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Der süße Brei. Kommentar. Fragen zum Thema. Kapitel XVI. Die deutsche Romantik III. Die Berliner Romantiker




Der sü ß e Brei

Es war einmal ein armes frommes Mä dchen, das lebte mit seiner Mutter allein, und sie hatten nichts mehr zu essen. Da ging das Kind hinaus in den Wald, und begegnete ihm da eine alte Frau, die wusste seinen Jammer schon und schenkte ihm ein Tö pfchen, zu dem sollt’ es sagen: „Tö pfchen koche“, so kochte es guten sü ß en Hirsebrei, und wenn es sagte: „Tö pfchen steh“, so hö rte es wieder auf zu kochen. Das Mä dchen brachte den Topf seiner Mutter heim, und nun waren sie ihrer Armut und ihres Hungers ledig und aß en sü ß en Brei, so oft sie wollten. Auf eine Zeit war das


Mä dchen ausgegangen, da sprach die Mutter: „Tö pfchen koche“, da kocht es, und sie isst sich satt; nun will sie, dass das Tö pfchen wieder aufhö ren soll, aber sie weiß das Wort nicht. Also kocht es fort, und der Brei steigt ü ber den Rand hinaus und kocht immerzu, die Kü che und das ganze Haus voll, und das zweite Haus und dann die Straß e, als wollt’s die ganze Welt satt machen, und ist die grö ß te Not, und kein Mensch weiß sich da zu helfen. Endlich, wie nur noch ein einziges Haus ü brig ist, da kommt das Kind heim und spricht nur: „Tö pfchen steh“, da steht es und hö rt auf zu kochen; und wer wieder in die Stadt wollte, der musste sich durchessen.

 

Auß erdem arbeiteten die Brü der Grimm an einem umfangreichen „Deutschen Wö rterbuch“. Damit begrü ndeten sie die Wissenschaft von der deutschen Sprache – die Germanistik. Bis heute gilt ihr Werk als einer der grö ß ten sprachwissenschaftlichen Leistungen.

 

 

Kommentar

Achim von Arnim (Ludwig Joachim von Arnim) (1781–1831) – ein deutscher Dichter. 1811 heiratete er Bettina Brentano (Schwester von Clemens Brentano). Durch Rü ckblick auf die deutsche Geschichte schuf Arnim historische Romane und Erzä hlungen.

Lore Lay (Lorelei) heiß t sowohl ein Felsen am Rhein als auch eine Sagengestalt, die der Dichter Clemens Brentano als Erster in die Literatur einfü hrte. Der Mythos entstand in der Epoche der Romantik. Das Volk sprach von einem schö nen Mä dchen oder auch von einer Meerjungfrau mit langen blonden Haaren, die auf dem Lorelei-Felsen saß und ihr Haar kä mmte. Der Gesang und das Aussehen dieser Jungfrau waren so schö n, dass die Schiffer von ihrem Weg abkamen und in den Wellen den Tod fanden. So erzä hlt die Sage. Viele deutsche Dichter schrieben ü ber die Lorelei. Die bekanntesten Gedichte sind von Heinrich Heine und Erich Kä stner.

Robert Schumann (1810–1856) – ein berü hmter deutscher Komponist.


Fragen zum Thema

1. Welches ist das Hauptverdienst von Clemens Brentano als deutscher Romantiker?

2. Was kennzeichnet die Volksliedersammlung „Des Knaben Wunderhorn“? Wie gestaltet Brentano das Volkstü mliche im Gedicht „Der Spinnerin Lied“?

3. Wodurch wird Eichendorffs Lyrik zum reinsten Ausdruck romantischer Poesie?

4. Was bildet die Hauptidee der Novelle „Aus dem Leben eines Taugenichts“?

5. Worin liegt die Bedeutung der Brü der Grimm?


  Kapitel XVI

Die deutsche Romantik III

Die Berliner Romantiker

 

 

Gut verloren – etwas verloren! Musst rasch dich besinnen und neues gewinnen.

Ehre verloren – viel verloren! Musst Ruhm gewinnen,

Da werden die Leute sich anders besinnen.

Mut verloren – alles verloren! Da wä re es besser: nicht geboren. (Johann Wolfgang Goethe)

 

Das Zentrum der romantischen Bewegung verlegte sich 1809 nach Berlin. Die bedeutendsten Schriftsteller jener Zeit waren Heinrich von Kleist, Ernst Theodor Amadeus Hoffmann, Adelbert von Chamisso und Wilhelm Hauff.

