage lernte Goethe bereits in frü her Jugend durch ein schö nes Puppentheater, das er von seiner Groß mutter geschenkt bekommen hatte, kennen. Spä ter griff er zu diesem Stoff, der ihm fü r seine Absichten hervorragend geeignet erschien.

Ungefä hr um das Jahr 1773 entstand der so genannte

„Urfaust“. Der erste Teil des „Faust“ wurde 1808 verö ffentlicht. Die Arbeit am zweiten Teil wurde 1831 abgeschlossen.

Im einleitenden „Prolog im Himmel“ formuliert Goethe klar das Thema und die Grundgedanken seiner Dichtung. Mephisto bekommt von dem „Herrn“ (Gott) die Erlaubnis, Faust in Versuchung zu fü hren, ihn durch Vergnü gen, Macht und Reichtum von seinem Streben nach Erkenntnis der Wahrheit abzulenken. Doch warnt ihn der „Herr“ und sagt:

 

„Ein guter Mensch in seinem dunklen Drange Ist sich des rechten Weges wohl bewusst... “


Zu Beginn des ersten Teils sehen wir den ergrauten Gelehrten Faust in seinem Studierzimmer. Er, der sein ganzes Leben lang studiert hat, verzweifelt an der Buchgelehrsamkeit, weil er jetzt, im Alter, erfahren muss, dass die hö chste Erkenntnis – „das, was die Welt im Innersten zusammenhä lt! “ – ihm versagt geblieben ist. Schon ist er bereit, durch Gift seinem Leben ein Ende zu machen, als am Ostermorgen Glockenklang und Chorgesang ertö nen und neue Lebenslust in ihm erwecken. Er mischt sich unter das Volk, das feiertä glich geputzt, hinaus vor die Stadt zieht. Auf dem Heimweg bemerkt er einen schwarzen Pudel, der sich ihm anschließ t. Spä ter, in Fausts Studierzimmer, verwandelt sich der Pudel und gibt sich als Mephisto zu erkennen.

Mephisto bietet Faust seine Dienste an, damit er erfahre, „was das Leben sei“. Faust, in seinem unstillbaren Drang nach Erkenntnis, geht einen Pakt mit dem Teufel ein: Mephisto soll ihm zeigen, was noch kein Mensch gesehen hat, und Faust verschreibt ihm fü r den Fall, dass er endgü ltig zufrieden gestellt und glü cklich sein wird, seine Seele:

 

„Werd ich zum Augenblicke sagen:

Verweile doch! Du bist so schö n!

Dann magst du mich in Fesseln schlagen, Dann will ich gern zu Grunde gehn!... “

 

Diese Wette bestimmt die gesamte weitere Handlung. Faust ist ü berzeugt davon, dass er nie der Selbstzufriedenheit verfallen, nie im egoistischen Genuss sein Lebensziel sehen, nie Zufriedenheit mit dem Erreichten empfinden und nie in seiner Entwicklung stehen bleiben, sondern stets weiter streben wird. Es geht hier natü rlich nicht um das persö nliche Schicksal Fausts, sondern um die wichtigsten Fragen der menschlichen Entwicklung ü berhaupt.

Mephisto beginnt mit Faust die Reise durch die kleine Welt des persö nlichen Erlebnisses (I. Teil) und durch die groß e Welt der allgemeinen, gesellschaftlichen Interessen (II. Teil)

Zuerst fü hrt er ihn in Auerbachs Keller in Leipzig. Faust fü hlt sich aber von den geistlosen Studenten angewidert. Hier zeigt sich schon, wie falsch Mephisto Fausts Drang nach Lebenserfahrung


und Lebensgenuss einschä tzte, wenn er glaubte, dass Faust bei solchen platten Vergnü gungen Befriedigung finden kö nnte.

Mephisto beschließ t Faust zu verjü ngen. Er bringt ihn in die Hexenkü che und lä sst fü r ihn einen Trank zubereiten, der ihn um dreiß ig Jahre verjü ngt.

In einem deutschen Stä dtchen fü hrt Mephisto Faust ein unschuldiges und frommes Mä dchen zu – Gretchen, das sich ihm schließ lich in Liebe hingibt. Unwissentlich tö tet Gretchen die Mutter. Ihr Bruder Valentin will Gretchens Schande rä chen, fä llt aber im Zweikampf und verflucht im Sterben seine Schwester.

Mephisto und Faust fliehen aus der Stadt. Mephisto lä sst Faust die Walpurgisnacht auf dem Brocken (einem Gipfel des Harzes) erleben. Mitten in dem Taumel erfä hrt Faust, dass sich Gretchen, zum Tode verurteilt wegen Ermordung ihres Kindes, im Kerker befindet. Er ist tief erschü ttert und will Gretchen retten.