Bernd Wilhelm Heinrich von Kleist (1777–1811) wurde in Frankfurt an der Oder geboren. Der Familientradition entsprechend, wurde er preuß ischer Offizier. Schon bald verließ er jedoch den Heeresdienst und studierte Philosophie und Mathematik, ohne zu einem Abschluss zu kommen. Er unternahm Reisen, u. a. nach Frankreich, und nahm Anteil an den politischen und


kriegerischen Ereignissen seiner Zeit, die unter dem Zeichen der     Herrschaft


Bernd Wilhelm Heinrich von Kleist


Napoleons stand. Sein Leben blieb unstet und von Existenzsorgen verdü stert. Ohne moralische und materielle Unterstü tzung konnte Kleist im Leben keinen Halt finden. Seine Dramen fanden bei seinen Zeitgenossen wenig Anklang. In verzweifelter Ausweglosigkeit erschoss er sich 1811 am Wannsee bei Berlin. Erst lange nach seinem Tode erkannte man die Bedeutung seiner Dramen, Novellen und Anekdoten.

Heinrich von Kleist war eine der bekanntesten und zugleich problematischsten Dichterpersö nlichkeiten des 19. Jahrhunderts. Nach Schiller gab er der Entwicklung des deutschen Dramas als Erster neue Impulse.

Kleist stellte die Ideale der Klassik der Wirklichkeit gegenü ber und kam zur Erkenntnis, dass er nach ihnen nicht leben kann. In den neuen Formen seiner literarischen Tä tigkeit suchte er die Probleme seiner Zeit zu bewä ltigen. Obwohl Kleist sich der Romantik nä herte, trat er in seinen besten Werken als realistischer Schriftsteller auf. Sein Individualismus setzte dem Dichter Schranken und brachte ihn in unauflö sliche Widersprü che. Sein Streben nach Wahrhaftigkeit und sein Bemü hen, die bü rgerlichen Ideale der Aufklä rung im Leben zu verwirklichen, entfremdeten ihn seiner Klasse, dem preuß ischen Junkertum. Gesellschaftlich und persö nlich isoliert, beging Kleist Selbstmord.

 

Zu den besten realistischen Werken von Kleist gehö ren das Lustspiel „Der zerbrochene Krug“ (1803–1806) und die Novelle

„Michael Kohlhaas“ (1810).

Mit dem „Zerbrochenen Krug“ gelang Kleist nach Lessings

„Minna von Barnhelm“ das beste Lustspiel der deutschen Literatur. 1808 wurde das Stü ck von Goethe inszeniert und uraufgefü hrt. Es fiel jedoch beim Publikum durch, was nicht zuletzt auf die Goethsche Inszenierung zurü ckzufü hren war. Heute gehö rt dieses Stü ck zum Repertoire vieler Theater.

Die Handlung ist in ein Dorf in den Niederlanden im 18. Jahrhundert verlegt. Der Dorfrichter Adam mö chte das schö ne Evchen verfü hren, das mit Ruprecht, dem Sohn eines Bauern, verlobt ist. Um sich ihr nä hern zu kö nnen, hat Adam ihr


eingeredet, dass ihr Brä utigam zum Kolonialdienst einberufen wü rde, wenn er Ruprecht nicht ein entsprechendes Schreiben mitgebe. So ein Schreiben wollte er ihr in ihr Zimmer bringen, abends und hö chst persö nlich. Dort wird Adam von Ruprecht ü berrascht und verprü gelt. Adam bleibt unerkannt, und auf der Flucht zerschlä gt er unglü cklicherweise einen Krug. Dieser Krug ist der Anlass, dass am nä chsten Morgen Evchens Mutter vor den Richter tritt und den unbekannten Tä ter anklagt. Gerichtsrat Walter erscheint zu dieser Verhandlung zur Inspektion im Dorf. Trotz aller Ausreden und Lü gen wird Adam fü r den Schreiber Licht und fü r den Gerichtsrat Walter schnell zum wahren Tatverdä chtigen. Der Dorfrichter Adam wird zum Glü ck aller zum Schuldigen erklä rt.

Die Handlung wird von Anfang an aus dem Rahmen einer bloß en Dorfgeschichte gelö st. Schon die Namen Adam und Evchen, der Bibel entnommen, verwendet der Dichter absichtlich, ohne eine Wiederholung des mythischen Stoffes zu liefern. Adam, der mit aller Macht Eva begehrt, ist nicht nur als der dumme Alte zu sehen, sondern auch als Reprä sentant einer Rechtsordnung, der an keine moralischen und gesetzlichen Prinzipien gebunden ist. Er zö gert auch nicht, andere ins Unrecht zu stü rzen, um selbst unschuldig davonzukommen. Walter (Gerichtsrat) verkö rpert die Gerechtigkeit, Licht (Schreiber) bekommt die Stelle des Dorfrichters.

 

Kleists Novellen erzä hlen in klaren, hart gefü gten Sä tzen die Schicksale von Menschen, die Opfer der Umstä nde und blinder Leidenschaften werden. Stä rkste Wirkung hat, trotz romantisierender Zü ge, noch heute die Novelle vom rebellischen Rechtsucher Michael Kohlhaas (1810).

Dem Rosshä ndler Michael Kohlhaas werden von einem Junker zwei Pferde gestohlen. Kohlhaas ist ein reifer, nü chterner Mann, der erst dann zur Selbsthilfe greift, als alle anderen Versuche, sein Recht zu erhalten, ergebnislos verlaufen. In Frage gestellt sind seine Wü rde und seine Existenz als Mensch. Kohlhaas nimmt den Kampf gegen Obrigkeit und Staatsordnung auf, die ihn der Willkü r


preisgeben. Er steckt das Schloss seines Widersachers in Brand und geht mit einer Rotte Verwegener kriegerisch gegen ganz Sachsen vor. Er weiß, dass sein Kampf in dieser Welt nicht rein bleiben kann, und nimmt den Tod willig auf sich. Erst auf dem Richtplatz erfä hrt er, dass der Junker endlich bestraft werden soll. Sein Recht ist wiederhergestellt.

 

Ernst Theodor Amadeus Hoffmann (1776–1822) wurde als Sohn eines Advokaten in Kö nigsberg geboren. In Bewunderung fü r Mozart ersetzte er seinen Vornamen Wilhelm durch Amadeus. Hoffmann war vielseitig begabt: er dichtete, zeichnete und

komponierte. Mit sechzehn Jahren begann er an der heimatlichen Universitä t Jura zu studieren und betä tigte sich zugleich als Musiklehrer und Kapellmeister. Nach dem Abschluss seines Studiums erhielt er eine Stelle am Kammergericht zu Berlin. Hier wurde der Dichter mit den Berliner Romantikern bekannt.

In den spä teren Jahren trat Hoffmann als Komponist hervor. Ein groß er Triumph


Ernst Theodor

Amadeus Hoffmann


war 1816 die Erstauffü hrung seiner Oper

„Undine“ im Berliner Schauspielhaus. Die Oper wurde von Carl Maria von Weber


hoch eingeschä tzt. Aber der Beruf des Musikers brachte ihm mehr Enttä uschungen als Erfolge. Deshalb begann sich Hoffmann sein Dichtertum auszubilden.

Das erste groß e Sammelwerk des Dichters entstand 1814/15. Es enthielt die Erzä hlungen „Ritter Glü ck“, die „Kreisleriana“,

„Der goldene Topf“, „Der Sandmann“. Ab 1816 bereitete er eine zweite Sammlung von Erzä hlungen vor: die „Nachtstü cke“ und den Roman „Die Elixiere des Teufels“. Bereits schwer krank, verfasste Hoffmann die Werke seiner letzten Jahre: „Klein Zaches genannt Zinnober“ (1819), „Prinzessin Brambilla“ (1820), die

„Lebensansichten des Katers Murr“ (1821).


So wie Hoffmann zugleich Bü rger und Kü nstler war, lebte er in zwei verschiedenen Welten: in der realen und in einer fantastischen, traumhaften Welt. In Hoffmanns Werken spiegeln sich in satirischer Weise die Missstä nde des damaligen Lebens, der Widerspruch zwischen Ideal und Wirklichkeit wider. Dieser Widerspruch erscheint als Gegensatz der Alltagswelt zur Fantasiewelt. Diese Welten stehen sich im „Goldenen Topf “ gegenü ber. Als der Student Anselmus sich mit Serpentina in Atlantis glü cklich vereint, haben sich Alltag und Poesie miteinander verbunden. Im Reiche der Phantasie werden alle Gegensä tze aufgehoben.