Im Kerker erwartet Gretchen, von Wahnsinn umnachtet, ihre Hinrichtung. Faust verflucht im Bewusstsein seiner Schuld sich und seine Tat. Gretchen hä lt ihn in ihrem Wahnsinn zuerst fü r den Henker. Faust fordert Gretchen auf, schleunigst mit ihm den Kerker zu verlassen. Aber Gretchen, die ihn schließ lich erkennt, kann sich    nicht ü ber das Geschehene     hinwegsetzen    und leichtfertig weiterleben. Das Bewusstsein ihrer Schuld am Tode der Mutter, des Bruders und ihres Kindes stehen zwischen ihr und Faust. Als Mephisto auftaucht, merkt sie, dass Faust immer noch unter diesem bö sen Einfluss steht, und wendet sich von Faust ab. Als Faust mit seinem Begleiter den Kerker verlä sst, ruft Mephisto schadenfroh: “ Sie ist gerichtet! “ Aber eine Stimme von oben – die Stimme der Menschlichkeit – antwortet darauf: „Sie ist gerettet! “ Wä hrend diese Stimme Gretchens Errettung aus der Gewalt des

Bö sen verkü ndet, zieht Mephisto Faust eilig mit sich fort. Der Kampf um und in Faust ist noch nicht beendet.

 

Im Anfang des zweiten Teils fü hrt Mephisto Faust aus der

„kleinen“ in die „groß e“ Welt. An die Stelle der individuellen Konflikte, die im ersten Teil vorherrschen, tritt jetzt die umfassende Gestaltung gesellschaftlicher Entwicklungsprobleme.


Mephisto kommt mit Faust an den Hof des deutschen Kaisers zu Beginn des 16. Jh. Hier entwirft Goethe ein groß artiges realistisches Bild des untergehenden Feudalismus. Das deutsche Reich befindet sich in chaotischem Zustand. Fü rsten und Bauern erheben sich gegen die zentrale Staatsgewalt. Raubritter machen die Handelswege unsicher. Unter den Beamten herrscht Bestechung. Alle sind unzufrieden. Die Staatskasse ist leer. Die Landsknechte meutern. Mephisto schafft Rat, indem er den Kaiser wä hrend einer Karnevalfeier Papiergeld ausschreiben lä sst. Er empfiehlt, die Produktionskrä fte des Landes zu entwickeln und die Bodenschä tze auszunutzen. Wie sich spä ter herausstellt, sind all diese guten Ratschlä ge umsonst. Der Verfall der Feudalgesellschaft mit ihren endlosen Fehden geht weiter.

Indessen hat sich Faust mit seinem Begleiter vom kaiserlichen Hof entfernt. Er wird um Jahrhunderte zurü ckversetzt und hä lt sich lä ngere Zeit im alten Griechenland auf, wo es zu einer Liebesverbindung zwischen dem modernen Menschen Faust und dem klassischen Schö nheitsideal Helena kommt. In Faust erwacht ein neuer Tatendrang, und Mephisto fü hrt ihn zurü ck ins 16. Jh. nach Deutschland. Wieder kommen sie zu dem deutschen Kaiser. Mephisto hilft ihm, durch Zauberkrä fte die Schlacht gegen die meuternden Feudalherren zu gewinnen. Zum Dank dafü r bekommt Faust vom Kaiser einen Streifen versumpften Bodens als Geschenk.

 

Im tä tigen Leben, im Kampf um die Urbarmachung dieses Bodens wird Faust alt. Er findet zwar endlich Befriedigung, aber keine Ruhe. Selbst, als er erblindet, gibt er es nicht auf, das zu vollbringen, was er geplant hat: das sumpfige Land trockenzulegen und damit fü r die Menschen fruchtbaren Boden zum Anbau zu gewinnen und die Kü ste durch feste Deiche gegen das Meer zu sichern. Wä hrend schon sein Grab ausgehoben wird, gelangt er, blind, aber den Lä rm der Arbeit, die seinem Plan entsprang, vernehmend, zur hö chsten Erkenntnis seines Lebens:

 

... Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben, der tä glich sie erobern muss!


Und er spü rt, wie dieses rastlos tä tige Streben zum Wohle des Ganzen ihn restlos beglü ckt. Das ist ein Leben, dem er ewige Dauer wü nscht. Und da spricht er Worte aus, die ihn im Sinne des einst unterschriebenen Paktes scheinbar an Mephisto ausliefern:

 

Zum Augenblicke dü rft ich sagen:

Verweile doch, du bist so schö n!...

 

Faust sinkt leblos zu Boden. Mephisto aber, als er sich der Seele des Toten bemä chtigen will, wird vom Chor der Engel zurü ckgedrä ngt und dieser verkü ndet:

 

Wer immer strebend sich bemü ht, den kö nnen wir erlö sen...

 

In dem Glü cksgefü hl, dass er das groß e Ziel, fü r das es sich zu leben lohnt, schließ lich doch erkannt hat, stirbt Faust.

Faust ist der stolze, rebellische Mensch, der danach strebt, sich von allen Fesseln zu befreien. Grenzenlos ist sein Erkenntnisdrang, grenzenlos auch der Drang nach Genuss des Lebens und der Welt: in diesem Sinn ist er auch ein Vertreter des jungen, aufstrebenden Bü rgertums. Der wesentlichste Charakterzug Fausts ist das stä ndige Gefü hl der Unzufriedenheit mit dem einmal erreichten Zustand, das ihn rastlos vorwä rts treibt.

Fausts Gegenspieler ist Mephistopheles, der „Geist, der stets verneint“. Er ist bei Goethe nicht mehr der althergebrachte Teufel, er ist die Verkö rperung der Kritik, der Negation, „ein Teil von jener Kraft, die stets das Bö se will und stets das Gute schafft“.

 

 

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