In „Die Elixiere des Teufels“ will Medardus mit Hilfe eines geheimnisvollen Trankes eine schö nere Welt schaffen; in den

„Lebensansichten des Katers Murr“ ist das Leben des in der bü rgerlichen Welt sich fremd fü hlenden Kü nstlers Johann Kreisler dargestellt. Der leidende Mensch ist der leidende Kü nstler. Hoffmann zeigt, wie die damaligen Lebensverhä ltnisse und gesellschaftlichen Beziehungen den Menschengeist zerstö ren und die seelische Ruhe vernichten.

Im poetischen Schaffen Hoffmanns nimmt das Mä rchen

„Nussknacker und Mä usekö nig“, bei allen Kindern bekannt und beliebt, eine Sonderstellung ein.

 

 


Adelbert von Chamisso (1781– 1838) war der Sohn eines lothringischen Offiziers. 1790 floh er mit den Eltern vor der Franzö sischen Revolution nach Berlin. Er wurde spä ter ein preuß ischer Offizier. Chamisso lernte eifrig die deutsche Sprache. Auß erdem schrieb er Gedichte, die in den Zeitschriften gedruckt wurden. Aus Widerwillen gegen alles Gewaltsame verließ der Dichter den Militä rdienst. An der Berliner Universitä t studierte er Medizin und Naturwissenschaften. Nach dem Abschluss des Studiums beteiligte


 

 

Adelbert von Chamisso


sich Chamisso an der Forschungsfahrt des russischen Schiffes

„Rurik“. Sein Buch „Reise um die Welt“ ist eine meisterhafte Schilderung des Gesehenen. Das Buch gehö rt zu den hervorragenden  Reisebeschreibungen  des  Jahrhunderts.  1819 wurde Chamisso wissenschaftlicher Mitarbeiter am Botanischen Garten in Berlin und spä ter Leiter des Herbariums.

Chamissos Dichtung ist fü r den Ü bergang von der spä ten Romantik zum Realismus kennzeichnend. In mehreren Gedichten gestaltet er die Not und den Protest unterdrü ckter Vö lker (Griechen, Indianer). Der Dichter interessierte sich lebhaft fü r die russische Befreiungsbewegung und machte freie Ü bersetzungen Rylejews Dichtung. Seine Mä rchenerzä hlung „Peter Schlemihls wundersame Geschichte“ (1814) wurde ein europä ischer Erfolg.

 

Die geheimnisvolle und fantastische Erzä hlung Chamissos

„Peter Schlemihls wundersame Geschichte“ macht den Leser mit dem Schicksal eines armen Mannes bekannt, der dem Teufel seinen Schatten verkauft und dafü r einen unerschö pflichen Reichtum bekommt. Der Reichtum bringt ihm aber kein Glü ck, auch in der Liebe. Seine Geliebte wird die Frau eines Schurken. Als Schattenloser wird er von den Menschen geä chtet. Als sich der reiche Schlemihl ein Jahr lang ohne Schatten gequä lt hat, will ihm der Teufel fü r den Schatten die Seele abkaufen. Da sagt Schlemihl: Nein! Er habe ein Jahr wie ein Taugenichts gelebt, ohne zu arbeiten, ohne etwas zu schaffen. Das habe ihm schon einen

„Teil“ seiner Persö nlichkeit gekostet, den Schatten! Die „Seele“ verkaufen hieß e sich ganz verkaufen – seine Ehrlichkeit, seine Wü rde, jegliche menschliche Moral.

Den Sinn des Lebens, Glü ck und Zufriedenheit findet Schlemihl als Naturforscher. Das ist eine unromantische Lö sung, was Chamissos Erzä hlung von den romantischen Kunstmä rchen unterscheidet. Der Dichter erklä rt, dass das Streben nach Macht und Besitz zur sozialen Entfremdung des Menschen fü hrt. Darin erkannte Chamisso eine wesentliche Erscheinung der bü rgerlichen Gesellschaft, kritisierte diese bereits in der Zeit der beginnenden Entwicklung des Kapitalismus in Deutschland.


Wilhelm Hauff (1802–1827) kam in Stuttgart zur Welt. Er studierte evangelische Theologie in Tü bingen, wurde dann aber Hauslehrer. Spä ter unternahm Hauff einige Reisen und bekam 1827 den Posten eines Redakteurs bei einer Stuttgarter Zeitschrift. Er starb – kaum 25-jä hrig – im gleichen Jahr.

Mit 22 Jahren hatte er zu schreiben begonnen. In knapp drei Jahren schuf Hauff eine ganze Reihe bedeutender Werke: den historischen Roman

„Lichtenstein“ (1826), mehrere Erzä hlungen, Gedichte und vor allem eine groß e Anzahl von Kunstmä rchen. Er wurde zu einem der populä rsten Autoren seiner Zeit.

Mit dem Roman „Lichtenstein“ wurde von Hauff die Gattung des historischen


Romans in Deutschland eingefü hrt. In seinem Roman, der nach dem Vorbild der


Wilhelm Hauff


Romane des englischen Dichters Walter Scott entstand, versuchte der Schriftsteller einen Stoff aus der schwä bisch-deutschen Geschichte zu gestalten.

Den ersten Platz aber im Gesamtschaffen Hauffs nehmen seine Mä rchendichtungen ein. Die Mä rchen, die unter den Titeln „Die Karawane“, „Der Scheich von Alexandria“ und „Das Wirtshaus in Spessart“ in Almanachform 1826, 1827 und 1828 erschienen, sind durch Rahmenhandlungen verbunden. Das sind die Mä rchen sowohl aus dem Morgenland als auch aus deutschen Geschichten. Von den orientalischen Erzä hlungen ist die bekannteste vom Kalif Storch. Sie berichtet von Chasid von Bagdad und seinem Groß wesir Mansur. Eines Tages verkauft ein alter Krä mer ihnen ein  geheimnisvolles, schwarzes Pulver. Wer dieses  Pulver schnupft, wird in ein beliebiges Tier verwandelt. Dabei wird ihm die Sprache der Tiere verstä ndlich. Man darf aber keinesfalls lachen, solange der Zauber dauert, sonst vergisst man die Formel

„Mutabor“. Die Formel gibt die menschliche Gestalt zurü ck. Nach vielen Abenteuern endet die Geschichte glü cklich.


Ebenso glü cklich endet das nicht weniger bekannte Mä rchen

„Zwerg Nase“ aus dem zweiten Almanach Hauffs. Der kleine Jakob hilft seiner Mutter am Krä uterstand auf dem Markt. Da erscheint eine hä ssliche, krumme Alte und beschaut mit bö sem Anblick die Ware. Der mutige Jakob ist empö rt. Das Weib aber lockt ihn in ihr Haus, in einen fantastischen Ort. Jakob wird von Meerschweinchen und Eichhö rnchen begrü ß t. Die Alte bereitet ihm eine wohlschmeckende Suppe, und Jakob verwandelt sich in einen Zwerg mit riesiger Nase. Am Ende des Mä rchens verliert Jakob seine Hä sslichkeit und wird zu einem stattlichen Jü ngling.

Das schö nste Mä rchen des dritten Almanachs ist „Das kalte Herz“. Es erzä hlt vom armen Peter Munk, der mit Hilfe des

„Glasmä nnleins“ reich wird. Als der Reichtum bald zu Ende ist, wendet sich Peter an einen Waldgeist, der ihm verspricht, den Reichtum anzuhalten. Aber dafü r soll Peter statt seines Herzens eines aus Stein einsetzen lassen. So verliert Peter alles Menschliche, verstö ß t seine Mutter, tö tet seine Frau.  Das

„Glasmä nnlein“ hilft ihm sein Herz zurü ckgewinnen.

Nicht weniger fantasievoll sind die anderen Mä rchen von Hauff – „Das Gespensterschiff“, „Die Geschichte vom kleinen Muck“ und andere.

Die Mä rchen der drei Almanache veranschaulichen Hauffs persö nliches Gefü hl fü r das Menschliche. Trotz aller humoristischen und fantastischen Elemente wird ein ungeschminktes Bild menschlicher Aggressivitä t und Brutalitä t gezeigt. Der kleine Muck und Zwerg Nase sind Auß enseiter der Gesellschaft, Muck durch die angeborene Zwergengrö ß e, Nase durch die Gestalt, die ihm durch Hexerei gegeben wird. Die beiden Helden symbolisieren das Andersartige, das Diskriminierte. Der Dichter protestiert gegen jede Art der Unterdrü ckung und lehnt den philiströ sen Untertanengeist ab.

 

 

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